Schlechter Lohn für eine gute Leistung

Fr, 23. Okt. 2020

Fussball 2. Liga: FC Fislisbach verschenkt seine Chancen und holt gegen den FC Suhr nur einen Punkt

Da rackert sich das Team von Christian Jäggi auf einem holprigen Platz 94 Minuten ab und geht am Ende nur mit einem Zähler vom Feld. Suhr hatte eine wirklich gute Chance. Die aber reichte, um im Nachtragsspiel vom Esp einen Punkt zu entführen.

Ein Unentschieden. Manchmal ist ein Punkt richtig viel wert. So ein Zähler kann sich wie ein Sieg anfühlen. Und manchmal fühlt er sich wie eine Niederlage an. So war das auch für die Spieler vom FC Fislisbach, die am Mittwochabend nach dem Spiel eher griesgrämig vom Platz gingen. Manuel Humitsch etwa machte ein Gesicht, als ob es während der ganzen Spielzeit geregnet hätte. Dabei waren die äusseren Bedingungen geradezu ideal. Wenn da der Platz nicht gewesen wäre ... Ein von Löchern durchzogener Sandhaufen. Damit kamen die Fislisbacher aber erstaunlich gut zurecht. Sie liessen den Ball von Anfang an leichtfüssig laufen. Um es zu präzisieren. Sie waren mit erstaunlicher Stilsicherheit darauf bedacht, der offensiv stärksten Mannschaft der Liga auf keinen Fall ins Messer zu laufen. So gesehen erwiesen sich die Suhrer als durchaus harmlos. Oder war es an den Fislisbachern, die mittlerweile defensiv zu einer Macht geworden sind? Jedenfalls bestimmten die Platzherren das Geschehen, wie sie wollten. Allerdings ohne auch in der gefährlichen Zone eine dominante Rolle zu spielen. Das Geschehen spielte sich vornehmlich im Mittelfeld ab. Beide Teams begnügten sich damit, dem Gegner keine Räume zu öffnen. Bis halt dann doch einmal ein klitzekleiner Spalt aufging. Da war Christian Meier zur Stelle, der sich am Strafraum hart bedrängt nicht beirren liess und mit etwas Glück das 1:0 herbeizwingen konnte. So hätte es bleiben können. Die zweite Halbzeit war nämlich während 20 Minuten das Spiegelbild der ersten Hälfte. Viel Ballgeschiebe. Safety first. Der FC Suhr kam praktisch nie in die Nähe des Fislisbacher Kastens. Zu gut stand die Abwehr, die von Remo Peterhans gewohnt gut dirigiert wurde. Dominic Nussbaumer, der in der 75. Minute verletzt vom Platz musste, zog bis dahin einen richtig gemütlichen Abend ein. Bis es krachte. Nussbaumer musste Kopf und Kragen riskieren. Hätte er es nicht getan, der FC Fislisbach wäre möglichweise noch als Verlierer vom Platz gegangen. Das kam so: Ein tückischer Hinterhaltsschuss zwang Nussbaumer zu einer tief angesetzten Flugparade. Dabei krachte er mit voller Wucht mit der Schulter in den Aluminiumpfosten. Aber immerhin: Mit seiner Glanztat hat er seinem Team einen Zähler gerettet.
Zu diesem Zeitpunkt stand es nämlich bereits 1:1. Wie aus dem Nichts kamen die Suhrer zum Ausgleich durch Davut Bektas, der einst beim FC Othmarsingen als zu leicht befunden wurde.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt wurde es ein anderes Spiel. Die Fislisbacher erhöhten ihre Kadenz. Sie wollten unbedingt den Dreier. Den hätten sie letztlich auch verdient gehabt. Aber wie es so ist, wenn man etwas erzwingen will. Dann geht es selten gut. Die Fislisbacher drehten zwar an allen Stellschrauben. Allein, das Suhrer Tor schien wie vernagelt. Oder anders gesagt. Der FC Suhr zeigte, weshalb er zu den meist gehandelten Aufstiegsanwärtern zählt. Er kann nämllich auch ganz gut verteidigen. Die letzte Viertelstunde war ein einziger Sturmlauf der Platzherren, die sich am Ende schlecht belohnt sahen. Hätte man ihnen das vor dieser Saison angeboten, sie hätten wohl freiwillig unterschrieben. Denn dass sie einen so starken Gegner wie Suhr in dieser Weise dominieren könnten, hätten sie vorher selbst nicht geglaubt. So ist der Unmut, nur einen Punkt geholt zu haben, auch eine Auszeichnung.

Beat Gomes

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