Es gibt Interessenten für «Geere-Land»

Fr, 23. Okt. 2020

Bis zum 31. Dezember kann sich für Landparzellen in der «Geere» bei der Gemeinde beworben werden

Es ist eine langwierige Geschichte. Bereits bei der Einzonung des Gewerbelandes «Geere» vor elf Jahren regte sich Widerstand. Einmal eingezont, schickte vor einem Jahr der Souverän den Verkauf der Landparzelle an die Künter Firma Taracell «bachab». Nun werden neue Käufer gesucht.

Die Gemeinde nimmt einen neuen Anlauf, sie will das Industrieland «Geere» verkaufen. Auf der Gemeindeseite steht: Der Gemeinderat hat die Entwicklung des Areals eingeleitet. Auf dem Areal «Geere» soll ein neues attraktives Gewerbegebiet entstehen. Das ist seit einiger Zeit offiziell. Gewünscht ist ein Mix aus Dienstleistungs- und Gewerbebetrieben. Dadurch soll die Gemeinde sowohl im ökonomischen wie auch ökologischen Bereich profitieren. Ein weiteres Kriterium der Gemeinde beim Verkauf ist die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen.
Für das 1,85 Hektaren grosse Landstück zwischen dem bisherigen Gewerbegebiet «Geere» und der Kantonsstrasse können sich Interessierte seit Mitte September bei der Gemeinde bewerben. «Wir haben bereits mehrere Anfragen bekommen», sagt Gemeindeschreiber Christian Huber. Die Frist für die Einreichung der Dossiers läuft noch bis am 31. Dezember. Danach werden sie einer Findungskommission mit Vertretern aus der Bevölkerung und der Gemeinde übergeben. Diese durchleuchtet die Bewerbungen. Geprüft wird, ob sie den Richtlinien der Gemeinde entsprechen. So müssen unter anderem ein Firmenporträt eingereicht, der Grund für den Landkauf und die Nutzungsabsicht aufgezeigt sowie die benötigte Grösse der Landparzelle angegeben werden. Zusätzlich muss aufgeführt sein, wann das Projekt realisiert wird, um Landspekulationen vorzubeugen.

Keine Landspekulation erwünscht
Der Souverän schickte vor einem Jahr an der Winter-Gmeind die Teiländerung des Zonenplans nach elf Jahren offen kommunizierter Planung des Gemeinderats «bachab».
Nun gibt es neue Richtlinien beim Verkauf. Die Kleinstgrösse für eine Parzelle liegt bei 1000 Quadratmetern. Folglich könnten sich neu circa zehn Firmen in der «Geere» ansiedeln. Nach wie vor ist aber nicht ausgeschlossen, dass das gesamte Grundstück von einer einzelnen Firma erworben wird. Ein weiterer und wohl entscheidender Punkt ist: Die Gemeinde hat den «Lead» bei der Erarbeitung des Gestaltungsplans über die Gesamtüberbauungsfläche. Geschaut wird, ob die Firmen auch städtebaulich ins Gesamtbild der Gemeinde passen. Bekanntlich scheiterte der Landverkauf an «Taracell» daran, dass das geplante Produktionsund Bürogebäude für die Niederwiler Stimmbürger/-innen zu gross dimensioniert war. Die 175 Meter Länge, 50 Meter Breite und 15 Meter Höhe stiessen sauer auf. Um die Wünsche der Stimmbürger besser zu berücksichtigen, wird der zweite Anlauf für den Landverkauf nun mit Bewerbungen aufgegleist.

Geere 2025 bereit für Überbauung?
Im Januar werden die Bewerbungen durch eine Findungskommission gesichtet und nach neuen, noch nicht definierten Kriterien eine Vorauswahl getroffen. Die Kommission gibt dem Gemeinderat danach eine Empfehlung für den Landverkauf ab. Dieser wird Bewerbungsgespräche mit den Baulandinteressenten durchführen. Die Stimmbürger werden an einer noch nicht festgelegten Gmeind das letzte Wort haben. Gibt es ein «Ja», wird der Gestaltungsplan für die Realisierung ausgearbeitet.
Der Gemeinderat rechnet damit, dass das Bauland ab 2025 überbaut werden kann. «Ziel ist es, mit dem Verkauf neue Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen und Steuereinnahmen zu generieren», sagt Gemeindeammann Walter Koch. Der Gemeinderat hofft, dass er mit dem neuen Anlauf für den Verkauf des Industrielands «Geere» die vom Souverän geforderten Kriterien erfüllt hat. So würde nach fast einem Vierteljahrhundert – 2004 wurde die Erweiterung der Bau- und Nutzungszone in der «Geere» angedacht – die Gewerbezone doch näher rücken. Dann müssten sich künftig die Niederwiler und Niederwilerinnen an der neuen Gewerbezone nicht stören, sondern erfreuen.

Debora Gattlen

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