AZ informiert Anwohner, was sie erwarten wird

Fr, 16. Okt. 2020

Ausbau des Alterszentrums Im Grüt steht kurz bevor. Am 27. Oktober erfolgt der Spatenstich. Der Alterszentrum-Vorstand informiert

Sechs Jahre sind seit der ersten Baubewilligung ins Land gegangen. Einsprachen haben das Projekt immer wieder verzögert. Jetzt ist es endlich soweit. Am 27. Oktober findet der Spatenstich statt. Letzten Samstag wurden die Anwohner darüber informiert, was sie in den nächsten Wochen und Monaten erwarten wird.

Erika Schibli, Präsidentin des Altersheimvereins, konnte letzten Samstagmorgen mehr als ein Dutzend Anwohnerinnen und Anwohner zu einer Informationsveranstaltung begrüssen. «Wer schon einmal mit Bauen zu tun hatte, weiss, dass auch mal etwas anders läuft als geplant», gab sie einleitend zu bedenken. Schibli ermunterte die Anwohner dazu, sich nicht zu scheuen, sich zu melden, «wenn Dinge anders laufen, als versprochen wurde.» Die Bewohner und Anwohner müssten sich auf einige Unannehmlichkeiten während der Bauphase einstellen. Dem Vorstand und der Zentrumsleitung um Willi Keller sei es ein Anliegen, den Bau für die Anwohner so verträglich wie nur möglich abzuwickeln.

Ein kurzer Blick zurück
Leo Peterhans, der als Präsident der Baukommission das Projekt federführend vorangetrieben hat, blickte noch einmal zurück und erinnerte daran, wie es einst angefangen hatte. Die ersten Planungsschritte für den Bau von zusätzlich zwanzig Pflegeeinheiten, begannen bereits im Jahr 2013.
Im Februar 2014 wurde ein erstes Baugesuch eingereicht. Die Baubewilligung des Gemeinderates Mellingen für den rund 8 Millionen Franken teuren Ergänzungsbau erfolgte am 22. September 2014.
Aufgrund einer Einsprache wurde die Baubewilligung vom Regierungsrat, mit Entscheid vom 19. August 2015, wieder aufgehoben. Er gab der Einsprechenden Recht, die moniert hatte, der Tägerigerweg als Zufahrtsstrasse sei ungenügend erschlossen. Der Tägerigerweg wurde inzwischen saniert und den gesetzlichen Anforderungen entsprechend verbreitert. Damit stand der neuerlichen Einreichung eines Baugesuches nichts mehr im Wege.

Zweites Baugesuch fünf Jahre später
Entsprechend wurde am 7. Juni 2019 erneut ein Baugesuch eingereicht. Leo Peterhans wies aber darauf hin, dass inzwischen viel Zeit ins Land gegangen sei. Seit der ersten Baubewilligung sind neue gesetzliche Vorschriften im Bereich Feuerpolizei oder der Erdbebensicherheit in Kraft getreten. Zudem haben sich technische Entwicklungen ergeben, die ins Projekt eingeflossen sind. So wurden einige Projektanpassungen notwendig. Am 2. Dezember 2019 gab der Gemeinderat dem neuerlichen Baugesuch grünes Licht für das überarbeitete Projekt.
Leo Peterhans gab an der Infoveranstaltung bekannt, es seien mittlerweile bereits mehrere Submissionen erfolgt. Nämlich für den Aushub, den Baumeister, die Haustechnik und die geplanten Erdsonden. So konnten auch schon die ersten Arbeiten vergeben werden. Leo Peterhans sagt, die Kosten sollten trotz zeitlicher Verzögerungen «knapp eingehalten» werden können.
Nach Leo Peterhans oblag es Projektleiter Marko Marinkovic die nächsten praktischen Schritte im Detail zu erläutern.

Das Projekt im Detail
«Bis jetzt haben wir nur Papier produziert», sagte Marinkovic, der seit drei Jahren an diesem Projekt arbeitet. «Ich freue mich, wenn es nun endlich losgeht.» Anhand der ausgehängten Pläne, zeigte er nochmals, um was es bei dem Erweiterungsbau geht. Der zweigeschossige Anbau mit je sieben Pflegeeinheiten und 20 Betten (inkl. einer kleinen Cafeteria) wird über eine Passerelle mit dem heutigen Hauptbau verbunden. Dort wo heute die Zufahrt zum Haupteingang mit den Parkplätzen liegt, ist während der Bauphase kein Zugang mehr möglich. Denn für den Bau der Tiefgarage wird sich eine mächtige Baugrube auftun.

Neuer Zugang zum Alterszentrum
Der Zugang zum Alterszentrum wird über den Reussweg erfolgen. Er wird entsprechend deutlich signalisiert werden.
Rund drei Wochen nach dem Spatenstich wird das Betonhäuschen, in dem heute Container und technische Einrichtungen untergebracht sind, rückgebaut. Ebenso abgebaut wird das Tiergehege mit dem Stallgebäude, das später einen neuen Platz erhalten soll. Im Februar kommenden Jahres soll mit den 16 Erdsondenbohrungen begonnen werden. Und im März sollen die Baumeisterarbeiten in Angriff genommen werden. Marinkovic rechnet mit rund fünf Monate dauernden Baumeisterarbeiten. Den darauf folgenden Innenausbau beziffert er mit einer Dauer von sieben Monaten.

Lärm nie vor 8 Uhr morgens
Das EW Mellingen hat mit dem Alterszentrum eine Vereinbarung getroffen, wonach die neue Trafostation, die für dieses Quartier ohnehin hätte erstellt werden müssen, in der Tiefgarage Platz finden wird. Wegen der Trafostation werden später noch Tiefbauarbeiten nowendig werden, um die Anschlussleitungen in den Boden zu verlegen.
Lärmintensive Arbeiten sollen nie vor 8 Uhr morgens in Angriff genommen werden. Auch über den Mittag ruhen die Arbeiten, so dass die Anwohner in dieser Zeit etwas Ruhe finden können.

zVg/AZ Im Grüt


Eine Sommerterrasse auf die Reuss hinaus. Erste Gespräche mit dem Kanton verliefen positiv. Erika Schibli sagt:

«Reussuferschutz ist löchrig wie Emmentaler»

Das AZ Im Grüt wünscht sich eine Terrasse auf die Reuss hinaus. Der Reussuferschutz ist nicht sakrosankt wie Erika Schibli sagt.

An der Infoveranstaltung des AZ-Vorstandes wurde die Frage laut, wie weit es mit dem Projekt einer Terrasse auf die Reussseite hinaus sei. Leo Peterhans berichtete, es hätten erste Gespräche mit dem Kanton stattgefunden. Anfänglich habe man gar kein «Gehör» dafür gehabt. Deshalb habe man den Kanton gebeten, sich die Situation einmal vor Ort anzuschauen. Denn der Reussuferschutz in diesem Bereich sei «löchrig wie Emmentalerkäse», wie Erika Schibli es ausdrückt. Tatsächlich habe der Augenschein eines Kantonsvertreters zumindest dazu geführt, dass die Idee einer solchen Terrasse nicht von vorneherein ausweglos sei. Auf die Frage, ob bereits ein Projekt bestehe, sagte Peterhans: «Wir haben erst einmal vorfühlen wollen, ohne gleich zehntausend Franken für ein Vorprojekt auszugeben, die wir dann abschreiben müssen.» Peterhans zeigt sich aber, wie der gesamte Vorstand, zuversichtlich, dass die Idee nicht nur beim Kanton Anklang findet. «Es wäre erfreulich, wenn die Idee auch im Rathaus gut ankommen würde.» (zVg) 

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