Wie die Hündin «Cara» Herzen öffnet

Fr, 14. Aug. 2020

«Cara» ist im Team Psychiatrie ein Partner auf vier Pfoten. Ein überaus gern gesehener: Klientinnen und Klienten reden mit «Cara» und wollen sie streicheln, Petra Sommer wiederum liebt ihre Arbeit bei der Spitex, auch wegen «Cara».

Cara kann Herzen öffnen und Menschen aus ihrer Einsamkeit führen.» Das erlebt Petra Sommer, diplomierte Pflegefachfrau Psychiatrie, bei ihren Einsätzen in der ambulanten psychiatrischen Pflege für die Spitex Heitersberg immer wieder – sei es bei Besuchen der Patientinnen und Patienten zu Hause, bei gemeinsamen Spaziergängen oder bei Besorgungen in der Stadt.
Sommer arbeitet seit drei Jahren im Team Psychiatrie der Spitex Heitersberg. Sobald Labradorhündin Cara an ihrer Seite ist, kann der Hund ihr den Zugang zu den Klientinnen und Klienten erleichtern: «Begleithunde sind Partner, mit denen Menschen ohne Worte kommunizieren können. Tiere sind unvoreingenommen, sie kümmern sich nicht um körperliche oder seelische Beeinträchtigungen.»

Zu «Cara» gesellt sich «Bongo»
Seit rund zwei Jahren wird das Psychiatrie-Team durch die Labradorhündin Cara unterstützt, wie die Spitex in einem Communiqué mitteilt. Und weil das Ganze eine Erfolgsgeschichte mit vielen positiven Erfahrungen ist und auch die Nachfrage sehr gross war, gehört als zweiter Begleithund inzwischen der Labradormischling Bongo zum Team. Er kommt mit einer weiteren Pflegefachperson seit rund einem halben Jahr in der ambulanten Psychiatrie zum Einsatz.
Damit sich ein Begleithund für diese anspruchsvollen Aufgaben eignet, braucht er besondere Eigenschaften und durchläuft dafür auch eine spezielle Verhaltensschulung: Er muss einfühlsam, anpassungsfähig und unterstützend sein. Hat in jeder Situation auf Befehle zu hören, darf nicht ungeduldig werden und muss sich gerne streicheln lassen.
Die Spitex nutzt das Wissen und die Erfahrung, dass der Kontakt zu Tieren psychisch erkrankten Menschen helfen kann, Ängste abzubauen und Nähe zuzulassen. Petra Sommer sagt: «Ziel der Arbeit mit einem Begleithund ist es, psychisch erkrankte Menschen im Alltag zu unterstützen und durch die Begegnung zwischen Mensch und Tier eine neue Basis für die Gestaltung von Beziehungen zu ermöglichen.» Psychische Erkrankungen sind häufig und können alle treffen. Gerade auch in Zeiten von Corona nehmen Angstzustände und Depressionen zu. Die Spitex Heitersberg geht mit dem Einsatz eines Begleithundes seit einiger Zeit neue Wege in der ambulanten Psychiatrie. Jede zweite Person in der Schweiz leidet im Laufe des Lebens an einer psychischen Erkrankung, wie die Spitex in ihrem Communiqué schreibt. Und nahezu jeder kommt in der Familie, im Freundeskreis oder Arbeitsumfeld mit psychischen Erkrankungen in Kontakt. Oftmals entwickeln sich diese leise und sind von aussen kaum sichtbar. Werden die Anzeichen rechtzeitig erkannt, kann eine professionelle Hilfe zu Hause, in einer gewohnten Umgebung, die Einweisung in eine Klinik vermeidbar machen. «Auch in der Psychiatrie ist die ambulante Pflege einer stationären Behandlung wenn immer möglich vorzuziehen», sagt Eliane Bettoli, Leiterin des Teams Psychiatrie der Spitex Heitersberg. «In der Corona-Krise haben Angstzustände und Depressionen durch eine hohe psychische Belastung und die Einschränkung sozialer Kontakte deutlich zugenommen. Mit der Integration eines Begleithundes in die tägliche Arbeit, hat sich für uns eine neue Qualität in der psychiatrischen Pflege eröffnet». (hhs)

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