Lange niemand, dann plötzlich sechs

Di, 18. Aug. 2020

«Die melden sich schon noch», hiess es in Fislisbach, als wenige Tage vor Ablauf der Anmeldefrist kein einziger Kandidat bekannt war. Tatsächlich: Jetzt interessieren sich für die zwei freien Sitze eine Frau und fünf Männer.

Fislisbach machte es spannend: Lange war unklar, ob sich überhaupt jemand melden würde für die Mitarbeit in der kommunalen Exekutive. Erst am Dienstag vor einer Woche stand fest, dass in Fislisbach genügend Kandidatinnen und Kandidaten für die beiden frei werdenden Sitze im Gemeinderat zur Verfügung stehen werden. Diese Tatsache sorgte im Gemeindehaus denn auch für eine gewisse Erleichterung.
Obwohl manche von Anfang an damit gerechnet haben sollen, dass es so kommen würde. Sie sollen der näher rückenden Anmeldefrist am 14. August – lange ohne einen einzigen Kandidaten – recht gelassen entgegen gesehen haben, sagt der stellvertretende Gemeindeschreiber Daniel Bützberger auf Anfrage. «Die melden sich schon noch, meinten sie.»

In Fislisbach wars ein Krimi
In der Tat: Am Freitag, 7. August hatte sich Simone Bertschi, Jahrgang 1981, wohnhaft an der Zelglistrasse, als erste Anwärterin für einen Sitz im Gemeinderat gemeldet. Am Dienstag, 11. August folgte ihr Walter Strickler, Jahrgang 1975, wohnhaft an der Badenerstrasse. Eine Kandidatin, ein Kandidat, vier Tage vor Ablauf der Anmeldefrist. Das reichte.
Aber offenbar nicht in Fislisbach. Am Freitag, 12 Uhr, meldet die Gemeinde für die beiden frei werdenden Sitze der zurückgetretenen Gemeinderäte Vanessa Kleeb und Hanspeter Zaugg sechs Kandidatinnen und Kandidaten. «Dass es schliesslich so viele sein werden, damit haben wir nicht gerechnet», sagt Bützberger. Er geht davon aus, dass nun zwei Wahlgänge nötig sein werden, um die neuen Exekutivmitglieder zu bestimmen. «Weil sie sich», wie er sagt, «gegenseitig Stimmen wegnehmen.» Ihn jedenfalls würde alles andere überraschen.
Am letzten Donnerstag und Freitag hatten in Fislisbach auch David Jäggi (Jahrgang 1965, wohnhaft an der Harlachenstrasse), Fritz Krähenbühl (Jahrgang 1964, wohnhaft am Bollweg), Reinhold Rauber (Jahrgang 1967, wohnhaft am Tannenweg) und Andreas Sommer (Jahrgang 1972, wohnhaft an der Steinäckerstrasse) ihre Kandidatur eingereicht. Bis auf Fritz Krähenbühl, der FDP-Mitglied ist, gehört niemand einer Partei an. Einige aber haben sich bereits in der Fislisbacher Schulpflege oder in der Feuerwehr engagiert und Fritz Krähenbühl war sogar schon mal im Gemeinderat. Er ist 2013 zurückgetreten. Nun tritt er wieder an. Nicht nur als Gemeinderat, Krähenbühl kandidiert auch für das Amt des Vizeammanns, das in Fislisbach mit dem Rücktritt von Hanspeter Zaugg ebenfalls frei wird. Dafür interessiert sich aber auch der amtierende Gemeinderat der Grünliberalen, Andreas Mahler.

Drei Kandidaten in Oberrohrdorf
In einer weit komfortableren Lage war man von Beginn weg in Oberrohrdorf: Für den frei werdenden Sitz von Gemeindeammann Kurt Scherer waren schon früh die beiden Kandidaturen von Severine Jegge (CVP) und Thomas Schneider (FDP) bekannt (der «Reussbote» berichtete).
Nun hat sich als Dritte Angela Kaiser-Michel gemeldet. Kaiser-Michel ist 36 Jahre alt und wohnt an der Weihermattstrasse. Sie ist in Oberrohrdorf aufgewachsen, zog für ihr Studium – Politikwissenschaften und internationale Beziehungen – vom Rohrdorferberg weg. Inzwischen wohnt die Kommunikationsspezialistin mit Mann und zwei kleinen Kindern (2 und 4 Jahre alt) wieder in Oberrohrdorf und will sich als Parteilose in der Gemeinde politisch engagieren.
In Oberrohrdorf muss zudem der frei werdende Sitz des Gemeindeammanns ersetzt werden. Der amtierende Gemeinderat Thomas Heimgartner (CVP) stellt sich für dieses Amt zur Wahl.

Niederrohrdorf: Finanzkommission
Niederrohrdorf schliesslich muss ein Mitglied der Finanzkommission für den Rest der Amtsperiode 2018/2021 ersetzen: Für dieses Amt kandidieren Valerio Ferrugia (FDP), Jahrgang 1987, wohnhaft an der Loorenstrasse und Dominik Irniger (GLP), Jahrgang 1969, wohnhaft an der Loonstrasse.

Heidi Hess

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