Im März wurde die Wasserversorgung einer Inspektion unterzogen. Bei den Analysen auf Chlorothalonil-Rückstände, die seit Anfang März an circa 150 Grund- und Quellwasserproben durchgeführt wurden, weisen rund 75 Prozent der Proben aus Grundwasserpumpwerken und circa 50 Prozent der Proben aus Brunnstuben eine Konzentration des Abbauproduktes R471811 über dem Höchstwert auf. Das zeigt, wie weit verbreitet die Belastung in den Aargauer Trinkwasserressourcen ist.
Die Höchstwertüberschreitung im Pumpwerk Torfmoos und bei Bezug aus dem Reservoir Fuchstobel ist vor diesem Hintergrund nicht unerwartet. Mit 0.3 µg/l liegt die Konzentration von R471811 im Stetter Trinkwasser, die von einer Höchstwertüberschreitung betroffenen sind, im durchschnittlichen Bereich.
Der Höchstwert für Chlorothalonil-Abbauprodukte in Trinkwasser ist vorsorglich festgelegt. Eine Höchstwertüberschreitung bedeutet deshalb nicht, dass eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung besteht. Das Wasser kann auch im Fall einer Höchstwertüberschreitung weiterhin uneingeschränkt als Trinkwasser verwendet werden. Auch für die Verwendung in Lebensmittelproduktionsbetrieben bestehen keine Einschränkungen seitens der kantonalen Lebensmittelkontrollstellen. Es sind aber Massnahmen erforderlich, damit längerfristig wieder alle Anforderungen an das Trinkwasser eingehalten sind. Die wichtigste übergeordnete Massnahme stellt das Anwendungsverbot für chlorothalonilhaltige Pflanzenschutzprodukte dar, dass seit dem 1. Januar schweizweit gilt.
Somit gilt das Trinkwasser in allen betroffenen Wasserversorgungen als konsumierbar. Weitere Proben werden im Sommer genommen. (gk)