Antrieb für Wahl: Gute Politik bleibt haften

Fr, 28. Aug. 2020

Sie ist die höchste Aargauerin. Edith Saner wurde in ihrer zweiten Amtslegislatur zur Grossratspräsidentin gewählt. Mit der Corona-Krise hat sie sich kein leichtes Amtsjahr ausgesucht. Saner will sich weiterhin im Grossrat für die Vielfalt im Kanton einsetzen. Sie kandidiert für eine weitere Amtsperiode.

Gute Politik bleibt haften», sagt Edith Saner. «Nach diesem Prinzip setze ich mich im Grossen Rat für eine fundierte und nachhaltige Politik ein, ausgewogen in der Mitte.» Der Einbezug der kantonalen und regionalen Vielfalt ist für sie in allen Sachthemen die Grundlage für mehrheits- und damit tragfähige Lösungen. Obwohl sie bereits in ihrer zweiten Amtszeit als Grossrätin im Januar zur Grossratspräsidentin gewählt wurde, will sie sich weiterhin im Grossen Rat für den Kanton einsetzen. Im Interview mit dem «Reussbote» erzählt Saner, warum sie Politikerin wurde, was ihre politischen Anliegen sind und was ihr Antrieb gibt, für eine weitere Amtsperiode im Grossen Rat zu kandidieren.

Welche Herausforderung brachte die Corona-Krise in Ihrem Amtsjahr als Grossratspräsidentin mit sich?
Edith Saner: Herausfordernd war die Planung und Durchführung der Grossratssitzungen unter Berücksichtigung des Schutzkonzeptes. Zudem musste ich Prioritäten setzen bei der Geschäftsplanung und der aussergewöhnliche Umgang mit verschiedenen Anlässen, die abgesagt wurden. Wichtig ist und war mir, all den Veranstaltern, trotz diesen Umständen, eine Wertschätzung seitens des Grossrat zu zeigen. Das in Form eines Kartengrusses, eines Präsents oder einer Grussbotschaft. In diesem Jahr sind vor allem Klarheit in der Entscheidung wie auch Kreativität gefragt.

Was waren bis jetzt die schönen Seiten Ihres Präsidialjahres?
Die Begegnungen mit Menschen, aber vor allem auch Kartengrüsse und Zeilen per Mail, die ich immer wieder erhalte. Ebenso die sehr gute Erfahrung mit den Grossratssitzungen in der Umweltarena und die Bereitschaft der Grossrätinnen und Grossräte, sich auf solche ausserordentlichen Situationen einzulassen. Erfreulich ist auch die sehr gute Zusammenarbeit mit den Regierungsräten und dem Parlamentsdienst.

Warum wechselten Sie von der Regional- in die Kantonalpolitik?
Ich war 20 Jahre in der Kommunalpolitik. Eine Lebenserfahrung, die ich nicht missen möchte. Dass ich dann in den Grossen Rat gewählt wurde, war für mich eine Ehre. Sehr gerne bringe ich mein Wissen, das ich mir in der Gemeindepolitik angeeignet habe, nun auf Kantonsebene ein.

Was sind Ihre Ziele für die nächste Amtsperiode?
Ich möchte mich wieder themenbezogen einsetzen. Meine Schwerpunkte sind auf jeden Fall Gesundheits-, Bildungspolitik und Kultur, aber auch die unterschiedlichsten Anliegen der Gemeinden. Im Bereich Gesundheit wird uns die gesundheitspolitische Gesamtplanung sicher beschäftigen. Da werde ich mich gerne einbringen.

Wie stehen Sie zu der Debatte Ihrer Partei bezüglich des Parteinamens?
Ich begrüsse es sehr, dass diese Diskussion geführt wird. Ziel ist es, dass ein neuer Parteinamen gefunden wird, wo sich mehr «Mitte Interessierte» abgeholt und angesprochen fühlen.

Was sind die Herausforderungen für den Kanton in der nächsten Zeit?
Die Auswirkungen aufgrund der Corona-Pandemie werden uns stark beschäftigen, sei es vonseiten der Wirtschaft oder auch in der Bildung und im Gesundheitswesen.

Wie wissen Sie, dass Sie das vertreten, was die Aargauer Bevölkerung will?
Man braucht ein grosses Netzwerk zu den verschiedenen Themen, und es braucht den überparteilichen Austausch, der zum Beispiel in den Kommissionen gewährleistet ist. Und die Nähe zu der Bevölkerung ist das A und O.

Wie können Sie sich als eine der 140 Grossräte bei Geschäften einbringen?
Indem ich mich rechtzeitig mit dem Thema beschäftige und bereits bei Vernehmlassungen mitwirke. Danach ist die Kommissionsarbeit wichtig und der Austausch in der Fraktion. Ich habe aber auch die Möglichkeit, einen Vorstoss zu lancieren.

Wie lange wollen Sie sich für die Politik einsetzen?
Das lasse ich im Moment offen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich durch die Wiederwahl weiterhin im Grossen Rat mitwirken kann.

Ist die Politik auf Bundesebene für Sie auch ein Thema?
Nein. Ich bin nun 60 Jahre alt und habe in Bezug auf das Älterwerden andere Pläne.

Debora Gattlen


Zur Person

Seit 2014 gehört Edith Saner dem Grossen Rat an. Die CVP-Politikerin und diplomierte Betriebsausbildnerin war von 1998 bis 2018 Gemeinderätin in Birmenstorf, 16 Jahre davon als Gemeindeammann. An der Politik gefällt ihr, dass sie sich für unterschiedliche Themen, für die Menschen und die Öffentlichkeit einsetzen kann. Dank ihrer fundierten Sachpolitik wird sie nicht nur in der eigenen Partei geschätzt.

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