«Ja, da kann man sich schon fragen …»

Fr, 30. Okt. 2020

Fussball: FC Othmarsingen kritisiert Aufgebot von Schiedsrichtern aus Genf und Lausanne. AFV-Präsident Luigi Ponte

Beat Dünki, Trainer und Präsident beim FC Othmarsingen, kritisiert nach dem Spiel gegen Sarmenstorf das Schiedsrichteraufgebot des Verbandes. Assistenten aus Genf und Lausanne wurden aufgeboten. Sie seien einfach nur schlecht gewesen und hätten das Resultat verfälscht. AFV-Präsident Luigi Ponte gibt darauf Antwort. Schiedsrichter werden kritisiert seit Fussball gespielt wird.» Das sagt Luigi Ponte, dem die Kritik aus Othmarsingen sehr wohl zu Ohren gekommen ist. Denn Ponte hat seine Ohren überall wo im Aargau gespielt wird. Er ist in jeder Spielrunde irgendwo unterwegs, um den Kontakt zur Basis zu pflegen. Es ist ihm bewusst, dass der Verband ein Dienstleistungsbetrieb ist, der von den lizenzierten Spielern und den Vereinen mit ihren Beiträgen finanziert wird. Ponte ist selbst langjähriger Schiedsrichter und pfeift als AFV-Präsident noch immer Spiele in den unteren Ligen. Als solcher hat er sich im Laufe der Jahre eine dicke Haut zugelegt. Nicht dass er Kritik nicht gelten lassen will. «Aber man muss halt schon sehen, es sind auch immer viele Emotionen im Spiel.» Beat Dünki, der seit über 35 Jahren sein Herzblut für den FC Othmarsingen gibt, regte sich letzten Samstag während und nach dem Spiel beim FC Sarmenstorf fürchterlich auf. «Eine Frechheit, was sich diese Schiedsrichter geleistet haben.» Sie hätten Sarmenstorf zwei Tore gegeben, die wegen Offsidepositionen nicht hätten gegeben werden dürfen. Aber der Linienrichter aus dem Welschland sei überhaupt nicht auf der Höhe des Spiels gewesen. Er sei mit sogenannten «Tausendfüsslern» aufgelaufen. Das sind Nockenschuhe, die bei tiefem Terrain nicht geeignet sind, weil sie zuwenig Halt bieten. «Der ist jedesmal, wenn er hätte starten sollen, ausgerutscht. Dann ist er dem Spiel hinterhergelaufen. Darum konnte er die Offsides auch nicht sehen.»
Dünki ärgert sich auch, weil der Verband zwei Schiedsrichterassistenten aus Genf und Lausanne nach Sarmenstorf geschickt hat. Der Spielleiter selbst kam aus Zofingen. «Die haben sich erstmals im Leben getroffen und konnten sich nicht verständigen», kritisiert Dünki. «So kann doch keine gute Spielleitung zustande kommen. Ich frage mich schon, wer Schiedsrichter an einem Samstagabend Hunderte von Kilometern durch die halbe Schweiz schickt, um ein 2.-Liga-Spiel in Sarmenstorf zu leiten. Und das erst noch während Coronazeiten.»

Luigi Ponte hat es anders gehört
Als ihm die Kritik zu Ohren kam, hat Luigi Ponte seine Fühler ausgestreckt. Er sagt: «Das mit der angeblich grottenschlechten Spielleitung, habe ich anders gehört. Natürlich kann man immer über einzelne Entscheidungen diskutieren. Das ist Fussball. Aber grundsätzlich, so wurde mir von anderer Seite berichtet, war die Spielleitung in Ordnung.» Das fragliche Schiedsrichteraufgebot falle übrigens nicht in die Hoheit des AFV. Im Zuge des «Academy-Programs» des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) würden Schiedrichter, die für die 2. Liga inter vorbereitet würden, überregional und interkantonal vom SFV in Bern aufgeboten. «Das gehört halt zum Ausbildungprogramm junger Schiedsrichter.»
Aber selbst Ponte fragt sich, ob es geschickt sei Schiedsrichter auf dieser Stufe quer durch die Schweiz zu schicken. Denn der zeitliche Aufwand sei immens. Zudem würden bei solchen Reisen die Spesen den effektiven Aufwand nicht decken. Ponte fragt aber auch, ob Othmarsingens Trainer seinen Spielern nicht eine Steilvorlage für die Niederlage in Sarmenstorf liefern würde. Denn die Othmarsinger hatten genug Chancen, um die 2:3-Niederlage abzuwenden.
Selbst Kapitän Manuel Bürgisser räumt ein: «Die Tore müssen wir schon selber schiessen. Die Chancen dazu wären vorhanden gewesen. Allerdings haben uns die merkwürdigen Schiedsrichterentscheide ins Hintertreffen gebracht. Danach ist es immer schwierig, wenn der Gegener hinten hineinsteht.»

Beat Gomes


Luigi Ponte kam zum Abschied von Hansjörg Schulthess aufs Esp

Luigi Ponte war am letzten Mittwochabend eigens zum Vorrundenabschluss der Meisterschaft zum Spiel zwischen dem FC Fislisbach und dem FC Gontenschwil erschienen. Er wollte einem altgedienten Schiedsrichterkollegen seine Ehre erweisen. Dabei kam er nicht mit leeren Händen. Ponte überreichte Hansjörg Schulthess, der während mehr als 40 Jahren als Schiedsrichter im Aargau gepfiffen hat, einige Geschenke und den offiziellen AFV-Wimpel. Platzspeaker Andreas Thurnbichler, bedankte sich bei Schulthess für das langjährige Engagement für den Fussball und die Schiedsrichterei.
Schulthess, der als Mitglied des FC Fislisbach auch während Jahren Schiedsrichterobmann war, liess es sich nicht nehmen, nach der Ehrung zu einem Apéro ins Clubrestaurant einzuladen. Der «Reussbote» kommt demnächst auf die episch lange Schiedsrichterkarriere vom in Wohlenschwil lebenden Schulthess zurück. (bg) 

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