Daniel Aebi und die SVP lassen nicht locker. Am Montag haben die Arbeiten am Schulhaus-Neubau begonnen, schon flattert dem Gemeinderat ein Brief ins Haus, worin sich über mangelnde Sparwilligkeit beklagt wird.
Wir sparen, wo es möglich ist, aber dass am Ende ein Betrag dasteht, wie ihn Herr Aebi im Sinn hat, ist nicht realistisch», reagiert Frau Gemeindeammann Marianne Stänz etwas angesäuert auf dieses erneute Anspiel von Daniel Aebi und Co. Auch sie wünsche sich, das genehmigte Kostendach von rund 5 Millionen Franken beim Schulhaus-Neubau möglichst weit zu unterschreiten. Allerdings sei der Bau eines Schulhauses nicht vergleichbar mit dem eines Wohnhauses. «Bei einem Schulhaus dürfen wir nur hochwertigste Materialien verwenden», erklärt Stänz einen Knackpunkt. «Schliesslich soll das Ganze eine Weile halten.»
SVP erkennt Sparwillen nicht
In einem Brief hat sich die SVP Birmenstorf am Dienstag an den Gemeinderat gewandt. Obwohl mehrfach gefordert, kann sie nämlich keine Sparsamkeit erkennen. Die SVP kritisiert, beim Bauprojekt gelte wohl die Parole «weiter so». Bei der Ausführung des Schulhauses gäbe es sicher zum jetzigen Zeitpunkt noch Einsparungsmöglichkeiten. SVP-Grossrat Aebi hatte das Projekt zuvor mehrfach als «Luxuslösung» bezeichnet und auch einen Kostendeckel von 3,5 Millionen Franken vorgeschlagen.
Kopfschütteln beim Gemeinderat
Für den Birmenstorfer Gemeinderat sind dies blosse Behauptungen. Es sei Aebis gutes Recht, immer wieder in der Öffentlichkeit zu erwähnen, ein Neubau sei für weniger Geld zu haben – ohne Einblick in die Details des Projekts wirken solche Aussagen auf sie allerdings wie vorgezogenes Wahlkampfgetöse, meint Frau Gemeindeammann Stänz. Eine Stellungnahme zum Brief will sie nicht abgeben. Dazu müsse der Gemeinderat den Inhalt erst besprechen. Ansonsten verweist die Gemeinde auf den Spatenstich am 1. Juli. Dann werde auch eine detaillierte Presseinformation erfolgen.
Bei der Turnhalle Träff indes stehen die Bauzäune und Absperrungen schon parat. Der Eingang in die Sporthalle wurde an einen anderen Ort verlegt. In den nächsten Tagen soll das Foyer mit Garderobentrakt abgebrochen werden. Der Zugang zum Schulhof im Westen ist blickdicht versperrt. Ein Teil des Parkplatzes ist fürs Baugerät abgesperrt, und auch im Norden stehen Zäune. Während Eltern ihre Kinder von der Schule abholten, waren Handwerker am Dienstag mit dem Aufbau eines Podests für Container beschäftigt. Für sie ist es eine besondere Aufgabe, hier unter beengten Platzverhältnissen und unter besonderer Rücksichtnahme auf den Schulbetrieb zu arbeiten.
Im dreistöckigen Neubau soll es sowohl Klassenzimmer für Französisch und Englisch geben, als auch Instrumentalzimmer, Räume für das Schulsekretariat und die Schulsozialarbeit, einen Werkraum, einen Aufenthaltsraum sowie Räume für die Vereine im Untergeschoss. Dem Bau voran ging ein Kampf ums Budget dieses Jahres. Es wurde zunächst samt Steuererhöhung im Oktober 2019 genehmigt. Daraufhin ergriff die SVP das Referendum, welches im Februar Erfolg hatte. Das neue Budget mit gleichbleibendem Steuerfuss wurde am 17. Mai an der Urne genehmigt.
Stefan Böker