Erste Schritte zurück zum regulären Schulbetrieb

Fr, 08. Mai. 2020

Noch diese Woche bleiben alle Schulen im Kanton Aargau geschlossen, Präsenzunterricht ist verboten. Ab kommendem Montag öffnen die Schulen wieder ihre Türen. Statt Fernunterricht gibt es für die Aargauer Schülerinnen und Schüler wieder persönliche Lektionen. Die Schutzmassnahmen zur Wiederaufnahme des Unterrichts richten sich nach den schweizweit geltenden Eckwerten des BAG. Schülerinnen und Schüler sollen sich untereinander im Klassenverband, auf dem Schulweg und auf den Pausenplätzen weitgehend normal verhalten und bewegen dürfen. Der «Reussbote» wollte wissen, wie regionale Schulen auf den Bundesratsentscheid reagieren.


«Distanzregel wird den Unterricht verändern»

Ab dem 11. Mai öffnen die Schulen wieder ihre Türen. Persönliche Lektionen statt Fernunterricht: der «Reussbote» wollte wissen, wie regionale Schulen auf den Bundesrats-Entscheid reagieren.

Mitte März hat die Corona-Pandemie öffentliche Schulen lahmgelegt. Den Bildungsinstitutionen blieb nichts anderes übrig, als den Präsenzunterricht auf Fernunterricht umzustellen. Für Lehrpersonen war der Entscheid eine grosse Herausforderung. Ebenso für Familien: Die eigenen vier Wände wurden kurzerhand zum Rückzugsort, Klassenzimmer und Arbeitsplatz in einem. Rund sieben Wochen später: Nun kehrt das Leben in die Schulkorridore zurück, auf den Pausenplätzen wird wieder gespielt, gerangelt und gequatscht. Endlich ist es vorbei mit dem Homeschooling. Doch die neusten Entwicklungen zeigen: Die Rückkehr zum normalen Alltag wirft noch viele Fragen auf. Die Angst einer Ansteckung mit Covid-19 ist allgegenwärtig – das bestätigt auch Anneli Rash, Gesamtschulleiterin der Primarschule Niederrohrdorf. Sie sagt: «Prinzipiell begrüsse ich den Bundesrats-Entscheid, den Präsenzunterricht wieder aufzunehmen.» Bei Eltern und Lehrpersonen sei die Unsicherheit jedoch spürbar. Wohl auch deshalb, weil die Annahme, dass Kinder im Volksschulalter weniger häufig am Coronavirus erkranken, kontrovers diskutiert wird. «Die Kinder können es aber kaum erwarten. Sie haben den Kontakt zu ‹Gspänli› und Lehrpersonen sehr vermisst».

Der Weg zurück
Trotz ersten Lockerungsmassnahmen ist der Weg zum Normalzustand noch lange. Um Lehrpersonen und Schulkinder zu schützen, hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Zusammenarbeit mit Kantonen und Gemeinden Schutzkonzepte ausgearbeitet. Sie legen Hygiene- und Verhaltensregeln fest. Schulreisen, -feste und Elternveranstaltungen sind zudem weiterhin untersagt, die Distanzregel von zwei Metern zwischen Kindern und Lehrpersonen bleibt zentral. «Wo der Sicherheitsabstand nicht möglich ist, haben wir Schutzscheiben organisiert», so Stefan Lüpold, Schulleiter der Bezirksschule Mellingen-Wohlenschwil. Er ist überzeugt: «Die Distanzregel wird den Unterricht verändern.»

Fernunterricht – Pro und Contra
Die Umstellung auf Fernunterricht hat Schulbetriebe vor technische Herausforderungen gestellt. Aber auch zwischenmenschliche Beziehungen mussten kürzertreten. «Besonders schwierig war es, abzuschätzen ob die Schüler den Schulstoff verstehen. Auch die richtige Menge an Aufträgen zu erteilen, war nicht einfach», sagt Stefan Lüpold. Der Schulleiter ist sich sicher, dass die Corona-Pandemie keinen negativen Einfluss auf die Bildung haben werde. Er sagt: «Die Zeit war auf ihre eigene Weise sogar bereichernd.» Sowohl die Schule Mellingen-Wohlenschwil als auch Niederrohrdorf können der digitalen Alternative zum Präsenzunterricht auch Positives abgewinnen. Die Schule sei in den Bereichen Digitalisierung und digitale Kommunikation vorangekommen, erläutert Anneli Rash. Sie ergänzt: «Die Schulkinder haben ihre überfachlichen Kompetenzen geschult. Sowohl in personaler, sozialer, wie auch methodischer Hinsicht». Sieben Wochen sind vergangen, seit die Schulen ihre Türen schlossen. Nun folgen weitere sieben Wochen, während denen die Normalität langsam in den Schulalltag zurückkehrt, in denen neue Regelungen zur Gewohnheit werden. Danach stehen schon die Sommerferien bevor.

Saskia Iten

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