«Das Puzzle nimmt allmählich Gestalt an»

Di, 21. Jul. 2020

Reto Salm ist erst wenige Wochen beim FC Niederwil. Der neue Co-Trainer neben Gino Saporito zeigt sich erfreut darüber, wie sich die Form einzelner Spieler entwickelt. Er, der sich selbst als Teil eines Puzzles versteht, sieht drei Wochen vor Beginn der Meisterschaft die einzelnen Puzzleteile zusammenwachsen.

Das wird eine brutal harte 2.-Liga-Meisterschaft», sagte Reto Salm letzten Donnerstag, nachdem sein Team im Nieselregen gegen den FC Dulliken 2 (4. Liga) ein Testspiel mit 8:0 gewonnen hatte. Dabei liess das Trainergespann Saporito/ Salm den ganzen verfügbaren Kader von 20 Spielern zum Einsatz kommen. Obwohl einzelne Akteure das beinharte Training vom Dienstag noch in den Knochen spürten, sprühte das Team vor Spielfreude. Auffallend dabei, wie frühere «Sorgenkinder» allmählich ihre Form wiederfinden. Allen voran die beiden Stürmer Fabiane Rätz und Pasquale Savinelli, die gegen Dulliken vier von acht Toren schossen. Natürlich ist der Vergleich mit einem Viertligisten kein schlüssiger Anhaltspunkt für die Güteklasse einer Mannschaft. Und dennoch lässt sich beobachten, wie die Agilität zahlreicher Spieler in den letzten Wochen zugenommen hat. Die Niederwiler sind dabei, auf dem Platz zu einer Einheit zusammenzuwachsen. Auffallend war, vor allem in der ersten Halbzeit, die Laufbereitschaft und die schnellen Passfolgen. Kaum ein Spieler behielt den Ball länger als zwei Sekunden am Fuss. Der Ball zirkulierte unablässig und die Bälle kamen, wie noch in der vorletzten Saison, schnell in die Spitzen. «Das wird sich noch weiter verbessern», ist Reto Salm überzeugt. Einer stach aus dem Ensemble heraus, der offiziell noch gar nicht zum Kader des FC Niederwil zählt: Luca Giampa. Ein bekannter Name im Aargauer 2.-Liga-Fussball. Noch vor drei Jahren eine tragende Figur beim FC Othmarsingen. Die letzten beiden Saisons beim FC Lenzburg, wo zurzeit wieder mal mächtig Dampf unterm Kessel ist.

Kommt Giampa zum FC Niederwil?
Vor einer Woche hat Erfolgstrainer Emilio Munera, der mit den Lenzburgern ohne Lockdown wohl in die 2. Liga Interregio aufgestiegen wäre, den Hut genommen. Über die Gründe ist offiziell nichts bekannt. Luca Giampa hat für sich entschieden, den FC Lenzburg zu verlassen. Munera sagt über den 30-Jährigen: «Giampa ist ein angenehmer Zeitgenosse. Ein Familienmensch, der gut zum FC Niederwil passen würde. Jeder Trainer hat gerne solche Spieler in der Mannschaft. Giampa ist polyvalent einsetzbar. Er kann genauso auf dem linken oder rechten Flügel spielen. Er ist auch in der Verteidigung auf jeder Position einsetzbar.» Giampa ist ein Teamplayer durch und durch, der im Puzzle des Trainerduos Saporito/Salm das letzte fehlende Teilchen sein könnte. Mit Giampa auf der Aussenbahn kommen die Stürmer, die zuletzt vorne oft etwas einsam geblieben sind, ganz anders zur Geltung. Eine Achse mit Raphael Peterhans, Noah Schwegler und Luca Giampa wäre eine Waffe, die den Ausschlag für den Erhalt der Liga geben könnte. Weil der FC Wettingen freiwillig abgestiegen ist, wird die 2.-Liga-Meisterschaft in der kommenden Saison mit 15 Teams bestritten. Statt wie sonst drei Mannschaften, müssen vier in den sauren Abstiegs-Apfel beissen. Reto Salm erwartet deshalb eine Meisterschaft, in der es von Anfang bis zum Ende um jeden einzelnen Zähler geht.

Giampa entscheidet diese Woche
Luca Giampa hat sich noch Bedenkzeit ausbedungen. Diese Woche wird er sich entscheiden, ob er sich dem FC Niederwil anschliessen wird. «Für mich wäre es die letzte Station als aktiver Fussballer», sagt Giampa. «Vielleicht mache ich noch zwei oder drei Jahre. Deshalb will ich mir Zeit nehmen, um die richtige Entscheidung zu treffen.»

Und ein Brasilianer
Neben Giampa lief in der zweiten Halbzeit ein weiterer Spieler mit Lenzburger-Vergangenheit auf: Joao Paulo Dominick De Souza, ein Brasilianer, der nach Aussage von Salm durchaus Fussballspielen kann. Er kann zwar nur wenige Worte Deutsch und bräuchte wohl noch etwas Zeit für die Integration, wäre aber auch einer, der dem FC Niederwil Impulse geben könnte.
Sportchef Martin Bräuer allerdings ist diesbezüglich etwas vorsichtig. Er fürchtet, der Kader, der mit Giampa und De Souza 26 Spieler umfassen würde, könnte zu gross werden. «Wir müssen aufpassen, dass wir unsere innere Stabilität nicht durcheinanderbringen», sagt Bräuer, der selbst einer der Kaderspieler ist. «Denn wir sind ein Dorfverein mit beschränkten Mitteln.» Und dieser Dorfverein lebt vom Kitt innerhalb der Mannschaft. Genau dieser Kitt ist es, der Giampa noch zögern lässt. Er fragt sich, ob einer, der von aussen kommt, in diese verschworene Gruppe hineinpassen würde.

Beat Gomes

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