Über 600 Hobby-Detektive ermittelten

Di, 07. Jul. 2020

Mellingen ist schweizweit Spitzenreiter beim KrimiSpass. Auswärtige wie auch Heimische lieben es, in die Rolle von Sherlock Holmes zu schlüpfen. Seit dem 13. Juni kann auf dem 4,5 Kilometer langen Kurs an elf Posten der Mörder ermittelt werden. Das Angebot schlug ein wie eine Bombe.

Der KrimiSpass in Mellingen ist noch keinen Monat aufgeschaltet. Die Zahlen der Besuchenden überrascht KrimiSpass-Erfinder David Baumgartner genauso wie auch die Gemeinde Mellingen. Bereits registrierten sich 224 Personen mit ihren Handys beim Start im Kleinen Gartengässli. Meist nehmen Familien oder Gruppen teil. Die Zahl mit 600 Personen sei deshalb zurückhaltend ermittelt, so Baumgartner. Gemeindeschreiber Beat Deubelbeiss sagt: «Spannend ist, dass 43 Prozent der Teilnehmenden aus dem Kanton Zürich stammen.» Der Aargau ist mit 31 Prozent vertreten. Der Rest verteilt sich auf andere Kantone wie Bern und Genf.
Für den Standort Mellingen wertvoll ist, dass nebst dem Spass des Krimierlebnisses gleichzeitig auch Mellingen besichtigt wird. So geht es vorbei an der historischen Altstadt oder zur Grossbaustelle der Umfahrung Mellingen. Wer Lust hat, kann auch zwischendurch eine Pause in einem der Restaurants einlegen. Im oberen Teil von Mellingen, nach dem Posten in der Nähe des Bahnhofs, kann die Aussicht über das Reuss-Städtchen genossen werden. Ermitteln macht so gleich doppelt Spass.

Überraschung für Abschiedsparty
«Es war mega spannend», sagen die Zwillinge Vivienne und Salome Ueltschi (11) aus Mellingen. Der Krimi-Spass war eine Überraschung ihrer Eltern für die Abschiedsparty, die sie für ein Gspänli organisierten. Zu fünft ging es nicht zu Fuss, sondern mit dem Velo auf die Mörderjagd. «Einige Posten waren etwas knifflig, wir mussten da etwas länger überlegen und uns untereinander beraten», sagen sie. Das ist dann auch genau das, was die Spannung noch erhöht. Beim Posten unterhalb des Kreisels beim Bahnhof gab es für die Gruppe eine weitere Überraschung. Die Eltern, Stefan und Colette Ueltschi, warteten mit einer Kühlbox. Um für die weiteren Ermittlungen einen kühlen Kopf bewahren zu können, gab es für alle ein Eis.
Nach der Pause hefteten sich die Jugendlichen mit frischem Elan an die Fersen des mit allen Wassern gewaschenen Mörders. Sie liessen sich nicht von Falschaussagen oder kniffligen Rätseln auf die falsche Fährte locken. Beim letzten Posten an der Reuss stellten sie den Haftbefehl mit dem Namen des Mörders aus und schickten ihn per Mail ab. Und sie hatten richtig getippt. Sie gehören damit zu den 60 Prozent, die herausfinden wer der Mörder beim KrimiSpass ist. Zu Hause ging die Abschiedsparty bis in die frühen Morgenstunden weiter. Das Erlebnis wurde immer wieder thematisiert. Die «Fünf Freunde» sind sich sicher: Nächstes Jahr, werden sie wieder zusammen auf Mörderjagd durch Mellingen gehen. Nach einem Jahr gibt es an allen Standorten in der Schweiz einen neuen Krimi.

KrimiSpass in «Reussbote» entdeckt
«Wir haben den Artikel über den KrimiSpass im «Reussbote» gelesen», sagt Colette Ueltschi. Die Idee reifte, ihre Zwillinge mit deren Gästen auf die virtuelle Mörderjagd zu schicken. Dank Google und dem Wegbeschrieb der Eltern, wurde der Start im Kleinen Gartengässli auf Anhieb gefunden. Nach dem KrimiSpass war der einheitliche Tenor: «Es hat mega Spass gemacht.» Die Freude und die Begeisterung war allen anzusehen. «Nachdem unsere Zwillinge und ihre Freunde so begeistert vom KrimiSpass waren, werden ich und mein Mann zusammen mit unserer älteren Tochter ebenfalls auf die Mörderjagd gehen», sagt Colette Ueltschi.
Solche Rückmeldungen freuen den KrimiSpass-Erfinder. Am letzten Wochenende wurden sechs weitere virtuelle Rundgänge eröffnet. Wer sich noch nicht als Sherlock Holmes versucht hat, kann sich jederzeit mittels QR-Codes und erst noch kostenlos auf die Mördersuche begeben. Ein mörderisches Vergnügen für Jung und Alt.

Debora Gattlen

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