Mit einer Staubwolke fliegt der Rasen in den bereitstehenden Muldenkipper. Im Einsatz ist eine fabrikneue Fräse. Sie schält die oberste Grasnarbe des Platzes ab.
Für den FC Mellingen kommt die Zeit der Corona-Krise nicht ungelegen. Der Rest der Rückrunde wurde bekanntlich abgesagt. So müssen die Mellinger Kicker sicher bis zum neuen Saisonstart nicht auf den Nebenplatz ausweichen. Dieser muss während der Sanierung des Hauptplatzes nicht nur für Matches, sondern auch als Trainingsplatz herhalten. Je nach Witterung eine Herausforderung, dass der Rasen bespielbar bleibt. Die Vorfreude auf das neue Grün lässt aber die bevorstehende Einschränkung für den Spielbetrieb von fast einem Jahr in den Hintergrund treten. Nachdem in den letzten Jahren der Hauptplatz immer schlechter zu bespielen war, nimmt der FC diese gerne in Kauf.
Der Rasen auf der Kleinen Kreuzzelg war dringend sanierungsbedürftig. Seit geraumer Zeit war der Platz bereits bei wenig Regen nicht mehr bespielbar. Die Drainage war im Eimer.
Verschobene Spiele
Auf einer Platzhälfte lief das Wasser nicht mehr ab. Spiele mussten immer wieder abgesagt oder verschoben werden. Nach 40 Jahren stimmten, an der letzten Sommer-Gmeind vom 26. Juni, die Stimmbürger einem Kredit von 600 000 Franken für die Sanierung des Hauptplatzes zu. Am 27. Januar erteilte der Gemeinderat die Projektfreigabe. Bewusst wurde nicht auf eine Luxusvariante mit Rollrasen gesetzt. Voraussichtlich im September kann der Platz bereits wieder angesät werden. Neue Drainagen Richtung Franzosengraben sorgen dafür, dass in der Zukunft der Platz auch bei Regen bespielbar ist. Damit der Rasen auch bei anhaltender Tröckne grün bleibt, wird eine automatische Bewässerung installiert.
Für die nächsten 30 Jahre
«Voraussichtlich wird der FC ab April 2021 erstmals auf dem neuen Rasen spielen können», sagt Felix Glättli, Bauführer der Firma Trüb für Grün AG. Dann hoffentlich ohne Corona-Auflagen und mit Zuschauern. «Es freut den FC Mellingen sehr, dass diese Woche der Baustart für die Rasensanierung erfolgte», sagt FC Präsident Daniel Schmid. «Es wird zusammen mit dem neuen Clubhaus eine gelungene Sache geben.» Der Naturrasen soll wieder für die nächsten 30 Jahre halten. Bleibt zu hoffen, dass der 3.-Ligist den Ball dank des neuen Rasens vermehrt im Tor des Gegners versenken kann.
Debora Gattlen