Das wird ein Derby mit viel Pfeffer drin

Fr, 11. Sep. 2020

Fussball 2. Liga: Tabellenführer FC Niederwil empfängt das verlustpunktlose Tabellenschlusslicht Sarmenstorf

Ungeachtet, wer in der Tabelle oben oder unten steht: Beim Derby zwischen dem FC Niederwil und Sarmenstorf kommt eine alte Rivalität zum Tragen. Das Derby verspricht auch am Samstag wieder Hochspannung.

Das Trainergespann Gino Saporito und Reto Salm wird nicht müde zu betonen, man habe überhaupt noch nichts gewonnen. Sie geben die alte Leier zum besten, die helfen soll, die Bodenhaftung nicht zu verlieren. Die 13 Punkte aus fünf Spielen, mit denen die Niederwiler die Liga mit vier Zählern vor dem nächsten Verfolger, Schönenwerd-Niedergösgen, anführen, seien zwar schön, aber sie würden noch gar nichts bedeuten.
In Niederwil wird Bescheidenheit gepredigt und auch gelebt. Als der «Reussbote»-Reporter kürzlich, nach dem 2:0-Sieg gegen das übermächtig scheinende Rothrist, ein Siegerfoto der Mannschaft machen wollte, haben die Spieler allesamt abgewunken. Nur nicht «überheblich» werden, sagte etwa Patrick Meyer beim Vorbeirennen. Bis auf Rückkehrer Andreas «Habi» Habegger waren die meisten Spieler mit dabei, als der FC Niederwil in der letzten Vorrunde abgeschlagen ans Tabellenende rutschte. Sie wissen, wie schnell es gehen kann und wie nah Erfolg und Misserfolg beieinander liegen. Der dreifach wiederholte Penalty im ersten Spiel und die Gelb-Rote Karte für den damaligen Goalie Silvan Sigg sind noch nicht vergessen. Es war der Anfang einer desaströsen Serie. Gerade mal acht Punkte resultierten aus 13 Spielen. In dieser Saison sind es bereits 13 Punkte aus fünf Spielen. Damals wurden nach dem unglücklichen Start mehrere Spiele mit Gegentoren in den letzten Spielminuten verschenkt. Die Abwärtsspirale konnte erst zum Schluss der Vorrunde gebremst werden, als die Niederwiler hintereinander die Derbys gegen Othmarsingen und Fislisbach gewinnen konnten. Sonst wären sie schon nach der Vorrunde so gut wie sicher als Absteiger festgestanden. «Das wollen wir nicht noch einmal erleben», sagte Martin Bräuer zu Beginn der Saison. Der alte Verteidigerhaudegen, der noch immer intensiv mittrainiert und sich nicht zu schade ist, auf der Bank Platz zu nehmen, um allenfalls im Notfall der Mannschaft helfen zu können, will es selbst nicht richtig glauben, was zu Beginn dieser Meisterschaft passiert ist. «Was man hat, das hat man. Aber jetzt müssen wir weiter fokussiert bleiben und den Schwung mitnehmen.» Auch Bräuer warnt vor dem schweren Gang gegen den FC Sarmenstorf. Die wurden letzten Samstag zu Hause vom FC Wohlen mit 0:3 «abgetischt». Aber wer die Spiele der Sarmenstorfer gesehen hat, weiss, dass die Resultate täuschen. Angeführt vom ehemaligen Profi Alain Schultz (GC, Aarau Wohlen) spielen die Sarmenstorfer einen aggressiven, wuchtigen Fussball. Ihnen ergeht es zurzeit so, wie es letzte Saison den Niederwilern ergangen ist. Gegen Fislisbach und Mutschellen verloren sie mit einem Tor Unterschied, weil sie aus ihren vielen Chancen nichts gemacht hatten. Die Niederwiler tun jedenfalls gut daran, das Tabellenschlusslicht am Samstagabend ernst zu nehmen.

Beat Gomes

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