«Es allen recht zu machen, ist schwer»

Fr, 23. Okt. 2020

Der Gemeinderat hat ein mögliches Parkierungsreglement für Künten und Sulz vorgestellt

Künten und Sulz haben ein Problem mit Nachtparkierern auf öffentlichen Parkplätzen. Der Gemeinderat denkt darüber nach, sich diese Dienstleistung bezahlen zu lassen.

Wir wollen, dass Dauer- oder Nachtparkierer künftig eine Bewilligung einholen», stellte Gemeindeammann Werner Fischer den Grundsatz des Reglements vor. In der Vergangenheit habe es mehrfach problematische Situationen gegeben. So sei es schon vorgekommen, dass auf dem Kiesplatz an der Schule abgestellte Lkws die Papiersammlung blockiert oder Besucherinnen und Besuchern von Veranstaltungen die Parkplätze weggenommen hätten. «Wir können dann nichts machen, ausser die Besitzer zu informieren», sagte Fischer. «Und das ist jedes Mal ein riesiger Aufwand.» Beim Übungsplatz des Militärs habe ein Mann mehrere Wochen in seinem Auto gewohnt, nannte er ein besonders krasses Beispiel. Ein weiteres Problem seien Autos, die Besucherparkplätze von Überbauungen blockierten.
Die Gemeinde hätte deshalb gerne die rechtlichen Grundlagen, um dagegen vorzugehen. Dazu wolle er an diesem Abend Feedback abholen. Es sei dem Gemeinderat wichtig, eine Lösung zu finden, die nicht über das Ziel hinausschiesst, nachvollziehbar ist und sich auch daran orientiert, wie andere Gemeinden dies handhaben.

Einen Tag parkieren für 4 «Stutz»
Das Reglement sieht verschiedene Kategorien vor, in welche die öffentlichen Parkplätze von Künten und Sulz eingeteilt wurden. Am Kiesplatz, vor der Schule, am Gemeindehaus und an der Waldhütte bräuchten Dauer- oder Nachtparkierer demnach eine Bewilligung. Das Parkieren tagsüber bliebe aber kostenlos und unbeschränkt. Bei der Abwasserreinigungsanlage und der Kapelle Sulz soll es ebenfalls kostenfrei bleiben, wäre allerdings zwischen 7 und 20 Uhr für maximal acht Stunden möglich. An der Chäsi, vor dem Volg und im Gried dürften Autos unbezahlt maximal vier Stunden stehen. Für einen ganzen Tag soll das Parkieren allerdings drei Franken kosten, für eine Woche 15, einen Monat 40 und ein Jahr 400 Franken.
In die vierte Kategorie falle die Zweckentfremdung von eigentlich für Besucher vorgesehenen Parkfeldern bei den grösseren Überbauungen in der Gemeinde. «Auch dagegen wollen wir vorgehen, weil es Beschwerden gab», sagte Fischer.

Letztes Wort hat die «Gmeind»
Über das Reglement endgültig entscheiden soll die Gemeindeversammlung im Frühjahr. Bis dahin könne man Vorschläge einarbeiten. Er sei dankbar für Inputs. «Auch wenn wir es sicherlich nicht allen recht machen können», so der Gemeindeammann.
Die Anwesenden nutzten die Chance und meldeten sich zu diesem und dem darauffolgenden Traktandum zahlreich. Vize-Gemeindeammann Yves Moser informierte über den Erfolg verkehrsberuhigender Massnahmen. Die Einführung von Tempo 30 in Künten sowie das neue Verkehrskonzept in Sulz mit der Einbahnregelung haben seiner Meinung nach dazu geführt, dass der Verkehr gemütlicher fliesse und klarer geregelt sei. Geschwindigkeitsmessungen hätten ergeben, dass sich das Gros der Automobilisten an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält. Und wenn der Gemeinderat entsprechende Rückmeldungen erhält, dann bessert er auch nach, wenn es irgendwo klemmt. So geschehen an der Strassenverengung mit Bodenwelle an der Bellikonerstrasse. An dieser Stelle seien landwirtschaftliche Gefährte nicht mehr durchgekommen.

Stefan Böker

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