Die Holzverkleidung ist weg und das Hallenbad einer Grundreinigung unterzogen worden. Nach der coronabedingten Schliessung gelten neue Regeln und in der Kasse der Hallenbad-Genossenschaft klafft ein Loch.
Aus einem grossen Schlauch plätschert schon den ganzen Morgen über Wasser ins Becken. Chef-Bademeisterin Manuela Paladino schätzt, dass es noch eine Nacht lang dauert, bis das Becken gefüllt ist. Bis zur Wiedereröffnung am kommenden Montag wird das Wasser nicht nur die richtige Temperatur, sondern auch die entsprechende Qualität aufweisen, dass es für die Benutzung freigegeben werden kann. Und darauf freuen sich etliche Schwimmerinnen und Schwimmer, die in den vergangenen Wochen buchstäblich auf dem Trockenen sassen.
Gratis auf die Liegewiese
Beim Lokaltermin am vergangenen Montag wurde rund um das Hallenbad noch fleissig gearbeitet. «Jetzt werden die letzten Arbeiten an der Unterkonstruktion durchgeführt», kommentiert Hallenbad-Genossenschaftspräsident Daniel Künzli. Am Unterdach der Halle wurde morsches Holz festgestellt, das ersetzt werden muss. Im Schwimmbad selber sind die Arbeiten grösstenteils fertiggestellt. Die Holzverkleidung an den Seitenwänden und der Hallendecke musste entfernt werden. «Die Sicherheit wurde angezweifelt, also mussten sie weg», so Künzli. Die Verkleidung war 2008 angebracht worden, als man die Decke sanierte. Dass die beiden Seitenwände nicht so leer erscheinen, wurden sie mit einem geometrischen Muster bemalt.
Das siebenköpfige Bademeister-Team nutzte den Lockdown für die jährliche Grundreinigung. Diese wird üblicherweise während den Sommermonaten durchgeführt. Wenn das Bad am 29. Juni öffnet, sind diese Arbeiten bereits erledigt. Für die Benutzer bedeutet dies, dass sie nebst der Schwimmhalle auch die Sauna wieder benutzen können. Dies jedoch unter Auflagen. So dürfen nicht mehr als drei Personen in eine Kabine und die Schwimmer können die Liegewiese nicht benutzen. Normalerweise war der Durchgang zur Wiese im Sommer geöffnet. Die Corona-Vorschriften verunmöglichen dies. «Dafür steht die Wiese und das Planschbecken bis zum Ende der Sommerferien allen Benutzern gratis zur Verfügung», so Künzli. Das überschaubare Gelände mit dem Planschbecken sei besonders bei Familien mit Kleinkindern sehr beliebt, sagt Manuela Paladino.
Wie weiter mit dem Bad?
Die Sanierungsarbeiten kommen auf gegen 150 000 Fr. zu stehen. Diese Kosten gehen zulasten der Gemeinde Mellingen. Diese wiederum befasst sich derzeit mit der Zukunft des 45 Jahre alten Schwimmbades. Es wurde eine Zustandsanalyse in Auftrag gegeben, die dem Gemeinderat nach den Sommerferien unterbreitet wird. «Wir werden voraussichtlich am 12. November einen Informationsabend zur reich befrachteten Gemeindeversammlung durchführen. Dann wird die Zustandsanalyse auch ein Thema sein», sagt Gemeindeammann Bruno Gretener. Fest steht bereits jetzt, dass die langen Wochen der Schliessung ein Loch von ungefähr 80 000 Fr. «gerissen» haben. Diese Kosten trägt die Gemeinde.
Nathalie Wolgensinger
Die Öffnungszeiten bis zum Ende der Sommerferien sind wie folgt: Montag 12 bis 19.30 Uhr, Dienstag und Freitag 12 bis 21 Uhr, Wochenende 9 bis 17 Uhr. Sauna: Montag 12 bis 23 Uhr (Frauentag), Dienstag und Freitag 12 bis 21 Uhr, Mittwoch 12 bis 21 Uhr (ab 17 Uhr für Herren), Donnerstag 12 bis 23 Uhr, Wochenende 9 bis 17 Uhr.