Bäcker-Tipp

Fr, 23. Okt. 2020

Ich bin ein Berliner …Pfannkuchen…

Vermicelle, Zigerkrapfen, Berliner … der Herbst ist gekommen und mit ihm fein duftendes Gebäck.

Aber wieso heisst der Berliner Berliner? Ich wusste das selbst nicht und habe mich ein bisschen schlau gemacht für Sie und auch für mich.

Unser heutiger «Berliner» stammt vom Krapfen ab, der auch noch in vielen Teilen Deutschlands so genannt wird. Das mittelhochdeutsche Wort Krapfe war eine Abkürzung für «hakenförmiges Gebäck» und das althochdeutsche Krapho bedeutet Haken, Kralle. Heute vielerorts Krapfen, Pfannkuchen oder auch Berliner Pfannkuchen genannt, haben wir Schweizerinnen und Schweizer vielleicht einfach abgekürzt und dasjenige Wort genommen, welches wir schon kannten: «Berliner». Aber das ist natürlich nur eine Vermutung.
Einer populären Legende nach wurden Berliner Pfannkuchen im Jahr 1756 von einem Berliner Zuckerbäcker (heute Confiseur) erfunden, der als Kanonier unter Friedrich dem Grossen dienen wollte und sich als wehruntauglich erwies, jedoch als Feldbäcker beim Regiment bleiben durfte. Sozusagen «zum Dank» schuf er die ersten «Pfannkuchen», gab den Hefeteigstücken die runde Ballenform von Kanonenkugeln und buk sie, da kein Backofen zur Verfügung stand, über offenem Feuer in mit heissem Fett gefüllten Pfannen.
Das erste Rezept für Berliner Krapfen wurde in Henriette Davidis «Praktisches Kochbuch» gefunden, erschienen 1847. In der Oeconomischen Encyclopädie von Johann Georg Krünitz (erschienen 1778 bis 1858) ist lediglich ein rechteckiger «Nürnberger Pfannkuchen» aus Hefeteig erwähnt.
Ursprünglich wurde der Krapfen aus zwei fingerdicken Teigteilen hergestellt, in die Mitte Konfitüre gestrichen, die Teige aufeinandergelegt und der Rand mit Wasser oder Eiweiss verklebt. Heute wird dies, wenn dann, nur noch in Haushalten so gemacht. Die Bäcker oder Konditoren formen aus Hefeteig eine Kugel und die Konfi kommt vor oder nach dem Frittieren in den Berliner. Arthur Uhlig aus Wechselburg (D) hat dafür um 1920 ein spezieller Füllapparat erfunden und patentieren lassen.
Heute gibt es den Berliner von Australien über Europa bis nach Brasilien mit den unterschiedlichsten Füllungen (Rahm, Vanillecreme, diverse Konfitüren …) und verschiedensten Glasuren, Schoggistreusel, Krokant, Staubzucker, etc.
Traditionellerweise gab es die Berliner an Silvester und Fasnacht. Vielerorts sind sie heute jedoch das ganze Jahr erhältlich. Vor drei Jahren haben wir auf Nachfragen der Kundschaft die Berliner auch das ganze Jahr über angeboten. Aber siehe da, über die warmen Monate ist die Nachfrage von ca. 150 auf 20 Stück (pro Tag!) gesunken und wir haben uns entschieden, das feine Gebäck wieder wie bisher in den kalten Monaten anzubieten. So dass man sich richtig darauf freut und es etwas Spezielles bleibt. Dafür haben wir seit einigen Jahren nicht «nur» Himbeer- sondern auch Nutella-Berliner im Sortiment. Sehr süss und auch sehr beliebt.
Nun dann, zuckrige und herbstliche Grüsse und bis zum nächsten Bäcker-Tipp am 6. November 2020.

Tamara Lehmann

Standorte:

Schinznach-Dorf · Unterdorfstr. 15, 056 443 22 39

Windisch · Zürcherstrasse 28, 056 442 16 71

Brunegg · Hauptstrasse 25, 062 896 33 07

Birmenstorf · Bruggerstrasse 22, 056 225 11 29

info@baeckerei-lehmann.ch · www.baeckerei-lehmann.ch

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