Wohlenschwil: Kein Strassenwasser mehr in Bergbach

Do, 24. Apr. 2014
Im Bereich der Hägglingerstrasse (Bildhintergrund) soll kommenden Sommer der neue Speicherkanal gebaut werden (rechts das FAB-Areal).

Der Gemeinderat Wohlenschwil beantragt der Gmeind vom 21. Mai einen Kredit von 195 000 Fr. für den Bau eines Speicherkanals für das Strassenwasser an der Hägglingerstrasse.

 

 Im Jahr 1976, als die Kanalisation an der Hägglingerstrasse in Woh-lenschwil erstellt wurde, war das Gebiet Oberberg noch nicht Bestandteil der Bauzone. Die Leitung wurde damals entsprechend nur für die bestehenden Liegenschaften dimensioniert. 2004 asphaltierte die FAB Auto AG einen Teil ihres Areals und musste dieses entwässern, wie die Gemeindekanzlei Wohlenschwil schreibt. Weil die bestehende Kanalisationsleitung in der Hägglingerstras-se das dadurch anfallende Regenwasser nicht aufnehmen konnte, musste die FAB Auto AG auf ihre Kosten und auf ihrem Areal ein Retentionsvolumen in Form eines Speicherkanals von 27 m3 Inhalt schaffen. Daraus erfolgt ein gedrosselter Abfluss in die öffentliche Kanalisation.

Das Oberflächen- bzw. Strassenwasser der Hägglingerstrasse wird derzeit grösstenteils noch in den Bergbach entwässert. Bereits im Jahre 2006 hat die Abteilung für Umwelt des Departements Bau, Verkehr und Umwelt von der Gemeinde die Einleitung dieses Strassenwassers in die öffentliche Kanalisation verlangt.

Nachdem die Generelle Entwässerungsplanung (GEP) im Projektbereich nicht mehr aktuell war, musste vorgängig einer Projektierung eine GEP-Teilrevision, insbesondere die hydraulische Berechnung, aktualisiert und die technische Machbarkeit wegen der beschränkten Dimensionierung der Kanalisationsleitung in der Hägglingerstrasse mit der zuständigen Fachstelle des Kantons geklärt werden.

Speicherkanal und Etappierung

Die Abteilung für Umwelt des Kantons machte zur Auflage, dass nebst dem bestehenden Speicherkanal auf dem Areal der FAB Auto AG neu ein zentraler Speicher für das gesamte übrige Einzugsgebiet erstellt werden muss. Aufgrund der Topographie und der Tatsache, dass das Oberflächen- bzw. Strassenwasser der Hägglingerstrasse an die Kanalisation angeschlossen werden muss, ergab sich die Lage des neuen Speicherkanals im Bereich der Hägglingerstrasse und damit grösstenteils auf öffentlichem Grund.

Das Einzugsgebiet des projektierten Speicherkanals setzt sich einerseits aus der Strassenfläche der Hägglingerstrasse und anderseits aus dem noch unüberbauten Areal der FAB Auto AG, in der Arbeitszone Oberberg (AO) gelegen, zusammen. Da die künftige Nutzung dieses derzeit unüberbauten Areals noch nicht bekannt ist, muss der Speicherkanal deshalb in zwei baulich und zeitlich voneinander unabhängigen Etappen realisiert werden. Die hydraulische Berechnung ergab für beide Etappen ein erforderliches Speichervolumen von total 77 m3

Die 1. Etappe für das Strassenwasser der Hägglingerstrasse (öffentliche Strasse) umfasst die Schaffung eines Speicherkanals von 29 m3 Inhalt und ist alleinige Sache der Gemeinde. 

Eine allfällige 2. Etappe für das heute noch unbefestigte Areal des Autoabbruchs in der Arbeitszone Oberberg macht vorgängig einer Versiegelung (Belagsauftrag) die Realisierung eines zusätzlichen Speicherkanals mit einem Inhalt von 48 m3 nötig, der in direkter Fortsetzung der 1. Etappe in der Hägglingerstrasse einzubauen wäre und zwar nach dem Verursacherprinzip durch den Eigentümer des erwähnten Areals.

Projektbeschrieb des Speicherkanals für das Strassenwasser

Das Retentionsvolumen von 29 m3 für das Strassenwasser wird mit einer Betonrohrleitung Nennweite 1400 mm und einer Länge von 17,5 m sichergestellt. Der Kanal mündet beim Auslauf in ein Drosselbauwerk, das den Ablauf in die Kanalisation Hägglingerstrasse mengenmässig begrenzt. Auf der Einlaufseite ist ein Bauwerk geplant, an dem einerseits die oberhalb liegende Strassenentwässerung angeschlossen ist, anderseits wird auch die Ableitung des heute schon bestehenden Speicherkanals vom Areal der FAB Auto AG angeschlossen. Dies gewährleistet, dass der Abfluss aus dem gesamten Einzugsgebiet letztlich über ein einziges Drosselinstrument gesteuert werden kann. Zudem wird ein Notauslauf erstellt, der mit einem neuen Kontrollschacht an die bestehende Dachwasserableitung der FAB Auto AG angeschlossen wird. Aufgrund der fehlenden Kapazität der Kanalisation in der Hägglingerstrasse muss der Abfluss aus dem Speicherkanal auf maximal 25 l/s begrenzt werden. Dies erfolgt mit einer selbsttätigen Schwimmer-Schieberdrossel mit einer Nennweite von 150 mm. Eine elektronische Steuerung ist nicht erforderlich. 

Vorgaben für Speicherkanal einer möglichen 2. Etappe FAB Auto AG

Für die spätere Erweiterung des Speicherkanals ist nach heutigen Erkenntnissen eine Rohrleitung voraussichtlich mit einer Nennweite von 1800 mm und einer Länge von 16 m erforderlich. Dies ergibt das notwendige Speichervolumen von 48 m3

Bei der später erforderlichen Erweiterung des Speichervolumens muss die Notüberlaufleitung des heute schon bestehenden Speichers vergrössert und direkt an die Dachwasserableitung der FAB Auto AG angeschlossen werden. 

Kosten und Finanzierung

Die Baukosten wurden mit einem detaillierten Kostenvoranschlag ermittelt. Sie belaufen sich auf total 195 000 Fr., inkl. MwSt. und Kosten für die Revision des Teil-GEP. Die Finanzierung erfolgt über die Investitionsrechnung der Abwasserbeseitigung. 

Vorbehältlich der Zustimmung der -Gemeindeversammlung vom 21. Mai empfiehlt es sich, das Bauwerk
aus verkehrstechnischen Überlegungen vor der Realisierung der geplanten Mehrfamilienhaus-Überbauung Bärtschi an der Hägglingerstrasse, Zone Oberberg, zu erstellen. Möglicherweise kann der Durchgangsverkehr über das westlich der Hägglingerstrasse gelegene Areal der FAB Auto AG geführt werden. Andernfalls müsste die Hägglingerstrasse gesperrt werden.

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