Verschoben, nicht aufgehoben

Di, 16. Jun. 2020

Dieses Jahr hätte zum dritten Mal das Gassenfest in Mellingen stattfinden sollen. Andreas Koller, der seit der ersten Austragung mit von der Partie ist, zeichnet zum zweiten Mal als OK-Präsident verantwortlich.

Was bedeutet die Absage des Gassenfestes für Sie?
Andreas Koller: Zum Glück mussten wir das Gassenfest nicht absagen, sondern konnten es um ein Jahr verschieben. Der Gemeinderat unterstützte unseren Vorschlag. Die Arbeiten sind grösstenteils pausiert, Anfang 2021 werden sie wieder aufgenommen. Aber klar – am liebsten wäre uns gewesen, das Gassenfest normal und ohne Einschränkungen durchzuführen. Wir wollten kein Fest mit Platzbeschränkungen in Beizen, Abstandsmassnahmen in den Gassen oder Schutzmasken bei Konzerten. Es wäre für die Vereine nicht attraktiv und es wäre wohl auch unmöglich, dass unter solchen Umständen in den Gassen wieder eine so tolle Stimmung, wie bei den letzten Festen, aufkommen würde. Das Gassenfest nach 2021 wird definitiv einen anderen Charakter haben, da es mit der realisierten Umfahrung ganz andere Möglichkeiten geben wird, beispielsweise auch die Hauptgasse einzubeziehen.

Haben Sie Reaktionen auf die Absage erhalten?
Wir haben durchwegs positive Reaktionen von Vereinen und Gewerbe erhalten, dass wir das Fest nicht einfach absagen, sondern um ein Jahr verschieben. Auch wenn es für alle Beteiligten natürlich einen Mehraufwand bedeutet, denn die Vorbereitungszeit verlängert sich trotzdem um ein Jahr

Was ist für Sie Luxus?
In einem Umfeld zu leben, in dem ich mich wohl fühle! Zeit haben für meine tolle Familie, für Freunde und relativ selbstbestimmt zu leben.

Besitzen Sie alles? Oder sind da noch Wünsche offen?
Auf das Gassenfest bezogen wünsche ich mir, dass es 2021 ein ebenso erfolgreiches und sympathisches Sommerfest wird wie die letzten zwei Gassenfeste. Und dies im Bewusstsein, dass wir 2016 ein super Fest erleben durften, zu welchem natürlich auch das tolle Wetter beigetragen hatte. Aber mein grösster Wunsch ist, dass meine Familie und ich gesund bleiben. Dann habe ich noch Träume von Dingen, die ich erleben möchte. Das Schöne an Träumen ist ja, dass man davon träumen kann, ohne dass sie sich alle erfüllen müssen …

Wenn Sie nicht in der Geschäftsleitung eines Backwarenherstellers wären, welchen Beruf würden Sie ausüben?
Sicher nichts Handwerkliches. Da bin ich unbegabt, wie Ihnen meine Familie bestätigen kann. Es hätte wohl mit Menschen zu tun – vielleicht in der Beratung. Aber ich fühle mich sehr wohl bei dem, was ich tue.

Spontan kommen Freunde, was dürfen sie von Ihnen immer erwarten?
Auf jeden Fall ein gutes Glas Wein. Es fällt mir auch nicht schwer, aus gerade im Haus Vorhandenem einen Apéro oder ein Essen zusammenzustellen.

Hätten Sie lieber einer anderen Nation (Kultur) angehört?
Nein. In den letzten Jahren durfte ich mit meiner Familie spannende Reisen unternehmen. Die Einblicke in andere Kulturen und Lebensweisen finde ich bereichernd und horizonterweiternd. Ich bin immer gerne in die Schweiz zurückgekehrt. Wir sind privilegiert, in einem so stabilen, schönen und abwechslungsreichen Land zu leben.

Wenn Sie in einem Film mitspielen dürften, welchen würden Sie wählen?
Naja, kommt immer drauf an, in welcher Rolle. In einem Western über die Prärie zu galoppieren wäre cool. Obwohl ich nicht reiten kann …

Wem – tot oder lebend – würden Sie gerne ein paar Fragen stellen? Welche?
Mit Bruce Springsteen oder Dave Grohl einen Chat über Gott und die Welt zu haben, wäre spannend. Vielleicht hätten sie auch ein paar Tipps für unsere Altherrenband, in der ich das Schlagzeug bearbeite. Oder mit Barack Obama die geopolitische Lage zu erörtern, wäre auch interessant.

Interview: Nathalie Wolgensinger

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