Die Marktleiterin der Migros-Filiale Fislisbach geht auf in ihrem Beruf. Janina Schneider trägt viel Verantwortung, kann an der Front anpacken, aber auch im Hintergrund planen. Die Marktleiterin achtet darauf, «mit dem Kopf nicht zu fest im Gestell zu sein».
«Einfach mal etwas anderes sehen.» Das wollte Janina Schneider unbedingt, und deshalb wählte sie nicht den bequemsten Weg. Ihr Grosi hatte an der Fleischtheke einer Migros gearbeitet, ihre Mutter leitete einen Migros-Supermarkt, und sie selbst hatte sich als Teenager einen Zustupf an der Migros-Kasse verdient. Doch das Migros-Kind Janina machte ihre Lehre als Detailhandelsfachfrau bei Coop. Sie fühlte sich wohl dort und erhielt direkt nach der Lehre eine Stelle als sogenannte Nummer 3 hinter der Marktleitung und Stellvertretung.
Irgendwann zog es sie doch auf die Migros-Spuren ihrer Grossmutter und Mutter. Oder in ihren Worten: «Zurück zu den Wurzeln». Janina Schneider startete als Marktleiterin-Trainee in der Migros Burgdorf und holte sich den Feinschliff in verschiedenen Berner Filialen. Besonders gut gefiel ihr die Zeit in Biel. «Dort habe ich Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturen kennengelernt, das war sehr bereichernd.» Die Liebe brachte die Bernerin schliesslich in den Aargau.
Bereits als Kind spielte Janina Schneider am liebsten mit ihrem Verkäuferliladen. Bis heute begeistert sie dieser Beruf. «Der Kundenkontakt gefällt mir extrem. Wenn man mit Menschen zu tun hat, weiss man nie genau, was passiert. Das machts spannend und herausfordernd.» Wenn Janina Schneider erzählt, drückt noch ein wenig der Dialekt der Bernerin durch. Seit drei Jahren führt die 32-Jährige nun aber im Aargau den Supermarkt Fislisbach und wohnt mit ihrem Partner in Waltenschwil.
Steht sie am Morgen auf und fährt in ihre Filiale, weiss sie: Dieser Tag kann ganz anders werden als derjenige zuvor oder als der nächste. Genau das gefällt ihr. So lief sie während der Coronavirus-Pandemie und dem Zusatzaufwand für alle Mitarbeitenden zur Hochform auf. «Klar, man hat bessere und schlechtere Tage. Aber mühsam? Das gibt es bei mir nicht.» Was einigen Leuten Angst macht, das liebt Janina Schneider: Verantwortung zu übernehmen. In ihrer Karriere hat sie gemerkt, dass man solche Leute fast schon suchen muss. «Mir macht es nichts aus, vor die Leute zu stehen.» Gespräche mit Mitarbeitenden zu führen mag sie genauso wie die Verkaufszahlen zu analysieren oder Arbeitseinsätze zu planen. Und ohne im Laden mitanzupacken, könnte sie nicht sein. «Bin ich nur im Büro, kriege ich nichts mit von der Stimmung im Laden. Und arbeite ich nur im Laden, wäre ich mit dem Kopf zu fest im Gestell.» Als Marktleiterin kann sie beides vereinen und «ihr Wissen an Mitarbeitende und Kunden weitergeben».
Überall auf Achse
In der Freizeit ist Janina Schneider «gerne auf Achse». Mit der dritten grossen Reise nach Australien könnte es zwar zu Corona-Zeiten schwierig werden, aber «mit dem VW-Bus Europa zu bereisen, wäre auch wunderschön». An den freien Tagen zieht es die 32-Jährige in die Berge, ins Kick-Fit-Training oder sie kocht gerne.
Auf ihrem Pult im Marktleiter-Büro liegen Himbeeren «zum Schnousen». Eine Frucht zum Znüni und eine nach dem Mittagessen gehören bei ihr täglich dazu. Ihr Lieblingsprodukt: Cherrytomaten. «Schon als Kind hat mir meine Mutter immer Cherrytomaten ins Kindergartentäschli gepackt. Oder als Teenager habe ich sie in die Badi mitgenommen und mit Aromat gewürzt.» Kein Wunder, hält sich Janina Schneider auch in ihrer Filiale gerne in der Früchte-/ Gemüseabteilung ihrer Filiale auf.
Umgeben von Marktleitenden
Umgeben von einer Migros-Familie fühlt sich Janina Schneider offenbar besonders wohl – sei es in ihrer Filiale in Fislisbach oder privat: Nicht nur ihr Partner, sondern auch ihre beste Freundin leiten eine Filiale. Zu viel Migros? Janina Schneiders Antwort: «Ich will hier noch weiterkommen.» Ein Migros-Kind bleibt ein Migros-Kind.
Text: Pia Schüpbach
Bild: Pedro Rodrigues
MIGROS
Genossenschaft Migros Aare
Migros Fislisbach
Badenerstrasse 7d
5442 Fislisbach