Auf Entdeckungsreise durch die Gartenzimmer

Fr, 16. Okt. 2020

Eveline Käppeli verwandelte zusammen mit ihrem Mann Hanspeter das unscheinbare Gartengrundstück in eine blühende Oase

Mit viel Liebe, Leidenschaft und dem Gespür Stauden und Pflanzen in Szene zu setzen, hat Eveline Käppeli seit 2004 ein Gartenparadies erschaffen. Darin fühlen sich Mensch und Natur wohl. Eine Oase, um die Seele baumeln zu lassen.

Eveline Käppelis Garten war bereits in verschiedenen einschlägigen Zeitschriften wie «Mein schöner Garten» und «Schweizer Garten» abgebildet. Auch in der aktuellen Ausgabe der «Landliebe» gibt es einen Artikel mit vielen Fotos dazu. Das kommt nicht von ungefähr. Eveline Käppeli gestaltet ihren Garten seit 16 Jahren nach und nach um. So wurde aus einem unscheinbaren Garten ein wahres Paradies. Und das mitten in einem Einfamilienhausquartier. Wer den Garten betritt, spürt die Liebe und die Leidenschaft der Gestalterin. Alles zu überblicken geht nicht. Es lohnt sich, auf eine Entdeckungsreise durch einen Garten der besonderen Art zu gehen.

Zu jeder Jahreszeit Garten geniessen
Die Gartensaison neigt sich langsam dem Ende zu. Trotzdem ist der Garten von Eveline Käppeli voller Farbtupfer. Grazile Anemonen in Rosa und Weiss und Herbstastern sind in geschwungenen Beeten mit Ziergräsern kombiniert. Käppeli ist ein Gräserfan. Ihr gefällt, dass es sie in verschiedenen Farben, Formen und Höhen gibt. Sie setzen so schöne Akzente in den Blumenbeeten. Käppeli lässt sie auch im Winter stehen. Damit sie bei Schnee nicht auseinanderfallen und wegen der Feuchte im Winter abfaulen, bindet sie sie lose zusammen. Auch die im Herbst blühenden Fetthennen lässt sie über den Winter stehen, damit die Beete bis zum nächsten Frühjahr nicht kahl aussehen. Wo andere Gärtner im Herbst viel Zeit in Arbeit mit Zurückschneiden von Stauden und Schneiden von Hecken investieren, kann Käppeli dank des Frühjahrschnitts gelassen durch ihre grünen Zimmer spazieren. Und das macht sie fast jeden Tag. «Es gibt immer etwas zu entdecken», sagt sie. Sie freut sich, wenn sie auf den Blüten Schmetterlinge und Bienen sieht, neue Blüten erscheinen oder neu gesetzte Gehölze prächtig gedeihen.

Pflanzen nach Standort ausgewählt
Nicht alles, was in Nachbars Garten prächtig gedeiht, wächst auch im eigenen Garten gut. Diese Erfahrung machte auch Käppeli. Sie wählt heute bewusst Pflanzen nach dem Standort im Garten aus. Wächst eine Pflanze trotzdem nicht gut, wird sie an einen anderen Standort versetzt. Obwohl der 700 Quadratmeter grosse Garten nach 16 Jahren für die meisten Betrachter perfekt aussieht, hat Käppeli immer noch weitere Ideen. Jüngst wurden beim Garteneingang die Rosenbögen erweitert. So kann der Garten durch eine Art Rosenallee betreten werden. Im Garten selbst herrschen grüne und weisse Töne vor. Rispenhortensien mit ihren grossen weissen Blüten heben sich von übermannshohen Ligusterhecken ab. Die Hecken pflanzte Käppeli an der Grundstücksgrenze um ihrem Gartenparadies mehr Privatsphäre zu verleihen. Erst vor acht Jahren legte sie die ersten geschwungenen Beete in ihrem Garten an. Ein Jahr später unterteilte sie, nach englischem Vorbild, den Garten in Gartenzimmer. Von jedem eröffnet sich ein Blick in das nächste «Zimmer». Der Betrachter wird aufgefordert, weiter zu gehen und die Entdeckungsreise fortzusetzen. Diesen markanten Eingriff in den Garten hat Käppeli noch nie bereut. Wer denkt, dass dadurch der Garten an Grösse verlor, täuscht sich. Der Garten lässt sich von der erhöhten hölzernen Hausterrasse wunderschön überblicken. Die unterteilenden Solitärgehölze und Hecken pflanzte sie so, dass Sichtachsen entstanden.

