Asyl für Küttels Kräuter im Pfarrgarten

Fr, 21. Aug. 2020

Ende Juli erreichte den «Reussbote» der Hilferuf von Antoinette Küttel. Von einem Tag auf den anderen musste sie ihre Kräuter umplatzieren. Die pensionierte Naturheilärztin war ratlos. Familie Stingelin meldete sich auf den Zeitungsartikel bei Küttel. Sie bewirtschaften den ehemaligen Pfarrgarten. Einen Teil darf Küttel für den Kräuteranbau nutzen.

Die Kräuter von Antoinette Küttel passen gut in den Pfarrgarten», sagt Tanja Stingelin. «Ich freue mich, vom Wissen über Kräuter von ihr profitieren zu können.» Als ihr Mann Marco den Artikel vom Hilferuf für Küttels Kräuter las, beschloss er, zusammen mit seiner Frau, einen Teil des Gartens dafür abzutreten. Nach einem Telefonat und einem anschliessenden Treffen wurde man sich einig. Die Chemie zwischen der jungen Familie und Küttel stimmte auf Anhieb. «Der Gartenteil ist viel grösser, als ich mir das vorgestellt hatte», sagt Küttel. Die Kirchenpflege wurde um Zustimmung gebeten. «Die Kräuter von Antoinette Küttel passen zu der bisherigen Bewirtschaftung mit Permakultur, einer schonenden Nutzung des Gartens, in dem Menschen, Tiere und Pflanzen im Einklang zusammenleben», sagt Brigitte Hunn-Müller, Präsidentin Kirchenpflege Stetten. Zudem hätten Kräuter auch schon früher in Pfarrgärten eine besondere Bedeutung gehabt.

Kräuter bereichern Pfarrgarten
Der Pfarrgarten wird durch ein altes Schmiedeisentor betreten. Begrenzt ist er durch alte Bruchsteinmauern. Seit eineinhalb Jahren bewirtschaften Tanja und Marco Stingelin den Garten. «Er ist für uns fast zu gross», sagt die dreifache Mutter. Der eine Teil mit den Blumen sollte seit geraumer Zeit umgestaltet werden. Die Idee eines Kräutergartens war bereits vorhanden. Dass nun Antoinette Küttel diesen Bereich übernimmt, ist für Familie Stingelin ein Glücksfall. Küttels naturnaher Kräuteranbau überzeugte sie.
Küttel hat bereits mit dem Herzstück, ihrer Kräuterspirale, begonnen. In der Mitte mussten ein paar Blumenstauden weichen. Die ausgegrabenen Stauden pflanzte sie in die Töpfe, in denen ihre Kräuter als Zwischenlösung eingetopft waren. Sie werden vor das Tor gestellt. Wer Verwendung dafür hat, kann diese mitnehmen. Bis anhin dienten diese als Schmuck für die Kirche. Da die meisten Blumen als Schnittblumen nicht lange haltbar sind, wurden sie nicht oft genutzt. Künftig sollen am Rand der Kräuterspirale besser haltbare Blumen angepflanzt werden. «Der Boden ist sehr hart und nicht einfach zu bearbeiten», sagt Küttel. Das bremst ihre Freude nicht, ihr Projekt weiter voranzutreiben. Der Kompost im Zentrum der Kräuterspirale ist bereits ausgebracht. Er sorgt für genügend Nährstoff und für eine bessere Bodenqualität. Im nächsten Jahr will Küttel bereits wieder Öle und Essenzen von ihren Kräutern aus dem Pfarrgarten herstellen.

Debora Gattlen

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