Ein Fenster in die Vergangenheit

Di, 14. Jul. 2020

Im Gemeindehaus steht künftig immer ein Fenster offen. Aber keine Angst, dieses offene Fenster birgt kein Sicherheitsproblem: Es handelt sich um ein Fenster in die Vergangenheit.

Das besondere Fenster im Gemeindehaus Birmenstorf ist ein Glaskasten und soll den Blick frei geben in die Vergangenheit des Dorfes. Zu sehen sind in der «ständigen Vitrine» Gegenstände aus der Sammlung Ortsmuseum. Im Birmenstorfer Schulhauskeller und auch im Estrich der Alten Trotte lagert eine grosse Sammlung an Objekten, die in den vergangenen fünf Jahrzehnten zusammengetragen wurde und zum gemeinschaftlichen Erbe der Gemeinde Birmenstorf gehört. Verantwortlich für diese Sammlung sind die Historiker Patrick Zehnder und Stefan Michel. Die beiden gehören einer Arbeitsgruppe an, welche im Auftrag des Gemeinderates die 1250 verschiedenen Sachen und Objektgruppen pflegt. Werkzeuge, Instrumente, Gerätschaften und Bestecke zeugen von der bäuerlichen und handwerklichen Vergangenheit des Dorfes und von mühsamer Hausarbeit von einst.

Ein Wunsch geht in Erfüllung
Nun kann die erste «ständige historische Vitrine» im Gemeindehaus besichtigt werden. Wie die Arbeitsgruppe mitteilt, sei damit ein lang gehegter Wunsch der Abreitsgruppe in Erfüllung gegangen. Irène Hofer hat diese ersten Fenster in die Vergangenheit gestaltet – zum Auftakt handelt es sich sogar um zwei Vitrinen.
Irène Hofer wohnt seit rund zehn Jahren in Birmenstorf. Ihr Mann Martin Hofer ist im Gemeinderat. Letztlich sei er es gewesen, erklärt Irène Hofer auf Anfrage, der gefragt habe, ob sie nicht ein bisschen in Birmenstorfs Geschichte und historischen Objekten stöbern und kleine Vitrinen-Ausstellungen gestalten wolle. Von ungefähr kam das nicht: Den Hofers gefällt es in Birmenstorf, mit der Dorfgeschichte haben sie sich auseinandergesetzt. Irène Hofer ist ausserdem selbst leidenschaftliche Sammlerin und als Mitarbeiterin bei Bally in jungen Jahren gemeinsam mit dem Chefdekorateur von Filiale zu Filiale gezogen: Sie hat geholfen, Schuhe oder Krawatten in Schaufenstern attraktiv zu präsentieren. Gute Voraussetzungen, um eine «ständige historische Vitrine» vielen zugänglich zu machen.

Ein Fundus an lustigen Geschichten
Hofer ist also in den Schulhauskeller gestiegen und hat über den Fundus an Objekten gestaunt. «Es lassen sich anhand dieser Gegenstände viele lustige und interessante Geschichten erzählen», sagt sie. In ihren ersten beiden Vitrinen präsentiert Hofer Kämme, Scheren, Rasierpinsel oder Brennscheren aus dem Coiffeurgewerbe. «Dieses Thema liegt mir nahe», sagt die Tochter eines Coiffeurs, die in Birmenstorf zudem im Haus des ehemaligen Coiffeurs wohnt. Gezeigt werden auch Utensilien aus der ehemaligen Schuhmacherei von Eduard Humbel an der Badenerstrasse. Bis im Herbst sind die Arbeitswelten dieser beiden Handwerker anhand ihrer Werkzeuge im Gemeindehaus zu erleben. Ausstellungen mit Ansichten von Birmenstorf auf Postkarten, zu Kleinlandwirtschaft oder zum Wäschewaschen können folgen – genügend Material dafür ist jedenfalls vorhanden.

Heidi Hess

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