Vergangene Woche herrschten zeitweise frühlingshafte Temperaturen im Reusstal. Das lockte das Storchenpaar auf den Kamin der Brennerei Humbel in Stetten. Aufgeregt meldete sich ein Leser und hegte die Vermutung, dass die Vögel bereits die ersten Vorboten des nahenden Frühlings sind.
Weit gefehlt. Dieser Meinung ist Alois Vogler. Und er muss es wissen. Er ist Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Stetten. Er beteiligte sich erst kürzlich als freiwilliger Mitarbeiter der Winterzählung der Gesellschaft Storch Schweiz. Am Stichtag, am 4. Januar, wurden schweizweit 527 Störche gezählt. «Ich gehe davon aus, dass das Storchenpaar, das man oft auf dem Kamin der Brennerei sieht, in der Schweiz überwintert und das wird wohl auch künftig so bleiben», sagt er. Das Paar habe offenbar Standorte gefunden, wo es vor Kälte und Nässe geschützt sei. Auf dem Kamin sitzen sie nicht nur wegen des wohlig weichen Nestes, sondern weil die aufsteigende Wärme für warme Füsse sorgt. «Sie ernähren sich von Würmern, solange der Boden nicht gefroren ist. Und wenn es kälter wird, finden sie in der Reuss bestimmt genügend Futter», so Vogler.
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