Der lange Weg findet ein glückliches Ende

Fr, 10. Jul. 2020

Über Jahre hinweg musste die Familie Barnetta für diesen Tag kämpfen. Viele Steine wurde ihr in den Weg gelegt, am letzten Dienstag aber hatte sie Grund zur Freude. Es war der Spatenstich für ihr Bauprojekt mit Um- und Erweiterung an der oberen Bahnhofstrasse.

Mit viel Herzblut hat die Familie Barnetta für ihr Bauprojekt hart gekämpft und gelitten. Sie führt an der oberen Bahnhofstrasse 17 einen florierenden Schreinereibetrieb mit Kunden in der ganzen Schweiz. Letzten Dienstag war Spatenstich und damit gleichzeitig der Beginn der Bauarbeiten für das wohl grösste Projekt der Familie.
Werner Barnetta ist ein Unternehmer alter Schule. Was er anpackt, das hat Hände und Füsse. Und er gibt nicht so leicht klein bei. Für seine Ideen und Projekte setzt er sich ein. Es brauchte dazu sogar eine Lex Barnetta, eine Regelung betreffend «Wohnen in der Arbeitszone» (siehe Bericht auf Seite 1). Im September 2016 überwies die Gemeindeversammlung einen Antrag Barnettas zur Überarbeitung zurück. Aufgrund dieser Rückweisung hat der Gemeinderat die Bestimmung der alten BNO übernommen. Dessen aber noch nicht genug. Barnettas kämpften weiter gegen die Mühlen von Behörde und Verwaltung und mussten sich mit Schattenwürfen des nebenanstehenden Gebäudes befassen, obwohl die Nachbarn das Projekt für gut befunden hatten. Barnetta stellte die Feinplanung ein, bis er die Baubewilligung erhielt. Das war im Januar vor einem Jahr, somit war der Weg frei für die Detailplanung. Letzten Dienstag nun fand der Spatenstich im Beisein von Familie, Freunden, Mitarbeitenden, Nachbarn und Bauunternehmern statt. Die Freude darüber war spürbar.

Früher Lehmziegel heute Holz
Im Jahre 1886 errichtete Oswald Biland an der oberen Bahnhofstrasse eine Ziegelei. Diese hatte ihren Bestand bis ins Jahr 1943 als die Lehmgrube beim Tanklagerweiher abgebaut war. Vier Jahre später wurde das Grundstück einer Firma in Zürich verkauft, die auf dem Gelände eine Kunststeinfabrik betrieb. Im Jahre 1982 erwarb die Gemeinde Mellingen das Areal und parzellierte die erworbene Fläche ab. Ein Jahr später kaufte Werner Barnetta eine Parzelle und erstellte, von der Strasse abgewandt, einen Neubau mit Schreienreibetrieb und Wohnung. «Seit 37 Jahren steht dort das Herzstück der Firma, die heute zu einem modernen, konkurrenzfähigen und qualitativ hochstehenden Schreinereibetrieb mit zehn Mitarbeitenden gewachsen ist», sagte Werner Barnetta. Der mittlere und der vordere Teil an der Strasse wurden von ihm immer wieder mit minimalen Kosten, dem Zweck entsprechend, am Leben erhalten. «Mit ein bisschen Wehmut nehmen Nelly und ich heute Abschied von dieser Halle, haben wir doch viel Herzblut hineingesteckt», so Werner Barnetta. «Wir haben Freud und Leid erlebt, das ist ein bisschen wie in einer Ehe, aber im Gegensatz zur Halle behalte ich meine Nelly», so Barnetta weiter. Nach diesen Ausführungen stieg zuerst Nelly Barnetta in den Baggerführerstand, danach ihr Gatte Werner. Er versuchte mit der Baggerschaufel ein Bierfläschchen anzuheben. Präzise führte er die Schaufel und fasste das Bierfläschchen, bis es barst. Scherben bringen ja bekanntlich Glück.

Benedikt Nüssli

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