Zehn Kinder feierten kürzlich ihre Erstkommunion
Wie geht das zusammen? Da wird ein Weisser Sonntag gefeiert und die Kulisse dazu: Nichts als grau-schwarzer Himmel, mehr als ein Dauerregen, ein Wetter zum Vergessen, aber sicher nicht geeignet für einen Festtag. Immerhin steht da eine Kirche, ein schützender Platz für alle Gäste, geschmückt und herausgeputzt, mit Licht erleuchtet, sehr wohl ein passender Rahmen. Und dann sind da die zwei feinen Mädchen und die acht quirligen Buben, die es kaum erwarten mögen, bis endlich nach den zwangsbedingten Verschiebungen ihre Erstkommunion gefeiert werden kann. Und so sind sie also alle versammelt und man glaubt es nicht, das Fest bekommt seinen ganz eigenen Klang und eine Farbe, die es erst noch zu erfinden gilt.
Da ist wie eine grosse Familie beisammen, hebt an mit Liedern, begleitet von zierlichen Klängen der Querflöte, kräftigen Tönen der Gitarre, herausgefordert durch den Lockruf des Kirchenchors, angedacht von der Katechetin Sandrine Fricker. Ja es ist schon eigenartig, wie das düstere Wetter draussen ein Heimatgefühl im Inneren schafft, so als ob man wie zu Hause wäre, um ein Herdfeuer versammelt. Eine intime, familiäre Stimmung kommt auf, die selbst jene erfasst, die nicht gerade häufig in der Kirche zu Gast sind. Auf jeden Fall wird da an einer Gemeinschaft gewoben innerhalb der Familie, ja über die Familie hinaus hin zu einem unfassbaren Gott, der sich in edler Art in Jesus gezeigt hat. Genau wegen ihm waren alle gekommen, um seinen Geist, um seine Präsenz in sich aufzunehmen und erahnen zu lassen, dass er nichts anderes will, als zur Menschwerdung beizutragen. So kann man nur allen Kindern und ihren Eltern gratulieren, dass sie sich empfänglich machten für dieses besondere Geschenk Gottes an uns. Und zu guter Letzt: Mag es da erstaunen, wenn an diesem verregneten Sonntag in den Menschen ein Licht von innen her leuchtete und alle zufrieden nach Hause gingen, denn so ist es doch: die innere Kraft verwandelt die Welt.
Johannes Zürcher