Spender ersetzt Weihwasserbecken

Di, 22. Sep. 2020

Pastoralraum Region Mellingen: Das Weihwasserbecken ist leer, gesegnetes Wasser kommt hier aus einem Spender

Dieses Ritual ist vielen Gläubigen so wichtig, dass ein Ersatz mehr als willkommen war. Nun steht in den Kirchen von Mellingen oder Wohlenschwil ein Spender für das Weihwasser.

Den Finger ins Becken mit Weihwasser tauchen und dann das Kreuz zeichnen – das ist für die meisten Katholikinnen und Katholiken beim Betreten und Verlassen der Kirche ein derart verinnerlichtes Ritual, dass sie einen Moment lang stutzen, wenn das Becken leer ist. Sonja Nauer-Mäder, Präsidentin des Pastoralraums der Region Mellingen, jedenfalls sagt, ihr sei es so ergangen. Die Erkenntnis «ach ja, wegen Corona» folgte der Überraschung auf dem Fuss. Das Risiko sich in Zeiten von Corona über das gesegnete Wasser anzustecken, ist zu gross. Die Becken wurden geleert. Sie hätten damit, sagt die Pflegefachfrau, im Pastoralraum Region Mellingen sogar den Weisungen des Bistums vorgegriffen.

Das Ritual fehlte sehr vielen
Das Ritual allerdings fehlte sehr vielen Gläubigen. Hinzu kommt, die Zeiten bleiben ungewiss. «Wir werden wohl auch nächstes Jahr auf gefüllte Weihwasserbecken verzichten müssen», sagt Nauer. Die Anregung von Martin Huber, Entwickler des «Touchless»- Dispensers für Desinfektionsmittel sowie ehemaliger Mellinger Eisenwarenhändler, war daher sehr willkommen. Sonja Nauer erzählt, Huber sei auf Pfarrer Walter Schärli zugegangen und habe vorgeschlagen, seinen Dispenser umzufunktionieren, ihn mit Weihwasser statt mit Desinfektionsmittel zu füllen.
Seit rund einem Monat stehen nun solche Weihwasserspender in Mellingen, Wohlenschwil und auch in der Kapelle Mägenwil. Ein Druck mit dem Fuss genügt und ein Spritzer Weihwasser gelangt in die unter das Gefäss gehaltene Hand – ganz ohne jegliche Berührung. Daneben eine kleine Flasche mit Desinfektionsmittel, handgepumpt.
Die Rückmeldungen der Gläubigen seien positiv ausgefallen, sagt Nauer. «Es war für manche eine grosse Erleichterung, dass sie dieses für sie wichtige Ritual wieder anwenden konnten.»

Erstkommunion am Bettag
Die Pandemie bleibt für die Kirchen in vielen Belangen weiterhin eine grosse Herausforderung. Nach wie vor wird nur jede zweite Kirchenbank besetzt, zudem wird Abstand gehalten; Beerdigungen werden teilweise mit Maske durchgeführt. Und auf das Durchführen von Apéros, sagt Sonja Nauer, werde immer noch verzichtet, auch bei wichtigen Anlässen.
Immerhin konnten inzwischen fast überall die im Frühling abgesagten Erstkommunionfeiern nachgeholt werden. Etwa in Mellingen oder Tägerig, allerdings mit weniger Gästen: Die Kinder durften jeweils nur eine begrenzte Anzahl Angehörige in den Gottesdienst einladen. «In Tägerig wurde die Erstkommunion jedoch ‹live› übertragen», sagt Nauer. Wer also nicht in der Kirche sein konnte, war online dennoch dabei.
Am Sonntag, am Eidgenössischen Bettag, fand nun auch in der Wohlenschwiler Kirche die Erstkommunion statt. Verschoben wurden Firmungen. Im nächsten Jahr sollen zwei Jahrgänge gleichzeitig gefirmt werden.
«Bislang hat die Kirche in der Region diese grosse Herausforderung gut gemeistert», sagt Nauer. Als Zeichen der Verbundenheit hatten alle Pensionierten während des Lockdowns einen Ostergruss erhalten, das sei sehr geschätzt worden. Der Kirche sei es wichtig, dass alle gesund durch diese herausfordernde Zeit kommen – besonders auch Risikogruppen.

Heidi Hess

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