Im Einsatz für zarte und seltene Schönheiten

Di, 22. Sep. 2020

Anfang September führte die Arbeitsgruppe Einheimische Orchideen (AGEO Aargau) einen Arbeitseinsatz im Gebiet Schluu durch

Ein Standort für wildwachsende Orchideen befindet sich in Birmenstorf. Sie sollen aber möglichst in Ruhe gelassen werden. Nur einmal im Jahr wird im abschüssigen Gelände oberhalb des Dorfes ein Pflegeeinsatz von der AGEO geleistet. Mitmachen können auch Nicht-Vereinsmitglieder.

Wildwachsende Orchideen stehen unter Naturschutz. Sie dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden. Deshalb sollen die Naturschönheiten in Ruhe gelassen und möglichst nicht in ihrem natürlichen Umfeld gestört werden. Wer sie fotografieren oder aus der Nähe betrachten will, kann das auf dem eigens vom Verein angelegten Naturlehrpfad in Erlinsbach tun. Dank dem Schutz wird es auch in Zukunft weiterhin wilde Orchideen bei uns geben. In Birmenstorf sind die kleine Spinnen- und die Fliegen-Ragwurz, das Knabenkraut sowie das Waldvöglein heimisch. Damit die Orchideen gut gedeihen, braucht es einmal im Jahr einen Pflegeeinsatz. Zwei Tage davor wird die Waldwiese jeweils von Vereinsmitgliedern gemäht. Das ist wichtig, damit die Blumen und Gräser absamen können. Zum Einsatz kommt beim flacheren Teil ein Balkenmäher. Wo es zu steil ist, rückt das Mähteam des Vereins mit speziellen Handmähern an. Wegen der Steilheit und den scharfen Zähnen der Geräte ist Vorsicht das oberste Gebot.
Beim Pflegeeinsatz selbst können nebst den Vereinsmitgliedern auch Interessierte aus der Bevölkerung mithelfen. Von Birmenstorf war eine Frau im Einsatz. «Als freiwillige Helfer können beim Pflegeeinsatz alle mithelfen», sagt Präsident Beat Wartmann. «Wir treffen uns jeweils beim Restaurant Adler. Nach dem Einsatz wird für alle ein Mittagessen aus der mobilen Küche von Fritz und Rosmarie Feller offeriert.» Der Pflegeeinsatz dauert zweieinhalb Stunden. Das Schnittgut wird zusammengerecht und am Waldrand deponiert. Ein Abtransport ist bei dem unzugänglichen Gebiet nicht möglich. Bis zum nächsten Jahr ist alles verrottet und zu Humus geworden.

Orchideen sind langlebig
Ob die Orchideen ihre prächtigen Blüten reichlich zeigen, hängt von der Witterung im Frühjahr ab. Dieses Jahr war, im Gegensatz zu den beiden Vorjahren, gut. 2018 zeigten wegen des sehr trockenen Frühjahrs nur wenige Orchideen ihre Blüten. Die Pflanzen gehen bei Wassermangel jedoch nicht ein. Sie können unterirdisch bis zu zwei Jahren überleben. Fällt wieder genügend Regen, entwickelt sich nebst den Blättern der Blütenstängel. Orchideen sind langlebig. Wichtig ist, dass sie in Ruhe gelassen werden.
«Leider gibt es immer noch Menschen, die Orchideen ausgraben», sagt Wartmann. «Das, obwohl alle wildwachsenden Orchideen bei uns geschützt sind.» Aus diesem Grund werden die genauen Standorte für die Orchideen möglichst geheim gehalten. In Birmenstorf ist bei den Einheimischen das unzugängliche Orchideengebiet als «Apachenland» bekannt.

Debora Gattlen

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