GASTKOLUMNE

Di, 12. Mai. 2020

Vroni Peterhans-Suter aus Niederrohrdorf ist Mutter von fünf Kindern. Die Bäuerin der Betriebsgemeinschaft agrino.ch ist Katechetin im Pastoralraum am Rohrdorferberg, Vizepräsidentin des kath. Frauenbundes, Co-Präsidentin von «andante» sowie Präsidentin des Vereins für Kirche und Umwelt.

Warum es nie zu spät ist

Vorgestern war ein Gelegenheitstag um Dankbarkeit auszudrücken, ein Dankeschön an alle mütterlichen Menschen! Nicht ausschliesslich Mamis übernehmen diese Aufgaben, sondern je nach Situation sind es Grosseltern, Tagesmütter, Betreuungspersonen und Väter, was vielerorts durch die spezielle Situation in diesem Jahr aufs Mal salonfähig wurde in der Wirtschaft, weil Mütter zum Teil in «systemrelevanten» Berufen tätig waren. Also werden diese Strukturen doch auch nachher noch möglich sein, dass Eltern sich die Erziehungszeiten aufteilen können. So hat die Corona-Zeit innert Kürze kulturelle kaum geglaubte Veränderungen und Aufgabenteilungen verschieben lassen. Also diesmal ein grosser Dankesapplaus für all jene, die sogenannt mütterliche Verpflichtungen erfüllen und damit jungen Menschen Wurzeln und ein Grundvertrauen, also einen guten Start ins Leben ermöglichen, was einer der essenziellsten Beiträge zu einer funktionierenden Gesellschaft ist. Diese ist in den vergangenen zwei Monaten durch die verordneten Massnahmen zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammengewachsen, als Nachbarn, als Nation aber auch als Weltgemeinschaft gefordert, denn diesem Virus werden wir nicht alleine Meister. Der Mensch meinte, er sei die Krone der Schöpfung. Aber nun nennt sich das Virus Corona, was Krone bedeutet. Es sei auch ein Frauenname der neuerdings wieder vorkommt aber der 14. Mai erinnert an eine Corona, die schon vor bald 2000 Jahren gelebt hatte. Corona hat auch im Zusammenhang mit der Atmosphäre und den Planeten eine Bedeutung. Das Virus mit diesem besonderen Namen hat uns gelehrt, dass nicht alles selbstverständlich und machbar ist, nicht mit Geld oder Versicherungen geregelt werden kann. Gesundheit und Selbstversorgung sind wertvoller geworden. Das hat uns dankbarer gemacht gegenüber kleinen, alltäglichen Dingen, der Natur, und zwischenmenschlichen Beziehungen. Viele haben den Nahraum und die Regionalität, auch von Produkten wieder entdeckt. Das alles steht uns auch nach der Krise weiterhin zur Verfügung und ich hoffe, dass unsere Wertschätzung dafür nicht allzu schnell verfliegt, wenn der Alltag wieder einzieht. Falls jemand die Gelegenheit am Muttertag verpasst hat, kann getrost sein, denn Dankbarkeit ist an keinen Tag gebunden und wirkt als Überraschung noch viel stärker.

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