«Zuki» ist Dünkis neuer Greenkeeper

Fr, 29. Mai. 2020

Die einst mit viel Hoffnung gestartete Fussballkarriere von Rinor «Zuki» Zukaj kennt viele Höhen und Tiefen. Jetzt spielt er in Othmarsingen in der 4. Liga. Und neuerdings sorgt er auf der Falkenmatt für einen schönen Rasen.

Beat Dünki, seit 35 Jahren Trainer und Präsident beim FC Othmarsingen, spielt im Leben des 27-jährigen Rinor Zukaj eine zentrale Rolle. Zumindest in den letzten fünf Jahren. «Von ihm habe ich Disziplin gelernt», sagt der begnadete Mittelfeldspieler, der vorletzte Saison in der 2. Mannschaft des FC Othmarsingen 27 Tore erzielt hat. Schade ist er Dünki nicht schon früher in die Hände geraten. Dann wäre wohl die Karriere des gelernten Polymechanikers anders verlaufen.
Angefangen hat der kleine «Zuki» als 7-jähriger Knirps beim FC Birr. Beim FC Brugg, der damals eine äusserst starke Juniorenbewegung unterhielt, durchlief er alle Juniorenstufen auf dem höchsten Level. Der FC Brugg spielte von den C- bis zu den A-Junioren in der sogenannten «Coca-Cola Junior League». Besser geht kaum. Aber klein Rinor war schon damals ein schlampiges Genie, wie seine Betreuer sagten. Fussball war für ihn stets ein Spiel. Das ist es für ihn auch heute noch. Sich dafür zu quälen, ist nicht sein Ding. Vom FC Brugg gings nach einem zweijährigen Unterbruch weiter zum FC Baden, wo «Zuki» im 1.-Liga-Team mittrainierte. Aber auch da half ihm das Talent alleine nicht weiter. So spielte er in der U23 des FC Baden. Nicht schlecht. Aber auch nicht überzeugend genug, um in die 1. Liga aufzusteigen. Rinor Zukaj sagt von sich selbst: «Ich war halt zu faul.» Das er Fussball spielen kann, wenn er will und Lust dazu hat, bewies «Zuki» im Oktober 2018, als er im 2. Ligaspiel zwischen dem FC Suhr und Othmarsingen kurz vor Schluss von Dünki als Notnagel ins Spiel geschickt wurde.
In der Nachspielzeit zimmerte er den Ball mit einem herrlichen Schuss in die gegnerischen Maschen und rettete so den Bünztalern einen Punkt. Lieber, als sich mit der 1. Mannschaft im Training zu quälen, spielt «Zuki» in Othmarsingens zweiter Mannschaft. Dort war er Kapitän. Nun ist er Assistent des Trainers und dirigiert noch immer das Mittelfeld. Besonders stolz ist er darauf, dass er keine Verwarnungen wegen Reklamierens mehr kriegt. Dünki hat ihm einst eine Lektion verpasst, die er nicht mehr vergisst. Zukaj war auf die Falkenmatt gekommen, um 2. Liga zu spielen. Er selbst habe sich als bester Spieler des damaligen Teams gesehen. Dünki sah das anders. Denn für ihn gehört zwingend Disziplin dazu. So liess der den hochbegabten Spieler, der gerne einige Kilos zu viel auf den Rippen hat, zwei Spiele lang auf der Bank schmoren. Als er ihn dann in der 83. Minute als Joker brachte, dauerte es gerade mal eine Minute bis er wegen eines Zoffs mit einem Gegenspieler die Gelbe Karte sah. Dünki fackelte nicht lange und nahm ihn wieder vom Platz. Das ist die Höchststrafe für einen Spieler. «Ich war damals stinksauer und wollte eigentlich weglaufen.» Doch Zukaj blieb und kann sich heute kaum mehr einen anderen Verein vorstellen. Seit einiger Zeit assistiert er Beat Dünki, der so viel für den Verein arbeitet, wo er kann. So sitzt er alle paar Tage auf dem kleinen Rasentraktor und mäht die Plätze auf der Falkenmatt. Auch da musste er erst Disziplin üben. Dünki hat genaue Vorstellungen davon, wie der Platz gemäht wird. «Zuki» hat das rucki zucki verinnerlicht. Und er ist stolz darauf, dem Verein, der ihm nach eigenen Angaben viel gegeben hat, etwas zurückzugeben.

Beat Gomes

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