Online Chinesisch und Englisch lernen

Di, 21. Jul. 2020

Im Frühjahr wäre die Familie Ni/Yu nach China geflogen. Statt bis zu den Sommerferien die Schule in Mellingen zu besuchen, wären Jillian (8) und Annika (12) für zweieinhalb Monate in Peking zur Schule gegangen. Die Pläne fielen der Corona-Pandemie zum Opfer.

Sie hatten für dieses Jahr viel geplant. Alles hätte so gut gepasst. Die ältere Tochter wechselt zum neuen Schuljahr an die Bezirksschule, die jüngere in die Mittelstufe. Es war die Gelegenheit für Familie Ni/Yu, die Töchter für zweieinhalb Monate vom Unterricht suspendieren zu lassen und nach China zu reisen. Nicht einfach um Ferien zu machen, sondern um dort zur Schule zu gehen. Jillian und Annika sollten während dieser Zeit ihr Chinesisch verbessern. Die Erlaubnis war bei der Schule Mellingen bereits eingeholt und die Anmeldung an der Schule in Peking erfolgt. Anfang Juli wäre die Familie nach Mellingen zurückgekehrt. So hätte Annika am Schulabschluss teilnehmen können. Danach wäre die Familie direkt weiter nach New Jersey in die USA geflogen. Nebst dem Besuch bei einer Cousine, sollten die Mädchen an einer Sprachschule Englisch lernen. Corona machte den Reiseplänen der Familie einen Strich durch die Rechnung. Ob das Vorhaben irgendwann nachgeholt werden kann, ist ungewiss.

Volles Programm auch zu Hause
Mutter Min Yu kann der Corona-Krise durchaus auch Gutes abgewinnen. Es gebe seitdem viel mehr Online-Angebote. So wird nun, statt den Sprachkursen in China und den USA, zu Hause in Mellingen gepaukt. Die Zimmer der Mädchen werden zum Unterrichtsraum. Direkt aus China wird am Nachmittag Chinesisch per Livestream unterrichtet. Kaum ertönt das Signal für den Unterrichtsbeginn auf dem Laptop, schnappen ihn sich die Mädchen und verschwinden ins eigene Zimmer. Nach einer Stunde wäre die ordentliche Unterrichtszeit vorbei. Trotzdem wird munter weitergearbeitet. Auf dem Bildschirm sind chinesische Schriftzeichen zu erkennen. Trotz vollem Einsatz kann Jillian noch schnell für das Foto in die Kamera lächeln. Sowohl Jillian wie auch Annika finden Homeschooling während den Ferien gut. Sie konnten nebst den Sprachkursen selbst auswählen, welche Kurse sie zusätzlich belegen wollen. Klavier-, Ballett- und Malunterricht kamen dazu. Super finden sie, dass sie vor der Buchung der Kurse eine Probelektion absolvieren konnten. Stolz zeigen die beiden ihre Zeichnungen. Diese haben sie ebenfalls per Livestream unter den wachsamen Augen einer Lehrperson gemalt. Tipps und Korrekturen inklusive. Den Mädchen gefällt ihr Ferienprogramm. Nebst dem virtuellen Unterricht ist zwischendurch auch Sport mit der ganzen Familie angesagt. Seit dem Lockdown werden Fahrradtouren in der Region unternommen. Eigens dafür wurden neue Fahrräder gekauft. Bereits ging es nach Bremgarten, Brugg und an den Hallwilersee.

Wegen Corona ist Vorsicht angesagt
Mit Schulkolleginnen wird im Moment wegen Corona immer noch zurückhaltend abgemacht. Dass der Virus nach wie vor präsent ist, mussten Min Yu und Tochter Annika hautnah erfahren. Was in anderen Jahren als harmlose Erkältung abgetan worden ist, wird aktuell abgeklärt. Sie mussten einen Corona-Test machen. Beide waren negativ. Der Test selbst sei nicht angenehm. Mit einem Wattestäbchen wird tief aus der Nase ein Abstrich entnommen. Mutter Yu achtete auch schon vor den Tests auf die Distanz- und Hygienemassnahmen. Sie ist wenig optimistisch, dass sich die Situation demnächst ändern wird. Solange die Fallzahlen nicht wieder sinken, wird die Familie auch nicht als Ersatz Ferien in den Bergen machen. Fix eingeplant sind aber Tagesausflüge dorthin.
Während Vater Cheng Ni bereits wieder als Programmierer arbeitet, wird es dem Rest der Familie während der verbleibenden Ferienzeit mit Online-Schooling und aktivem Sportprogramm sicherlich nicht langweilig werden.

Debora Gattlen


Sommerserie: Wir bleiben zu Hause

Wegen der Corona-Pandemie können oder wollen Familien, Paare oder Einzelpersonen ihre Ferien nicht dort verbringen, wo sie dies ursprünglich geplant hatten. Der «Reussbote» fragt nach, was als Alternative unternommen wird.
Den Auftakt zur Serie macht Familie Ni/Yu aus Mellingen. (dg)

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