Eine vergebene Chance oder zu teuer?

Fr, 12. Jun. 2020

Mit oder ohne Unterkellerung? Daran scheiden sich derzeit die Geister in Niederwil. Die Verantwortlichen des FC Niederwil torpedieren die Vorlage, sie verlangen, dass der Neubau unterkellert und mit zusätzlichen Garderoben ausgestattet wird.

Der Umstand, dass der Kindergartenpavillon in die Jahre gekommen und den Anforderungen nicht mehr entspricht, ist unbestritten. Damit hat es sich aber schon. Am 28. Juni werden die Niederwilerinnen und Niederwiler an der Urne befinden, ob der Kindergarten für 1,1 Mio. Fr. neu erstellt werden soll. Die Meinungen dazu, gehen derzeit diametral auseinander.

Reichen die Garderoben?
«Covid-19 verunmöglicht eine Diskussion an der Gemeindeversammlung, deshalb müssen wir mit Leserbriefen und Flyern argumentieren», so der Sportchef des FC Niederwil, Martin Bräuer. Er stellt sich gemeinsam mit weiteren Niederwilern in Leserbriefen (im Innenteil dieser Zeitung) gegen das Projekt. Der Fussballclub verlangt, dass der Neubau unterkellert und mit Garderoben ausgestattet wird. Die Fussballer konnten bisher die zwei Garderoben im Kindergarten benutzen. Weil es, insbesondere unter der Woche, eng wird, wenn Junioren und Aktive gemeinsam trainieren und zugleich noch Matches stattfinden, hat der Gemeinderat dem FC zusätzliche Garderoben in der Mehrzweckhalle zugestanden. Doch auch diese reichen nicht mehr: «Heutzutage ist es nicht möglich, dass Junioren und Aktive in den selben Garderoben duschen. Ausserdem haben wir noch Damenmannschaften, die ebenfalls separate Garderoben beanspruchen», zeigt Vorstandsmitglied Roland Hubschmid das Problem auf. «Wir sind der Meinung, dass die Garderoben mehr als reichen sollten, hat doch der FC bis anhin den Trainings- und Matchbetrieb gemeistert, dies auch ohne die nun neu bewilligten Kabinen», hält Gemeindeammann Wädi Koch diesem Argument entgegen.

Vergebene Chance oder einfach ein teurer Lagerraum?
Der Fussballclub liess es aber nicht dabei bewenden. Die Verantwortlichen liessen von drei Architekten eine Offerte für eine Unterkellerung erstellen. Diese Offerten liegen zwischen 185 000 und 215 000 Franken. Abzüglich dem Beitrag des Sport-Toto- Fonds würde der Ausbau noch auf 125 000 Fr. zu stehen kommen. Der Architekt des Gemeinderates hingegen geht von Kosten in der Höhe von 415 000 Fr. aus. «Unsere Offerte beschränkt sich auf die Unterkellerung des Gebäudes und den Einbau der Garderoben», so FC-Vorstandsmitglied Paul Gratwohl, der mit den Architekten verhandelte. «Es gibt bestimmt Vereine, die ihr Material in diesen Kellerräumen lagern würden. Aber unserer Ansicht nach, wären das dann teure Garderoben und Lagerräume», kommentiert Gemeindeammann Koch. Aus diesen Gründen sei man sich im Gemeinderat einig, dass man zwar den Wunschbedarf des Vereines nicht erfülle, mit dem Zugeständnis zusätzliche Garderoben in der Mehrzweckhalle benutzen zu dürfen, aber den Pflichtbedarf erfüllt habe. Und dies erst noch kostengünstig und zweckmässig, so Koch. «Damit vergibt sich die Gemeinde eine Chance», ärgert sich hingegen Roland Hubschmid. «Uns stört, dass ein auswärtiger Architekt für das Projekt engagiert wurde. Das ist doch Vetternwirtschaft», führt Martin Bräuer einen weiteren Grund ins Feld. Dagegen wehrt sich Wädi Koch: «Das ist derselbe Architekt, der bereits das Feuerwehrgebäude plante. Er hat Erfahrung in der Planung von Kindergärten.» Zudem sei ihm kein Architekt in Niederwil bekannt, der Erfahrungn in der Planung von solchen Bauten habe.

Nathalie Wolgensinger

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