Eine ganze Menge Pech, dazu ein Stück Unvermögen, stehen am Ursprung der Fislisbacher Niederlage beim FC Rothrist.
«Da wäre eindeutig mehr drin gelegen», sagte Cheftrainer Christian Jäggi nach dem Spiel. Die Enttäuschung in den Reihen der Fislisbacher ist verständlich. Denn dieses Spiel hätte der FC Fislisbach beim favorisierten FC Rothrist nicht verlieren müssen. Aber gegen einen Vollblutstürmer wie Volkan Karaboga darf man sich solche Fehler nicht erlauben. Schon in der 8. Minute unterläuft Goalie Dominic Nussbaumer nach einem Eckball das Spielgerät. Dominic Zimmermann verliert am hinteren Torpfosten das Kopfballduell gegen Karaboga. Nussbaumer kann noch abwehren. Der Ball fällt Karaboga erneut vor den Fuss und drin ist die «Pille». Ein ärgerliches Tor, das so nicht fallen darf. Aber warum steht der kleingewachsene Zimmermann gegen Karaboga? Weil das Trainergespann Christian Jäggi/Ramona Armuzzi vor dem Spiel zu Wechseln gezwungen waren, die so nicht geplant waren. David Burger, der den gesperrten Raphael Pfister in der Innenverteidigung hätte ersetzen müssen, fiel wegen Rückenbeschwerden aus. So beorderte Jäggi/Armuzzi Lukas Hövel neben Silvan Bär in die Innenverteidigung. Dadurch fehlte Hövel im defensiven Mittelfeld, wo Zimmermann, der noch Trainingsrückstand hat, zum Zuge kam. Zu allem Elend fiel der nach mehreren Rippenbrüchen wiedergenesene Manuel Schneider nach gut zwanzig Minuten mit einer Fussverletzung aus. Remo Peterhans musste an seiner Stelle rein. Auch er konnte nicht regelmässig trainieren, weil er die Ausbildung zum Elektro-Projektleiter absolvierte, die er letzte Woche mit Bravour abgeschlossen hat. Fislisbach liess sich zwar durch den Rückstand nicht beirren. Nachdem Debütant Tiziano Sartor seine Anfangsnervosität abgelegt hatte, lancierte er seine Vorderleute einige Male mit schön getimten Pässen. Aber es war Yannic Frei, der mit einem Energieanfall den Gleichstand erzielte.
Ein zweifelhafter Penalty
Völlig unnötig war das 1:2. Brian Bosshard, den es an der Leiste zwickte, verlor den Ball auf der linken Abwehrseite. Dominic Nussbaumer liess den Schuss aus spitzem Winkel nach vorne abprallen, direkt vor die Füsse des gegnerischen Stürmers. Sekunden später war Halbzeit. Ärgerlich aus Fislisbacher Sicht war der Foulelfmeter zum 1:3. Der Schiri pfiff Foul. Bosshard soll den Gegenspieler am Strafraum berührt haben. Zweifelhaft. Aber drin war der Ball. Da konnte auch die Gelb-Rote Karte für Rothrist und der verwandelte Foulelfmeter von Yannick Frei nichts mehr daran ändern. «Wir fanden einfach keine Lösungen, um unsere spielerischen Vorteile in Tore umzumünzen», resümierte Jäggi in seiner Analyse.
Beat Gomes
Matchtelegramm
Sportplatz Stampfi, Rothrist, 150 Zuschauer
FC Rothrist – FC Fislisbach 3:2 (2:1)
Tore: 8. Volkan Karaboga 1:0, 15. Yannic Frei 1:1, 45.+4 Alessio Falzarano 2:1, 70. Volkan Karaboga Foulpenalty 3:1, 88. Yannick Frei Foulpenalty 3:2
FC Fislisbach: Dominic Nussbaumer, Brian Bosshard (80. Pascal Rischgasser), Silvan Bär, Lukas Hövel, Manuel Schneider (22. Remo Peterhans), Dominic Zimmermann (58. Massimo Montalto), Manuel Humitsch (73. Christian Maier), Yannic Frei, Tiziano Sartor, Patrick Meier, Ryan Allmann
Bemerkungen: Manuel Schneider musste wegen einer Verletzung am Fuss zur Kontrolle ins Spital gebracht werden. Die Diagnose steht noch aus.