GASTKOLUMNE

Di, 14. Jul. 2020

Patrick Oldani lebt mit seiner Familie in Tägerig. Der 48-jährige Einkaufsleiter ist Mitglied des Gemeinderates. In der Freizeit ist er gerne in der Natur unterwegs, unternimmt etwas mit der Familie oder werkelt am Haus oder im Garten.

«La Marseillaise» und «Trittst im Morgenrot daher»

Auf dem Place de la Concorde in Paris werden heute Verdienstorden verliehen für die Helden, die sich im Kampf gegen das Coronavirus engagiert haben. Zum heutigen Nationalfeiertag der Grande Nation mit seinem schönen Defilee und der rassigen Nationalhymne kommt mir in den Sinn, dass wir dieses Jahr hoffentlich im Vorfeld zum 1. August von neuen Gesangsvorschlägen verschont bleiben könnten. Unsere Hymne erfüllt wohl die Normen und ist sanft und lieblich genug, um wenig anzuecken. Schön wenn es noch Beständiges gibt. Ringsherum sind leider die 1. August-Feiern abgesagt, so feiern wir den Cervelat oder den Grillkäse privat zu Hause. Auch das, etwas Beständiges. Stark beschäftigt einem die mögliche zweite Covid-19-Welle und die eingeführte Maskenpflicht. Hiess es doch nun vier Monate lang, diese Masken nützten nichts, so pendelt und reist man nun vom ersten Tag vorbildlich unter Masken. Dagegen sind leider die Homeoffice-Empfehlungen durch den Bund verstummt. Ob dies wegen dem Maskenlagerüberschuss geschehen ist oder ob sich die Gipfeli- und Coffeeto-Go-Lobby dafür eingesetzt hat, ist eine Überlegung wert. Webcams und Headsets haben zum Teil doch noch immer sehr lange Lieferfristen.
Zeitungen berichteten, wie es nun mit dem Homeoffice weitergehen könnte und dass viele Betriebe nun so gut dazugelernt hätten, sich besser zu digitalisieren. Doch so richtig auffallen will mir das noch nicht so ganz. Der Bund hat die Empfehlung für Homeoffice am 22. Juni gestrichen. Einige Betriebe machen dennoch damit weiter, ganz einfach weil sie gute Erfahrungen gemacht haben und von der Mehrleistung profitieren können. Andere wechselten schon wieder in den Normalmodus Mitte Mai und einige (Ewiggestrige?) Chefs pochen auf Präsenzpflichten im Büro ohne Wenn und Aber. Doch man hat vielerorts lesen können, dass die Motivation bei den beschäftigten Menschen höher sei, wenn sie flexibler von zu Hause aus arbeiten dürfen. Die Zeit vom Pendeln kann besser umgenutzt werden zum Beispiel für Spaziergänge an der frischen Luft. Der Verkehrsstress wird kleiner, Unfälle gehen zurück und die Abgasbelastung wird tiefer. Nun, da wir uns mit dem Virus abfinden müssen, erhoffe ich mir mehr Mut für flexiblere Arbeitsformen, wo es möglich ist und wo Bedürfnisse da sind.
Happy Birthday und allen eine erholsame, friedliche Sommerzeit.

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