Alte Obstbäume integriert
Vom ursprünglichen Garten ist fast nichts mehr zu sehen. In die neue Gartengestaltung integrierte Käppeli einen 60 Jahre alten Kirsch- und Zwetschgenbaum. Sie setzen zusammen mit anderen neu gepflanzten Solitärbäumen, wie ein Seidenbaum oder japanischer Ahorn, Akzente. Der alte Kirschbaum wurde am Fuss mit einer hölzernen Umrandung versehen. Darauf können nicht nur Dekorelemente gestellt werden, sie kaschiert kahle Stellen im Rasen. Unter Bäumen wächst der Rasen oft wegen des Schattens und den Wurzeln spärlich. Das neuste Projekt hat sich Käppeli nicht ausgesucht. Ein Sichtschutz mit hohen Thujen muss ausgetauscht werden. Wie an vielen Orten in der Region, sterben viele Thujen ab. Bereits im letzten Jahr mussten abgestorbene Bäume weichen. Da Käppeli mit Gartenliebhabern aus ganz Europa vernetzt ist und viel recherchiert, ist sie inzwischen dem Übel auf die Spur gekommen. Nicht eine neue Pilzkrankheit lässt, wie bis anhin angenommen, diese absterben, sondern ein hübsch anzusehender grüner Käfer. Der Wachholderkäfer legt seine Larven in die Saftbahnen der Bäume ab. Die Nährstoffzufuhr wird dadurch unterbrochen und der Baum stirbt ab. Bis jetzt gibt es kein Mittel, das gegen den Schädling wirkt. Käppeli ist sich noch nicht schlüssig, für welche Ersatzpflanzen sie sich entscheidet. Ob es, wie an anderer Stelle im Garten bereits angepflanzt, ein portugiesischer Lorbeer wird, weiss sie noch nicht. Wie alle ihre Gartenpflanzen müssen sie in das Gesamtbild passen.

Gartenbloggerin auf Instagram
Ihre Erfahrungen und auch Bilder über ihren Garten beschrieb sie bis vor vier Jahren in einem Gartenblog. Danach wechselte sie zu Instagram. Als passionierte Fotografin, sie ist gelernte Fotolaborantin, stellt sie aktuelle Fotos von ihrem Garten ins Netz und tauscht sie mit Gleichgesinnten aus. Ihr Garten sieht immer gepflegt aus. Da taucht bei vielen ihrer Follower auf Instagram und Gartenbesuchern die berechtigte Frage auf, wieviel Zeit investiert die Mitarbeiterin des Kinderhorts Iberg in ihrer Freizeit für die Pflege ihres Gartens? «Pro Woche wende ich nur wenige Stunden für die Pflege auf», sagt sie. Zwischendurch brauche es etwas mehr Zeit, wenn ihr Mann Hanspeter Käppeli die Hecken schneidet. Stundenlanges Giessen gibt es bei ihr nicht. Nur die neugepflanzten Stauden werden bei Tröckne gegossen. Käppeli zeigt auf, dass ein schöner Garten durchaus pflegeleicht sein kann. Sie ist deshalb nicht nur im Garten am Arbeiten, sondern kann ihn auch geniessen. Sei das durch die Linse ihrer Kamera oder von blossem Auge. Sie freut sich, wenn sie Bienen und Co. auf ihren Blumen sieht, Vögel in den Sträuchern nisten und ihre Pflanzen gut gedeihen. Sitzplätze in ihren Gartenzimmern sind nicht nur ein Hingucker. Käppeli zieht sich gerne darin zurück und liest ein Buch.

Debora Gattlen

www.instagram.com/evelines_gartenliebe

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