Wie war das schon wieder mit der Katze auf dem heissen Blechdach? Sollte die Katze nicht irgendwann vom Dach springen, wenn es zu heiss wird? Bei Giovannis und Giannas Übernachbarskatze Lili (ja, so kann man Katzen auch taufen) war das ganz anders. Sie schlich sich des Nachts auf G&Gs Hausdach. Nicht ungefährlich, doch (Katzen-) Frauen wagen verwegene Expeditionen, wenn sie von der Liebe getrieben sind, was bei Lili offenbar der Fall war. Pech war nur, dass sie dort keinem schmachtenden Kater wie zum Beispiel dem wohlbekannten Ferdinand begegnete. Ein Happyend im ersten Anlauf wäre für diese Story ohnehin zu einfach gewesen.
Was Lili widerfuhr, war absolut actionfilmwürdig: Sie stürzte nämlich mit spektakulärem Gepolter und Wehklagen in die Dachrinne ab. Sehr dumm gelaufen für die läufige Lili. Denn aus dieser Dachrinne gab es vorläufig kein Entrinnen. Retour gings nicht, zu steil und glitschig war das Dach, und einen halsbrecherischen Sprung vorwärts in die Tiefe wollte Lili nicht riskieren. (Sie wusste wahrscheinlich nicht, dass sie als Katze ja sieben Leben zur Verfügung und nach dem Sprung immer noch sechs gehabt hätte.) Also legte sie sich in die Dachrinne, frei nach dem Motto: Lieber die Katze lebend auf dem Dach als platt am Boden. Dort oben liess sie ganz katzenuntypisch das Mausen, legte sich nach anfänglichem Jammern auf das faule Fell und dachte sicherlich an Ferdinand oder an einen andern tollen Katzenmann.
Sie arrangierte sich also mit der fatalen Situation und machte das vorläufig Beste draus. Typisch weibliche Intuition?
Fortsetzung folgt nächstens.
Jean