Corona-Pause: Kinder vermissten Wald

Fr, 12. Jun. 2020

Es kann wieder in der Waldspielgruppe «Ameisihuufe» gekrabbelt werden. Die Kinder geniessen es, nach der Corona-Pause wieder aktiv im Wald spielen zu können. Hütten werden gebaut, Spiele gemacht und von der Natur gelernt.

Was gibt es Schöneres, als aus Ästen ein Piratenschiff zu bauen oder am Fusse einer alten Buche ein Zwergenhaus zu errichten? Die Kinder geniessen es, nach der Corona-Pause, sich wieder in der freien Natur zu bewegen. Während des Lockdowns blieb die Waldspielgruppe Ameisihuufe zu. Inhaberin Sibylle Rast blieb während dieser Zeit in Kontakt mit den Eltern ihrer Schützlinge. Die ausgefallenen Waldspieltage für den Rest des Monats März, konnten die Kinder bereits wieder nachholen. Der Ameisihuufe öffnete wie die Schulen am 11. Mai wieder. Aktuell besuchen 18 Kinder zwischen drei und fünf Jahren an jeweils zwei Vormittagen die seit dem März 2018 eröffnete Waldspielgruppe.

Kinder singen neu ohne Eltern
Bereits am ersten Tag nach der Pause, machten die Kids im Wald dort weiter, wo sie vor der Krise aufgehört hatten. «Es ging nahtlos weiter, als wenn wir keine Pause gehabt hätten», sagt Rast. Eine Veränderung gibt es wegen den immer noch geltenden Corona-Regeln des Bundes doch. Neu singen die Kinder nicht mehr gemeinsam mit den Eltern zur Begrüssung ein Lied, sondern nur noch alleine. Die Mamis und Papis bringen ihre Sprösslinge gestaffelt zum Treffpunkt. Nach der Begrüssung geht es gut ausgerüstet in Regenhose und gutem Schuhwerk zusammen mit den beiden Betreuerinnen in den Wald. Auf einer Privatparzelle findet die Waldspielgruppe statt. Dort befindet sich das gemütliche Waldsofa mit Holzhockern um einen Tisch, eine Feuerstelle, installierte Schaukeln und ein Klettergerüst. Spielsachen sind keine zu sehen, diese sollen sich die Kinder selber mitten in der Natur suchen. So wird die Fantasie angeregt. Bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit, spielen alle Kinder mit den im Wald vorkommenden Materialien wie Moos, Äste und Blätter. Das Erlebnis mit der Natur steht im Vordergrund. Langeweile kennt hier definitiv niemand. Zwischendurch wird mit dem Maskottchen der Spielgruppe «Alex» gespielt. Die Kinder lieben es, die Plüschameise an den verschiedensten Orten zu verstecken und zu suchen. Zwischendurch braucht es bei so viel Spiel und Spass auch eine Pause. Auf Baumstammhockern und einer als Tisch umfunktionierten Kabelrolle gibt es jeweils ein Znüni. Hier erzählen die Betreuerinnen auch kurze Geschichten oder liefern Informationen zur Natur. Es wird gelernt auf die Pflanzen- und Tierwelt Acht zu geben und sie zu respektieren. Beim Eintritt in die Spielgruppe erhält jedes Kind eine Becherlupe. Damit können Naturbeobachtungen gemacht werden. «Es ist erstaunlich, wie oft ein Kind etwas entdeckt», sagt Rast. Gemeinsam werden die gefundenen Käfer oder Blätter angeschaut und von den Betreuerinnen erklärt. Die Waldspielgruppe Ameisihuufe findet das ganze Jahr über statt. So erleben die Kinder den Wechsel der Jahreszeiten hautnah.

Waldspielgruppe wurde vermisst
Nach drei Stunden spielen im Wald geht es zurück zum Treffpunkt, wo die Eltern die Kinder wieder abholen. «Die Eltern und Kinder schätzen es, dass die Waldspielgruppe wieder offen ist. Ich bin selber Mutter von zwei Kindern und weiss, dass die Zeit während des Lockdowns nicht einfach war.»
Die Anmeldung für die Waldspielgruppe erfolgt jeweils auf das neue Schuljahr. Sind Plätze frei, kann auch unter dem Jahr eingestiegen werden. Für das kommende Schuljahr sind noch wenige freie Plätze verfügbar.
Weitere Informationen auf der Website: ameisihuufe.ch, Tel. 079 481 40 80 oder 056 535 05 18.

Debora Gattlen

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