GASTKOLUMNE

Di, 25. Aug. 2020

Seit ihrer Jugend schreibt Susanne Stranieri aus Mellingen Texte und Gedichte. 2017 veröffentlichte sie ihren Erstling «ein-mitten». Dank ihrem Hund lüftet sie täglich ihren Kopf und sortiert Gedanken. Ein Natel hat sie nie dabei, denn zu modernen Möglichkeiten pflegt sie eher ein kompliziertes Verhältnis, «Jeno».

Vom Höhlenbewohner zum Roboter (Gesunder Fortschritt )

Und, wo waren Sie dieses Jahr in den Ferien? In den Bergen? Im Ausland? Am Meer? Vielleicht hatten Sie ja auch das nötige Kleingeld, um mit der Familie das eigene Land, die wunderschönen Schauplätze und überhaupt die Attraktivität der Schweiz zu besichtigen. Oder hat sich gar das «Bleiben Sie zu Hause» in Ihrem Kopf eingenistet, sodass für Sie nur der einheimische Balkon in Frage kam. Dann haben Sie das klare Wasser in den Kanälen von Venedig auch nicht gesehen? Die Delfine, die jetzt angeblich wieder in der Nähe der Wasserstadt schwimmen sollen? Ich auch nicht. Fake News? Vielleicht, aber nur der Gedanke, dass diese schönen Tiere in so kurzer Zeit nach dem Lockdown wieder ihren natürlichen Lebensraum ohne Angst gefahrenlos nutzen können, stimmt mich irgendwie fröhlich und zuversichtlich. Da bleibe ich auch ohne die Anweisung des Bundesrates gerne einmal mehr zu Hause. Sowieso habe ich das Gefühl, der Himmel war noch nie so durchsichtig, das Blau nie vielschichtiger und die Luft schon lange nicht mehr so rein. Einbildung? Eine durch die Medien heraufbeschworene falsche Wahrnehmung? Wer weiss.
Aber wäre es nicht schön, wenn wir der Erde mit ein wenig Verzicht das Atmen wieder erleichtern könnten, den Meeresbewohnern und Korallenriffen die Chance einräumten, sich zu vermehren und langsam wieder zu erholen und unseren Nachkommen damit eine gesündere und friedvollere Welt abtreten?
Warum denn nicht einmal aufs Fliegen verzichten? Die Kreuzschifffahrt überdenken? Das Auto gegen den Zug tauschen? Auch in der Baubranche wäre weniger mehr und der Natur hilfreich. Kleine Rückschritte könnten gesunde Fortschritte sein. Wieso nicht zwei, drei Tage in der Woche Homeoffice? Weniger Verkehr, weniger überfüllte öffentliche Verkehrsmittel. Diese durch Vertrauen und Ehrlichkeit geprägte neue Herausforderung muss jedoch erlernt werden. Ein gesundes Mittelmass ist wichtig, dass es nicht in die falsche Richtung geht. Chaoten werden bald ein Burnout haben, weil ihnen bei zu viel Flexibilität die Struktur fehlt. Andere werden ohne Gruppendynamik zu Zombies vereinsamen. Umweltfreundlich und fortschrittlich wird Homeoffice aber nur, wenn auch der Mensch und nicht nur die Wirtschaft davon profitiert.
Klar, kommt es auf die Sicht der Dinge an, aber wenn nicht jetzt, wann dann?

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