«Wir hätten es lieber auf dem Platz bewiesen»

Di, 05. Mai. 2020

Nachdem die Meisterschaft in den Amateurligen definitiv abgesagt und annulliert worden ist, steht fest: Der FC Niederwil bleibt in der 2. Liga. Sportchef Martin Bräuer sagt: «Wir freuen uns, hätten es aber lieber auf dem Platz bewiesen.»

Nach einer desaströsen Vorrunde und nur gerade acht Zählern aus 13 Spielen, stand der FC Niederwil beim Abbruch der Meisterschaft, mit einem Rückstand von sechs Punkten, auf dem zweitletzten Tabellenplatz. In der virtuellen Meisterschaft des «Reussbote» setzten die Niederwiler zwar zu einer fiktiven Aufholjagd an, die sie nach einer Siegesserie über den Strich brachte. Die Fiktion ist nun Makulatur. Was zählt ist: Der FC Niederwil hat die schwierige zweite Saison nach dem Aufstieg in die 2. Liga mit Glück überstanden und nimmt Anlauf auf die dritte Saison in der 2. Liga.
Sportchef Martin Bräuer nimmt das Verdikt mit einiger Demut entgegen. «Natürlich gehören wir zu den Glücklichen. Wir nehmen das Geschenk an, auch wenn wir lieber auf dem Platz gezeigt hätten zu was wir fähig sind.»

Pleiten, Pech und Pannen
In der Tat: Die Vorrunde konnte für das Team von Gino Saporito nicht der Massstab sein. Frei nach «Murphys Gesetz» ging bei den Freiämtern so ziemlich alles schief was auch schief gehen konnte. Es begann mit dem unsäglichen Spiel gegen Gränichen, als Silvan Sigg zwei Elfer hintereinander hielt und mit Gelb-Rot vom Platz flog, weil er sich zu früh von der Linie bewegt hatte. Anstatt zu gewinnen, verloren die Niederwiler nach einem Gegentreffer in der 97. Minute mit 1:2. Gegen den FC Wohlen spielten die Niederwiler in der zweiten Hälfte eine halbe Stunde auf ein Tor und fingen schliesslich zwei Konter ein – und verloren 1:3. Oder beim torlosen Unentschieden gegen Kölliken, als der Ball trotz Chancenplus einfach nicht rein wollte. Luca Angst, ein höflicher Mensch und fairer Spieler flog in dieser Phase, als nichts mehr zusammenpassen wollte, gleich zweimal vom Platz. Jedes andere Team wäre angesichts so vieler Pleiten, Pech und Pannen in seine Einzelteile zerfallen. Nicht die Niederwiler. Sie blieben dran und nahmen immer und immer wieder Anlauf. Am Ende der Vorrunde gewannen sie die Derbys gegen Othmarsingen und Fislisbach und deuteten an, dass man sie noch lange nicht abschreiben durfte.

Bräuer macht seine 18. Saison
Martin Bräuer, ein Urgestein des FC Niederwil, der von Kindesbeinen an in diesem Verein kickt, will mit seinen 34 Lenzen nochmals eine Saison anhängen. «So kann ich doch nicht abtreten», sagt der Verteidigerhaudegen. Erst hat mich ein Zehenbruch ausser Gefecht gesetzt und dann kam das Coronavirus. «Würde ich später gefragt, müsste ich sagen, ich hätte in der 2. Liga aufgehört, ohne bewiesen zu haben, dass wir die Liga gehalten hätten.»
Bräuer kam als 17-jähriger A-Junior ins Fanionteam, das damals in der 3. Liga spielte. Er erlebte den Abstieg in die 4. Liga. Mit Gino Saporito kam vor sechs Jahren die Wende. Mit ihm stieg Bräuer bis in die 2. Liga auf. Dort will er auch stehen, wenn er nächstes Jahr, nach 18 Saisons in der 1. Mannschaft, aufhört und sich definitiv auf den Posten des Sportchefs zurückzieht.
Neben Silvan Sigg (siehe Box), verzeichnet Niederwil mit Andrin Brunner einen weiteren Abgang. Brunner tritt zurück. Dafür kommt mit Luca Rey, der in Bern studiert hat, eine frühere Teamstütze zurück.

Beat Gomes

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