«Dieser Bau gleicht einer Kathedrale»

Fr, 16. Okt. 2020

Der Fotograf Rudolf Hug erzählt in Bildern und Text die Geschichte des Wasserkraftwerks Eglisau

Seit 100 Jahren liefert dieses Kraftwerk Strom. Der Oberrohrdorfer Fotograf Rudolf Hug würdigt den Bau in Bildern und erzählt im Buch «Kraftwerk Eglisau» dessen Geschichte.

Dieser Bau gleicht einer Kathedrale», sagt der Oberrohrdorfer Rudolf Hug und betrachtet das Wasserkraftwerk Eglisau auf den Fotos im gleichnamigen Bildband. Es sei das schönste Kraftwerk in der Schweiz, fährt er fort. Hugs Faszination für den Bau ist offensichtlich, nicht alleine aufgrund seiner architektonischen Qualitäten. Ihn beeindruckt auch die Ingenieurleistung rund um die Wasserkraft. Diese Leistung wird denn auch gleich zu Beginn des Bildbandes gewürdigt: «Die Kraft des Wassers, gebändigt durch den Erfindergeist der Ingenieure und die Tüchtigkeit der Arbeiter, hat die Elektrifizierung der Schweiz ermöglicht und damit den Grundstein für den Wohlstand in unserem Land gelegt.» Zumal das Bauwerk dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiern kann – am 15. April 1920 hatte es erstmals Strom geliefert. Und das tut es noch immer. Technisch ist es heute auf dem neuesten Stand, ausgerüstet mit modernsten Maschinen.
Das Wasserkraftwerk Eglisau im Rhein wurde von 1915 bis 1920 gebaut. Für die Gestaltung des Maschinenhauses und des Wehrs hatte die Bauherrin Nordostschweizerische Kraftwerke AG (NOK) einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben, aus welchem das Projekt der Gebrüder Pfister als Sieger hervorgegangen war. «Zum ersten Mal überhaupt», sagt Hug, «war ein Architekturwettbewerb für ein Kraftwerk ausgeschrieben worden».
Rudolf Hug, leidenschaftlicher Fotograf, ehemaliger Verwaltungsrat der Axpo, Unternehmer und Grossrat, war von der Axpo für die Gestaltung des Bildbandes «Kraftwerk Eglisau» zum 100-Jahr-Jubiläum angefragt worden. Er habe das Kraftwerk schon früher fotografiert: «Es ist auch im Inneren sehr schön.» Nun hat er sich intensiver damit auseinandergesetzt, auch mit dessen Geschichte. Die Bauzeit fiel in die Zeit des Ersten Weltkrieges, von 1918 bis 1919 grassierte in der Schweiz zudem die Spanische Grippe. Rudolf Hug recherchierte in der ETH-Bibliothek und im Archiv des Kraftwerks, studierte alte Pläne und fotografierte Architektur und Technik. «Dieser besondere Bereich der Fotografie», sagt Hug, «war für mich eine Herausforderung, auch wegen der Lichtverhältnisse in Innenräumen.» Er hat sie gemeistert: Die Geschichte dieses Kraftwerks wird vor allem anhand aktueller und historischer Fotos erzählt.
Seit 1979 ist das Kraftwerk im Inventar der Denkmalschutzobjekte von überkommunaler Bedeutung des Kantons Zürich und seit 1988 auch im Schweizerischen Inventar der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung.

Heidi Hess

Der Bildband «Kraftwerk Eglisau» ist in Buchhandlungen, bei der Papeterie Calmart in Fislisbach oder direkt beim Autor unter: rudolf-hug.ch erhältlich.

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