Forscher melden Erfolg im Kampf gegen Covid-19

Di, 06. Okt. 2020

Patentierte Produkte der Swiss PharmaCan AG im Test gegen das Coronavirus. Hoffnungsvolle Resultate aus Israel

Diese Resultate aus Israel lassen aufhorchen. Forscher des renommierten «Hillel Yaffe Medical Center» in der Stadt Hadera behandeln Covid-19-Patienten mit Wirkstoffen der in Niederrohrdorf domilizierten Firma Swiss PharmaCan AG (SPC). Und zwar mit Resultaten, die Hoffnung machen.

Auftraggeber einer gross angelegten Studie gegen das Coronavirus ist die in London ansässige Firma MGC Pharmaceuticals Ltd. Das börsenkotierte Unternehmen will auf der Basis eines patentierten Verfahrens, mit dem bestimmte Wirkstoffe in Wasser gelöst werden können, ein Medikament gegen Infektionskrankheiten zur Marktreife bringen. Zu diesem Zweck lässt sie ein Produkt namens «ArtemiC» testen. In diesem Produkt steckt die sogenannte «My-Cell enhanced Technology» der Firma Micelle Technology AG in St. Gallen und der «miVital AG» mit dem Biochemiker Daniel Strasser, der diese Technologie entwickelt hat. Das Verfahren, mit dem es möglich ist, bestimmte Wirkstoffe in Wasser zu lösen, hat den Vorteil, dass die Bioverfügbarkeit um ein Vielfaches höher ist als mit herkömmlichen Verfahren. Der Mensch besteht bekanntlich bis zu 70 Prozent aus Wasser. Ein in Wasser gelöster Wirkstoff, wie zum Beispiel aus Curcuma, Olibanum (Weihrauch) oder Artemisia (Beifusskraut) hat eine Bioverfügbarkeit im Körper von bis zu 90 Prozent oder mehr. Dadurch gelangen die Wirkstoffe besser in die von Entzündungen betroffenen Zellen.
Die Swiss PharmaCan AG (SPC) ist im Besitz der weltweiten Vertriebsrechte für diese patentierten Verfahren. Um wissenschaftliche Studien nach internationalen Standards durchführen zu können, sind immense finanzielle Mittel notwendig. Deshalb hat die Niederrohrdorfer Firma Kooperationsabkommen mit Firmen geschlossen, die in der Lage sind, solche Studien durchzuführen. Eine davon ist die MGC Pharmaceuticals Ltd. Sie bezieht die in Wasser gelösten Wirkstoffe für ihr Präparat «ArtemiC» von der SPC (Swiss PharmaCan AG).

Erfreuliche Resultate aus Israel
Am 20. August hat die israelische Forschungsgruppe am «Hillel Yaffe Medical Center» erste Resultate ihrer Phase II-Studie, die nach allen internationalen Standards durchgeführt wurde, publiziert. Dabei wurden zehn Covid-19-Patienten mit dem Wirkstoff von «ArtemiC» behandelt. Parallel dazu erhielten zehn Patienten ein Placebo-Präparat verabreicht. Während alle zehn Patienten, die mit «ArtemiC» behandelt wurden, innerhalb von 14 Tagen keinerlei Symptome mehr aufwiesen, litten die Placebo-Patienten weiterhin unter Krankheitssymptomen und Nachwehen der Krankheit.
Roby Zomer, Mitbegründer und Geschäftsführer von MGC Pharmaceuticals, kommentierte: «Wir sind sehr zufrieden mit den Zwischenergebnissen der Phase II von ArtemiC, die bisher alle primären Endpunkte erreicht haben und gleichzeitig die Sicherheit der Behandlung bei den ersten zehn Patienten demonstrieren. Diese Ergebnisse in Kombination mit unseren jüngsten präklinischen Ergebnissen sind wichtig für die Entwicklung der Protokolle und Marker für unsere nächste klinische Phase-IIb-Studie.»

Das sagt der Forschungsleiter
Dr. Elias Hillou, vom Yaffe Medical Center kommentierte die Ergebnisse der Zwischenstudie mit den Worten: «In unserem Krankenhaus haben wir Erfahrung in der Behandlung von Covid-19-Patienten als eines der führenden Behandlungskrankenhäuser in Israel. Leider hatten wir immer wieder Enttäuschungen, weil sich die Situation der Patienten verschlechterte, ohne dass uns Werkzeuge zur Verfügung standen, um die Symptome effektiv zu behandeln. Wie aus der Zwischenanalyse für die ersten zehn Patienten hervorgeht, sind diese vorläufigen Ergebnisse hinsichtlich der Sicherheit und Wirksamkeit von ArtemiC bei der Behandlung von Covid-19-Patienten sehr vielversprechend. Wir sehen keine Verschlechterung der klinischen Situation bei Patienten. Dies im Vergleich zu der Placebogruppe, die eine massive Verschlechterung zeigte. Einer dieser Patienten befand sich sogar in Lebensgefahr.» Ziel der israelischen Forschungsgruppe ist es, 50 Patienten gemäss dem eigens konzipierten klinischen Forschungsprotokoll zu behandeln. Dr. Elias Hillou: «Wir können hoffentlich demonstrieren, dass ArtemiC sicher und effizient für die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie ist und bei der wirksamen Behandlung infizierter Patienten hilft.»

Gross angelegte Studien geplant
Michel Fässler, CEO der Swiss PharmaCan AG wurde von den positiven Nachrichten aus Israel nicht wirklich überrascht. «Wir wissen aus einer Studie mit Malaria-Patienten um die Wirksamkeit unserer Präparate. Was uns bisher fehlt sind gross angelegte Studien nach internationalen Standards. Nach Aussage Fässlers sollen diese Studien in Ländern wie Indien, Südafrika oder Brasilien durchgeführt werden.
Die SPC selbst stellt keine Endprodukte her. Sie liefert ihre in Wasser gelösten Wirkstoffe an Firmen, die diese in Form von Endprodukten herstellen. So zum Beispiel an die Firma Helvetic Pharma AG im luzernischen Altishofen.

Beat Gomes

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