«Wusste, dass es schnell fertig sein kann»

Di, 16. Jun. 2020

Drei Tonnen getrockneter Hanf, das war die grosse Ernte von Andreas Hufschmid mit seiner Outdoor Production AG und zahlreichen Landwirten aus der Region im letzten Jahr. Heuer ist alles anders: Hufschmid produziert viel weniger und führt neu ein Forschungsfeld.

Die grossen Hanffelder mit Folienbahnen fielen auf und wenn die Pflanzen zu blühen begannen, roch man sie schon von Weitem. Letztes Jahr produzierten Andreas Hufschmid und 25 Landwirte aus der Region auf 60 Hektaren 350 Tonnen Hanf. Getrocknet ergab dies eine Ernte von drei Tonnen. Eine unglaubliche Menge. Verkauft wurde das Produkt an die Firma Pure Production AG in Zeiningen, die daraus Tabakersatzprodukte und CBD Öl herstellt. «Die Produkte mit unserem Hanf wurden nach England, Kanada und in die USA verkauft», erzählt der Nesselnbacher Landwirt nicht ohne Stolz. Denn der Anbau und die Pflege der Pflanzen ist nicht ohne und braucht nebst viel Wissen auch Fingerspitzengefühl.

«Firma setzt Vertrauen in uns»
Mittlerweile hat sich in Landwirtschaftskreisen herumgesprochen, dass der Hanf-Anbau durchaus lukrativ ist. Die Folge: «Der Markt ist übersättigt», so Hufschmid. Für ihn macht eine Produktion, wie er sie die vergangenen zwei Jahre betrieb, keinen Sinn mehr. Weil die Pure Production AG jedoch auf sein Wissen setzt, wird er dieses Jahr ein drei Hektaren grosses Forschungsfeld betreuen. Auf diesem will die Pure Production AG verschiedene Sorten Hanf anpflanzen. «Wir werden beim Anbau und der Pflege der Pflanzen helfen», sagt Hufschmid. Anschliessend werden die Hanfpflanzen auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Sorten, die sich für den Anbau eignen, werden inskünftig angebaut. «Die Firma setzt grosses Vertrauen in uns, wir werden Pflanzen anbauen, die sonst keiner hat», freut sich Hufschmid.

Die Arbeit geht nicht aus
«Ich wusste, dass es schnell fertig sein kann», kommentiert er. Es sei schade, vor allem für seine Produzenten, die gute Arbeit geleistet hätten, bedauert er. Zumal einige der Produzenten eigens für den Hanfanbau Bewässerungsanlagen installiert haben. «Wir werden nur noch wenig Hanf anbauen, einige der früheren Produzenten sind wieder mit von der Partie», so Hufschmid.
Die Arbeit wird dem umtriebigen Landwirt aber nicht ausgehen. Nebst der Grüngut-Verwertung in Nesselnbach, die er gemeinsam mit Vater Guido betreibt, zeichnet er für den Landwirtschaftsbetrieb mit Gemüseanbau verantwortlich.

Nathalie Wolgensinger

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