Jubel in Niederwil: Sieg gegen Othmarsingen

Di, 25. Aug. 2020

Vor Beginn der 2.-Liga-Meisterschaft wurde der FC Niederwil als erster Abstiegskandidat gehandelt. Das scheint das Team von Gino Saporito und Reto Salm so richtig anzuspornen. Nach zwei Spielen und zwei Siegen grüssen die Niederwiler nämlich mit dem Maximum von sechs Punkten von der Tabellenspitze. Letzten Samstag gewannen die Freiämter nach einem dramatischen Finale das Derby gegen den FC Othmarsingen mit 5:3. Die Treffer zum 4:3 und 5:3 fielen erst in der Nachspielzeit, nachdem die Bünztaler Minuten zuvor einen Elfmeter nicht verwandeln konnten. Das Foto zeigt den Niederwiler Jubel, nachdem Andreas «Habi» Habegger aus dem Gewühl heraus mit links zum Siegtor getroffen hatte. (bg)


Zum Schluss übernahm Hitchcock die Regie !

Fussball verrückt in Niederwil. Der FC Niederwil gewann das Derby gegen Othmarsingen nach einer Schlussphase, bei der es schien, als ob Alfred Hitchcock, der Meister des Thrillers, persönlich die Regie übernommen hatte.

Der FC Othmarsingen schien bereits geschlagen, als Albert Pjetri einen Freistoss von beinahe der Mittellinie in weitem Bogen vors Tor der Niederwiler spielte. Dort stieg der Altmeister unter den Topskorern, Gezim Zeqiraj in die Höhe und fälschte den Ball mit dem Hinterkopf ab. Niederwils Goalie Simon Zimmermann: «Der Ball kam ganz gemein in die tiefe Ecke. Ich versuchte ihn dort rauszufischen und bugsierte das Ding beim Pfosten um Millimeter über die Torlinie. Es war der Anschlusstreffer zum 2:3. Zu einem Zeitpunkt, als Niederwil längst hätte 4:1 oder 5:1 führen müssen. Die Othmarsinger – in dieser Phase mehrheitlich mit sich selbst und dem Schiedsrichter beschäftigt. Das Team von Beat Dünki zeigte bereits Auflösungstendenzen. Die ersten drei Tore waren Geschenke der Bünztaler, die wiederholt den Ball von hinten durch die Mitte nach vorne spielten. So konnte Joel Rey einen solchen Katastrophenpass-Ball erlaufen und zum 1:1 abschliessen. Beim 2:1, Sekunden vor der Pause, vernachlässigten die Othmarsinger ihre Defensive sträflich. Nach einem Freistoss, bei dem alle Othmarsinger weit aufgerückt waren, machte sich Fabrice Rätz auf der linken Aussenbahn auf und davon. Ein präziser Flachpass. «Habi» Habegger verlud gleichsam seinen Gegenspieler und Leandro Russo im Othmarsinger Kasten. Beim 3:1 fing erneut Schwegler einen Pass durch die Mitte ab. Er bediente Rätz, der mit hartem Schuss abschloss. Das Ding schien gegessen, zumal die Niederwiler noch dreimal die Torumrandung trafen und alles im Griff hatten. Doch dann schien Hitchcock die Regie zu übernehmen. Nach dem Anschlusstreffer zum 2:3 witterten die Othmarsinger ihre Chance – und kamen prompt durch Manuel Bürgisser zum 3:3. Der Kapitano hatte per Kopf getroffen. «Das nehmen wir jetzt mit», rief Othmarsingens Trainer Beat Dünki laut über den Platz.

«Zekis» fataler Fehlschuss
Er hätte auch noch mehr mitnehmen können. Das Momentum war nämlich auf die Othmarsinger Seite gekippt. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich zeigte der Schiedsrichter auf den Niederwiler Penaltypunkt. Schwegler ist Baalbaki von hinten in die Beine gerutscht. «Zeki» Zeqiraj nahm Anlauf. Aber er donnerte den Ball über die Latte. Nun schwenkte das Momentum wieder auf die Niederwiler Seite. Die Othmarsinger Defensive, die sich an diesem Samstagabend löchrig wie Emmentaler Käse präsentierte, brachte kurz vor Schluss die Kugel wieder mal nicht aus der Gefahrenzone. «Habi» Habegger, der sonst seinen linken Fuss nur zum Einsteigen ins Aufto benutzt, traf bereits zum zweiten Mal mit links – 4:3! Die Entscheidung. Das 5:3 in den Schlusssekunden durch ein schönes Solo von Damian Wüthrich. Der FC Niederwil übernimmt damit mit sechs Zählern aus zwei Spielen die Tabellenspitze.

Beat Gomes

Ganzer Artikel ist nur für Abonnenten verfügbar.
Kategorie: 

Stellenangebote

Immobilienangebote

Kommende Events

Weitere Angebote

Trending

1

Erst mulmig, dann neugierig, schliesslich stolz

Von Zürich nach Nizza in einer Boeing 737 – Erfahrungsbericht aus dem Flugsimulator des ehemaligen Airline-Piloten Felix Staubli

Im Flugsimulator der Familie Staubli darf ich eine Stunde lang Pilotin sein. Die Lämpchen machen mir Sorgen und doch vergeht die Zeit im Flug.

Ein leicht mulmiges Gefühl beschleicht mich, als ich das Dachgeschoss der Familie Staubli in Wohlenschwil betrete. Dort fällt mein Blick auf ein Cockpit, einen wirklichkeitsgetreuen Nachbau einer Boe…