Lokaler Wein wird an Private verkauft

Di, 13. Okt. 2020

Absatzprobleme beim Wein machen manchen Winzern einen Strich durch die Rechnung

Restaurants bestellen weniger Wein – das spüren auch einige Winzer in der Region. Für sie sind aber vor allem auch private Kundinnen und Kunden wichtig. Und die sind treu.

Von einem guten Landwirtschaftsjahr 2020, besonders auch mit guten Erträgen im Pflanzenbau schreibt der Schweizer Bauernverband, um dann doch zu relativieren: Probleme zeichnen sich nämlich im Weinbau ab. Dort dürfte eine dritte gute Ernte in Folge zu Schwierigkeiten beim Verkauf führen. Dies nicht zuletzt, so der Bauernverband, weil während dem Corona-Lockdown der wichtige Absatzkanal Gastronomie komplett ausgefallen sei und sich auch nachher auf deutlich tieferem Niveau bewegte. Inwiefern haben nun die Weinproduzenten in der Region mit Absatzschwierigkeiten ihres Weins zu kämpfen? Fest steht: Beklagen will sich niemand.

Jammern will niemand
Felix Zehnder, Präsident der Weinbaugenossenschaft Birmenstorf, gibt dennoch zu bedenken: «Wir sitzen alle im gleichen Boot.» Die Weinbaugenossenschaft spüre schon, dass der Wein-Absatz in diesem Jahr gelitten habe. «Zwei Monate lang waren die Restaurants geschlossen und auch jetzt bewegt sich der Absatz in diesem Bereich auf tiefem Niveau.» Aktuelle Zahlen kann Zehnder aber nicht nennen. Und er betont auch, jammern nütze wenig. Zehnder und die Weinbaugenossenschaft wollen vorwärts schauen. Es ziehe in der Gastronomie wieder leicht an und von den Betrieben in der Region würden sie unterstützt: «Für uns ist das halt jetzt auch mit zusätzlicher Arbeit verbunden.»
Helga Wiederkehr bewirtschaftet mit ihrem Mann Louis einen Rebberg von 45 Aren am Rohrdorferberg – seit 25 Jahren. Rund 3000 Flaschen Wein bringen ihre Trauben jährlich ein. Wiederkehr sagt: «Wir können nicht jammern». Mit ihrem kleinen Rebberg, dessen Ertrag ein willkommener Zustupf an ihre Pension darstelle, seien sie aber auch kaum ein Massstab, meint Wiederkehr. An Restaurants würden sie kaum verkaufen, mit ihrem Wein beliefern sie vor allem private Kundinnen und Kunden sowie die Läden in der Region. Abnehmer seien etwa Volg oder auch Coop.
Auf eine gute Ernte in diesem Jahr kann Winzer Walter Deppeler in Mellingen blicken: Die Trauben sind süss, der Ertrag allerdings fällt wegen der Trockenheit im Sommer um 15 Prozent geringer aus («Reussbote», 2. Oktober). Der Mellinger Wein wird vor allem an Privatpersonen und Restaurants in der Region verkauft. Die Absatzprobleme während des Lockdowns hätten sie zwar gespürt, dafür sei der private Konsum gestiegen.

Heidi Hess


Wer will Rebparzelle?

Die Ortsbürgergemeinde Birmenstorf verpachtet auf den 1. Januar 2021 im Gebiet «Oberer Nettel» eine Rebparzelle von 15 Aren. Die Parzelle ist frisch terrassiert und zur Neubepflanzung bereit. Wer klein beginnen möchte, kann eine Teilfläche pachten. Die Gemeinde Birmenstorf macht in ihrer Mitteilung auch Unentschlossenen Mut: Profis von der Weinbaugenossenschaft stehen mit Rat und Tat zur Seite und auch ein «Schnupperkurs» kann besucht werden.
Interessierte melden sich bei der Gemeindekanzlei: 056 201 40 65 oder per Mail gemeindekanzlei@ birmenstorf.ch. (hhs)

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