Auf einer Wiese oberhalb der Reuss war das Wikingerlager nicht zu übersehen. 20 Mitglieder von Blackmoore tauchten letzte Woche in die Welt der Wikinger ein.
Authentizität wurde dabei grossgeschrieben. Äxte wurden geschmiedet, Tongeschirr gebrannt, Netze geknüpft und Schwertkämpfe ausgeführt.
Eines wird beim Betreten des Camps sofort ersichtlich: Hier wird gearbeitet. Jung und Alt wollen möglichst authentisch den Alltag der Wikinger nachstellen. Auf dem Areal werden neue Techniken ausprobiert. Heuer war Tonbrennen angesagt. Dafür wurde eine eineinhalb Meter tiefe Grube ausgehoben und darin auf der 1200 Grad heissen Glut die selbstgetöpferten Trinkgefässe und Schüsseln gebrannt. Ebenfalls neu war die im Boden eingelassene Esse. Bei den sommerlichen Temperaturen gleichzeitig den Blasebalg zu bedienen und das Eisen, das später zur Axt wird, in die Glut zu halten – eine schweisstreibende Arbeit. Unter dem grossen Zelt werden Borte für die selbstgenähten Kleider gewoben, Netze für den Fischfang geknüpft oder Schüsseln aus Holz geschnitzt. Zeit spielt dabei keine Rolle. Entschleunigung vom Alltag steht im Vordergrund. Zwischendurch ist Action angesagt. Dann werden Schwertkämpfe ausgefochten oder man übt sich im Axtwerfen. Nächstes Jahr steht nicht ein Feriencamp, sondern eine Reise nach Dänemark an. Dort werden die Vereinsmitglieder in einem neu erstellten Wikingerdorf während einer Woche den Besuchern das Leben der Wikinger näherbringen.
Debora Gattlen