Chaos, oder nicht beachten der Verkehrsregeln?

Fr, 05. Jun. 2020

Sind die Ampeln bei der Baustelle in Niederrohrdorf nicht richtig geschaltet? Immer wieder kommt es vor, dass Autofahrer nach der Abbiegung Richtung Oberrohrdorf von entgegenkommenden Fahrzeugen überrascht werden.

An Baustellen schalten die Ampeln nicht mehr auf grün, sondern blinken gelb. Der Grund: Mit dem gelben Blinken werden die Automobilisten darauf hingewiesen, dass sie zwar losfahren dürfen, aber mit anderen Verkehrsteilnehmern rechnen müssen. Klingt logisch, aber wissen das auch alle Verkehrsteilnehmer? Meist wird nach der Wartezeit an der Ampel bei der Bremgartenstras se aufs Gaspedal getreten und wie gewohnt mit Schwung in die Oberdorfstrasse abgebogen. Glück gehabt, wenn nicht Stosszeit ist. Die Wahrscheinlichkeit ist dann gross, dass man gleichzeitig auf Fahrzeuge von der Mellingerstrasse trifft. Die sind aber nicht bei Rot, sondern ebenfalls mit blinkendem Gelb losgefahren. Leser berichten dem «Reussbote», dass es bereits zu Vollbremsungen kam, um eine Kollision zu verhindern. Sie gingen davon aus, dass die Verkehrsleitzentrale, die Ampeln falsch geschaltet hat. Dem ist nicht so. Auf Nachfrage des Kantons bei der Verkehrsleitzentrale wird gesagt, dass alles im grünen Bereich sei und der Verkehr bis anhin gut fliesse.

Verkehrssituation wird beobachtet und allenfalls nachgebessert
Bereits vor zwei Wochen meldete ein Leser, dass gleich von drei Seiten, von Fislisbach, von Remetschwil und von Oberrohrdorf her Autos in der Baustelle standen. Ein Bagger dazwischen eingeklemmt. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis der Bagger, unter Hupkonzert, an den auf die Seite ausgewichenen Autos vorbeifahren konnte. Zu den verzwickten Verkehrssituationen komme es, da auf der Bremgartenstrasse in Richtung Oberdorf/Mellingerstrasse die Ampeln gleichzeitig gelbes Blinken zum Losfahren erhalten. Wer davon ausgeht, dass jetzt freie Fahrt ist, wird eines Besseren belehrt. Bevor von der Einspurstrecke abgebogen wird, muss geschaut werden, ob keine Fahrzeuge von links entgegenkommen. Ist dies nicht der Fall, kann weitergefahren werden. Der «Reussbote» fragte beim Kanton nach. «Wir werden die Verkehrssituation beobachten und allenfalls Anpassungen vornehmen», sagt Giuliano Sabato, Kreisingenieur beim Kanton Aargau. Zu der Lösung mit einer «Dreiphasen-Ampel» sei man bei der Planung gekommen. Wäre abwechslungsweise immer nur eine der drei Ampeln auf freie Fahrt gestellt, wäre während den Bauarbeiten mit viel längeren Wartezeiten zu rechnen. Im Moment liegen diese, gemäss Kanton, unter den im Vorfeld berechneten sechs Minuten. «Es braucht immer eine gewisse Zeit, bis sich alle Verkehrsteilnehmer an eine neue Verkehrssituation gewöhnen», sagt Sabato. «Wir erwarten, dass bald die meisten die Situation kennen und angepasst durch die Baustelle fahren.» Sollte es zu weiteren Vorkommnissen kommen, würden weitere Massnahmen geprüft. Allenfalls könnte mit einer zusätzlichen Tafel auf die besondere Situation hingewiesen werden. Bereits wurde zusätzlich das neben der Ampel angebrachte «kein Vortritt»-Schild versuchsweise mit einem Blitzlicht ergänzt. Die Repol, die ihr Büro genau gegenüber der Baustelle hat, bestätigt die Aussage des Kantons. Zu Beginn hätten einige Verkehrsteilnehmer Mühe mit der neuen Verkehrssituation bekundet. Inzwischen verlaufe der Verkehr aber flüssig. «Uns wurden keine Vorfälle gemeldet», sagt Polizeichef Daniel Schreiber. Für ihn ist die Situation klar: «Abbieger haben keinen Vortritt. Die aufgemalten ‹Haifischzähne› auf dem Boden zeigen das klar an. Man muss bis zur Abbiegung fahren, dann beobachten und erst dann abbiegen und einfädeln.» Wer sich nicht daran halte, kenne die Verkehrsregeln nicht.

Debora Gattlen

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