Tägerig: Anliegen der Bürger ernst nehmen

Fr, 05. Jun. 2020

Zur Kolumne von Patrick Oldani, «Reussbote» vom 29. Mai.

Ich wohne seit 16 Jahren mit meiner Familie in Tägerig. Wenn ich zu meiner Wohngemeinde gefragt werde, antworte ich seit Jahren jeweils: «Wir haben einen hohen Steuerfuss, dafür keine Beiz.» Einziger «Werbeframe» ist die modernisierte Sportstätte beim Schulhaus, wo so etwas wie Leben und Zukunftsformen im öffentlichen Raum entstanden sind. Aber diese Vorteile teilt Tägerig mit hundert anderen Gemeinden.
Nun stehen sich zum Thema Fusion eine Gemeinde mit rosigen Zukunftsperspektiven sowie ein Dorf, welches ums Überleben kämpft und auf Ergänzungsleistungen angewiesen ist, gegenüber. Wenn ich dann die geschriebenen Lettern in der kürzlich veröffentlichten Kolumne von Gemeinderat Patrick Oldani lese, grenzt der Inhalt schon schwer an Hoch näsigkeit. Die Zukunftsvisionen des Gemeinderats von Tägerig scheinen für das Dorf an der Gemeindegrenze zu enden. Tatsächlich wird befürchtet, dass bei einer Verschmelzung der Gemeinden, der Bürger zum Kunden wird. In der gleichen Kolumne wird eine, zurecht kritische Äusserung eines Limmattalers in Sachen Tägerig und Fusion mit Mellingen gekontert, dass er doch wieder zurück ins Limmatttal ziehen könne. Ist das die Antwort gegenüber Bürgern, welche sich besorgt gegenüber den Aussich
ten und Tatsachen Tägerigs äussern? Fühlt man sich bei einer solchen Antwort wohl eher als Bürger oder Kunde? Zum im Titel erwähnten und vor Fusionsabstimmungen immer wieder gerne verwendeten Gegnerargument der fehlenden Selbstbestimmung frage ich mich, inwiefern die Selbstbestimmung in Tägerig gegeben ist, wo man – angewiesen auf Ergänzungsleistungen – diese nur mit einer Steuererhöhung erhalten wird.
Ich appelliere an den Gemeinderat von Tägerig die Anliegen der Bürger 
ernst zu nehmen und die Fusion mit Mellingen voranzutreiben. Dies ist die einzige, realistische Chance als Gemeinde attraktiv zu werden, die jüngere Einwohnergeneration in Tägerig zur Sesshaftigkeit zu bewegen und Argumente zu sichern, um gute Steuerzahler nach Mellingen, ins Quartier Tägerig, zu lotsen!
Und keine Angst, selbst in Quartieren von Grossstädten wie Zürich kann man seine Anträge, bzw. Anliegen «Im Kleinen» stellen.

Oliver Hübel, Tägerig

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