GASTKOLUMNE

Di, 15. Sep. 2020

Toni Widmer, 1955, Journalist (BT/AZ) im Unruhestand, von, zu und in Sarmenstorf, leidenschaftlicher Camper und Vespa-Fahrer, seit 40 Jahren verheiratet mit Cornelia, zweifacher Vater, Grossvater von drei Mädels, sorgt ab und zu auch mit seinem Saxofon für Lärm.

Eine schlichtweg beschämende Bilanz

Kinder sind heute auf den Strassen sicherer unterwegs als vor 40 Jahren. Laut einer Statistik der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) sind 1980 noch 1 700 Kinder bei Verkehrsunfällen schwer oder sogar tödlich verletzt worden. Heute sind es noch 10 Prozent davon. Wesentlich zu den positiven Zahlen beigetragen haben die Anstrengungen unserer Regionalpolizeien, die unsere Kinder für die Gefahren sensibilisieren und entsprechend schulen. Im letzten Jahr haben 46 speziell ausgebildete Regionalpolizistinnen und -polizisten des Verbands der Aargauer Regionalpolizeien (VAG) 16 000 Stunden für die Verkehrsinstruktion und Unfallprävention aufgewendet, wie die Organisation an einer Medienkonferenz bekannt gegeben hat.
Es gäbe, erklärten die VAG-Verantwortlichen, nach wie vor viel zu tun: Noch immer würden in unserem Land im Schnitt sieben Kinder jährlich an den Folgen eines Verkehrsunfalls sterben, 40 Prozent dieser Unfälle passierten auf dem Schulweg. Damit steht die Schweiz international nicht gerade gut da. Laut BFU belegt sie im europaweiten Vergleich einen der hinteren Plätze. Der Aargau hingegen steht gut da. Zwar wird auch bei uns jeden vierten Tag ein Kind bei einem Unfall verletzt. Die Zahl der Unfälle ist in den letzten Jahren jedoch kontinuierlich zurückgegangen. 2015 sind 100 Kinder verunfallt, im vergangenen Jahr waren es noch 86. Damit sich diese Tendenz fortsetzt, sind die Aargauer Regionalpolizeien in der Verkehrserziehung und -prävention weiterhin sehr aktiv. Allein vom 10. bis 22. August wurden im Rahmen der traditionellen «Aktion Schulbeginn» bei verschiedenen Aktionen und Überwachungen rund 750 Einsatzstunden geleistet.
Leider nützt die Ausbildung und Sensibilisierung der Kinder wenig, wenn (einige) erwachsene Strassenbenutzer diese Bemühungen mit ihrer Unvernunft torpedieren. Bei spezifischen Radarkontrollen im Bereich von Schulwegen mussten im Zuge der «Aktion Schulbeginn» 5 567 Autofahrerinnen und Autofahrer wegen Geschwindigkeitsvergehen gebüsst werden. Wegen anderen groben Vergehen wurden weitere 25 Ordnungsbussen ausgesprochen und wegen besonders groben Geschwindigkeitsübertretungen, beziehungsweise Verletzungen anderer Verkehrsregeln, mussten 52 erwachsene Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer gar an die Staatsanwaltschaft verzeigt werden. Ich finde diese Bilanz schlichtweg beschämend.

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