Kurz bei den Griechen vorbeischauen

Di, 26. Mai. 2020

Susi Burger-Ruflin arbeitet seit 1998 als Bereichsleiterin Hotellerie im Alterszentrum Fislisbach. Die vergangenen Wochen waren für die fünffache Mutter und vierfache Grossmutter keine einfachen. Doch die 58-Jährige macht das Beste daraus.

Wie hat sich Ihr Alltag in Zeiten von Corona verändert?
Auf den Strassen ist es ruhiger geworden, der Bus steht nicht im Stau und jedes Flugzeug fällt auf. Die Abendtermine sind ausgefallen und wurden durch elektronische Sitzungen ersetzt. Ich versuchte am Abend möglichst viele Informationen über den neusten Stand zu hören. Traurig war für mich, dass ich meine Enkel nicht mehr sehen konnte, sie wachsen so schnell. Da unsere Bewohner mit Distanz das Essen einnehmen sind die Wege der Servicemitarbeiter weiter geworden und ich unterstütze sie dabei. So lerne ich ihre Vorlieben beim Essen besser kennen. Weil die Veranstaltungen ausfallen, fällt dieser Teil meiner Arbeit aus. Es ist toll, in so einer schwierigen Zeit, mit dem Buechberg-Team zusammenzuarbeiten. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass es den Bewohnenden gut geht.

Wie geht es den Senioren im Alterszentrum?
Es geht ihnen nicht schlecht. Sie vermissen die Besuche sehr. Das macht einige unzufrieden, andere sind dankbar für unsere Arbeit, auch wenn wir manchmal sehr streng sein müssen bezüglich des Distanzhaltens. Einige vermissen die Gruppenaktivitäten und die Musikveranstaltungen. Alle sind aber sehr froh, dass sie sich innerhalb des Hauses, im Garten und im kleinen Umfeld frei bewegen können. Inzwischen arbeiten wir mit Tablet und Handy, führen ein Besucherfenster und einen Besucherraum mit kontrollierten Besuchen.

Wo im Reusstal finden Sie Erholung?
Bei Wanderungen an der Reuss.

Was ist für Sie Luxus?
Teure Autos, unbezahlbare Kleider, teurer Schmuck. Also vieles, das nicht so wichtig im Leben ist.

Wann findet einen das Glück?
Wenn man die Augen offen hat und auch ganz Kleines sieht.

Besitzen Sie alles? Oder sind da noch Wünsche offen?
Ich werde nie alles besitzen, das möchte ich auch nicht. Aber eine möglichst gute Gesundheit für die ganze Familie wäre schon toll.

Wenn Sie nicht Leiterin der Hotellerie wären, welchen Beruf würden Sie dann ausüben?
Ich habe das Glück, dass mein Beruf und die Abteilungen die ich im Alterszentrum am Buechberg führen darf sehr vielseitig sind. Gerne wäre ich dazu Floristin. Ich bewundere die gestalterische Fähigkeit mit Pflanzen wunderbar künstlerische Werke zu erstellen, die unseren Seelen so Gutes tun.

Wenn Sie eine Zeitreise machen könnten, in welcher Epoche möchten Sie landen?
Ich würde kurz einmal bei den Griechen vorbeischauen, aber vermutlich nicht lange.

Hätten Sie lieber einer anderen Nation (Kultur) angehört?
Nein, ich finde die kulturelle Mischung der verschiedenen Kantone sehr vielfältig.

Bei welchem Lied können Sie nicht sitzen bleiben?
Viele Chöre und Musiker wissen, dass ich das Lied «Am Himmel stoht es Stärnli Znacht» sehr gerne habe und spielen es bei musikalischen Veranstaltungen zum Schluss. Es ist wunderbar melancholisch, ich denke dabei an nahe verstorbene Verwandte von mir. An die, die mir in schwierigen Situationen den Rücken stärken.

Wenn Sie in einem Film mitspielen dürften, welchen würden Sie wählen? Einen Krimi, ich möchte aber nur Statistin sein.

Welche Sportart würden Sie gerne lernen?
Ich glaube Velofahren würde mir gut tun.

Interview: Nathalie Wolgensinger

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