Es geht wieder zurück in die Schule

Di, 05. Mai. 2020

Funda Fehlmann und Nenad Nešic sind sich einig: «Es ist an der Zeit, dass die Kinder wieder zur Schule dürfen.» Den vergangenen Wochen des
Homeschoolings können sie trotz Höhen und Tiefen viel Gutes abgewinnen.

Es sind die kleinen Dinge, die den Kindern während der Corona-Krise Abwechslung und Freude in den Alltag bringen. So entdeckte die neunjährige Sofija Nešic Whatsapp für sich. «Sie hat mit einigen ihrer Freundinnen gechattet», erzählt Vater Nenad Nešic. Und für Timon Fehlmann war es der Termin mit seinem Musiklehrer, der ihn freute. «Er erhielt ein neues Musikstück und hatte Fragen dazu», erzählt seine Mutter. Bisher kommunizierte er via Handy mit seinem Musiklehrer. Die letzte Stunde fand nun erstmals via Bildschirm statt. «Das war für ihn deutlich einfacher», so Fehlmann.
Spaziergänge bei Sonnenschein und herrlichen Temperaturen unternahmen beide Familien in den vergangenen Tagen oft. Das habe mit zur guten Stimmung beigetragen, sind sie sich einig.

Sehnsucht nach den Freunden
Die Familien haben sich mittlerweile mit dem neuen Alltag gut arrangiert. «Die Kinder arbeiten selbstständig und übernehmen Verantwortung», stellt Nenad Neši´c mit stolz fest. Und dies trotz anspruchsvollen Hausaufgaben, «Dunja und Nikola haben neue Hausaufgaben erhalten, die recht schwierig sind», erzählt er. Beide Kinder erhalten von ihren Lehrern Unterstützung bei Fragen. Funda Fehlmann stellt fest, dass sich mittlerweile eine gute Struktur entwickelt hat, die ihren Kindern Halt im ungewohnten Alltag gibt. «Die ersten Tage waren nicht einfach, die Kinder hatten viele Fragen und natürlich auch Ängste», blickt sie auf den Lockdown zurück. «Einfach war es wirklich nicht, auch wenn man das von aussen so vermuten könnte», erzählt sie. Nenad Nešic stellt fest, dass seinen Kindern vor allem die Freunde sehr gefehlt hatten. Die sozialen Medien, so stellt er fest, könnten das reale Leben eben doch nicht ganz ersetzen.

Freude und Respekt
Nun haben die Kinder nur noch eine Woche Homeschooling vor sich, bis sie wieder zur Schule dürfen. Und wer hätte das jemals für möglich gehalten? Alle freuen sich ausnahmslos darauf. Das ist auch bei den beiden Familien nicht anders. «Wir versuchen bereits jetzt, die Kinder auf die neue Situation vorzubereiten und ihnen zu erklären, weshalb es nach wie vor wichtig ist, Distanz zu halten», erzählt Nenad Nešic. Dazu gehöre auch, den Kindern deutlich zu machen, dass es wichtig sei, Angehörige von Risikogruppen möglichst zu schützen.
Funda Fehlmann blickt lieber nicht zu weit voraus, «wir nehmen nun einfach einen Tag nach dem anderen», kommentiert sie. Sie hofft, dass eine zweite Welle ausbleibt, die den Alltag wieder total durcheinander wirbeln könnte. Und für sich freut sie sich auch ein wenig: «Es ist in den vergangenen Wochen vieles liegengeblieben. Ich bin froh, wenn ich wieder genügend Zeit dafür habe.»

Nathalie Wolgensinger

Der «Reussbote» begleitete die beiden Familien während des Lockdowns und berichtete wöchentlich von ihren Sorgen und Nöten. Mit diesem Artikel ist die Serie beendet, die Schule beginnt und der Alltag kehrt langsam wieder ein.

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