Zur Ruine Dorneck statt nach Mauritius

Di, 07. Jul. 2020

Der zehnte Hochzeitstag sollte speziell werden für Conny und Pascal Jost. Das Ehepaar wollte auf die Seychellen und weiter nach Mauritius reisen. Stattdessen ging es zur Ruine Dorneck und weiter für eine Übernachtung nach Basel.

Ich konnte es einfach nicht glauben, dass wir nicht reisen können», erinnert sich Conny Jost an jenen Augenblick, als ihr bewusst wurde, das ihre lange geplante Reise nicht stattfinden kann.
Corona hat auch ihre Pläne durchkreuzt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Pascal und den beiden Kindern Sheryl (5) und Lio (6) wollte sie am 3. Juni für drei Wochen auf die Seychellen und anschliessend nach Mauritius reisen. Dort wollten Conny und Pascal Jost ihr Eheversprechen erneuern. Sie haben vor zehn Jahren in einfachem Rahmen geheiratet, «ohne Kirche und grosse Feier», so Conny Jost, «ich habe mir aber gewünscht, dass wir unser aufgespartes Hochzeitfest irgendwann feiern werden.» Und das sollte dieses Jahr am 19. Juni auf den Seychellen stattfinden.

Eheversprechen am Meer
Gemeinsam mit den Kindern feiern und dies in einem aussergewöhnlichen Rahmen: Das war die Idee. «Eigentlich war der Plan auf Hawaii zu feiern», erzählt die 37-Jährige. Weil die Einreisebestimmungen in die USA strikt und auch etwas undurchsichtig sind, entschieden sie sich aber dagegen.
Damit sie ihr Eheversprechen dennoch in traumhafter Kulisse erneuern können, fiel die Wahl auf die Seychellen und Mauritius. Pascal Jost machte sich an die Planung. «Er recherchierte stundenlang im Internet, suchte Hotels, hat eine Hochzeitsplanerin engagiert und Inlandflüge gebucht», erzählt Conny Jost. Doch das war noch lange nicht alles. Kindergärtler Lio musste erst von der Schulpflege die Bewilligung für die drei Wochen dauernde Auszeit erhalten und Tochter Sheryls Kita-Platz gekündigt werden. Pascal Jost arbeitet im Kernkraftwerk Gösgen. Dieses wird jeweils im Juni einer Revision unterzogen, die Angestellten dürfen während dieser Zeit keine Ferien beziehen. Aber auch diese Hürde meisterte das Ehepaar.

Und dann kam Corona
«Ich habe bis zuletzt gehofft», erzählt Conny Jost. Als im Mai die Hochzeitsplanerin aus Mauritius berichtete, dass das öffentliche Leben zum Erliegen gekommen sei, hoffte Conny Jost immer noch. Erst als ihre Flüge nicht mehr auf dem Flugplan aufgeführt wurden, erfasste sie den Ernst der Lage. «Ich war geschockt», erzählt sie. Dass ihr lange gehegter Traum sich in Luft auflöste, das war schwierig zu ertragen. Aber ändern liess es sich nicht. Also hiess es, Schadensbegrenzung zu betreiben.
Sohn Lio wurde wieder im Kindergarten angemeldet, die Hotelreservationen storniert und mit den Arbeitgebern eine Lösung gesucht. Doch im Hinterkopf war da immer noch die Idee, das Eheversprechen zu erneuern.

Auf die Ruine Dorneck
«Das lassen wir nicht einfach so an uns vorbeiziehen», sagte sich das Ehepaar und machte sich auf die Suche nach Alternativen. Sie stiessen auf die Fotografin Nicole Kym, die ein «After Wedding»-Angebot auf ihrer Homepage anbietet. Fotos auf der Ruine Dorneck in Dornach, anstatt Eheversprechen auf Mauritius. Warum nicht? Gesagt, getan. Conny Jost kommt ins Schwärmen, wenn sie sich zurückerinnert. «Es war einfach traumhaft. Zwar nicht wie am Strand, aber dennoch ganz speziell», erzählt sie. Beide trugen die selben Kleider, wie vor zehn Jahren.
Mit dabei waren die beiden Kinder und Hund Mila. Nach dem Fotoshooting ging es nach Basel ins Hotel. «Eigentlich hatten wir ein anderes Hotel gebucht und einen Eintritt ins Solebad. Aber das wurde kurz vorher geschlossen», erzählt sie. Und so übernachtete die Familie im Business-Hotel mitten in der Stadt Basel. «Mein Mann erwähnte bei der Buchung, dass wir unseren Hochzeitstag feierten. Das Zimmer war wunderbar dekoriert mit Rosenblättern», freut sie sich über die nette Geste. Erholen von dieser Aufregung kann sich die Familie diese Woche am Wasser: Am Neuenburgersee auf dem Campingplatz.

Nathalie Wolgensinger

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